
IM FOKUS
Im Ergebnis
nimmt der Gewichtsanteil
massivumgeformter
Bauteile
im Fahrzeug
beim Hybridfahrzeug
um zirka
15 Prozent
zu.
Das reine Batteriefahrzeug
weist dagegen
20 Prozent
weniger
Gewichtsanteil
an Massivumformung
gegenüber
dem Verbrenner
auf. Damit ist der Einfluss
der E-Mobilität
auf die Volumina
an
massivumgeformten
Bauteilen
im Fahrzeug
deutlich
geringer
als
zunächst
erwartet.
Anzahl
der Bauteile
und Teilespektrum
ändern
sich allerdings
beim Übergang
zum reinen Elektrofahrzeug.
Was bedeuten
diese
Erkenntnisse
für die Branche
der Massivumformung?
Die erste und vielleicht wichtigste
Erkenntnis
ist: Die
Elektromobilität
wird kommen
– aber langsamer
als
aktuell diskutiert!
Die Unternehmen
der Massivumformung
und der angeschlossenen
Verarbeitungsprozesse
müssen
sich zwar rechtzeitig
mit den genauen
Auswirkungen
auf ihr jeweiliges
Geschäftsmodell
beschäftigen,
können
aber durchaus
positiv
und selbstbewusst
in die Zukunft
blicken. Denn die Massivumformung
wird auch zukünftig
eine bedeutende
Technologie
in der automobilen
Wertschöpfungskette
darstellen
und nennenswerte
Volumen
produzieren.
Aus der Veränderung
des Teilespektrums
ergeben
sich gemeinsam
mit den Kunden
interessante
Entwicklungsmöglichkeiten.
Den Mitgliedern
des IMU liegen
dazu exklusiv
die detaillierten
Studienergebnisse,
wie zum Beispiel
Bauteilauswertungen
sowie
die spezifischen
Annahmen
zu einzelnen
regionalen
Entwicklungen
als Basis für die individuelle
Einschätzung
der Risiken
und Potenziale
vor – „was geht?“ und „was kommt?“ Hierbei
sind die voraussichtlich
deutlich
geringeren
Volumenaussichten
an Teilen
für die E-Mobilität
zu berücksichtigen
– sowohl bezüglich
zu erwartender
Auftragsumfänge
als auch bei der Auslegung
der Fertigungsprozesse.
Welche
Botschaften
leiten
sich für die politischen
Entscheidungsträger
ab?
Die Politik muss die Restriktionen
des möglichen
Wachstums
ehrlich
berücksichtigen.
Eine Versachlichung
der Diskussion
um die E-Mobilität
ist dringend
angesagt,
um eine weitere
Verunsicherung
in
der Automotive
Zulieferindustrie
zu vermeiden
und Investitions
sowie
Arbeitsplatzsicherheit
zu schaffen.
Entweder
gelingt
es, die Entwicklung
der aufgeführten
einschränkenden
Einflussfaktoren
bis 2030 deutlich
zu beschleunigen,
oder die
Ziele
zur Reduzierung
der CO2-Emmission
müssen
an die realistischen
Möglichkeiten
angepasst
werden.
Für das erstgenannte
Szenario
wären weltweit
deutlich
schnellere
politische
Entscheidungsprozesse
und erhebliche
private
wie öffentliche
Investitionen
in sehr kurzer
Zeit nötig.
Eine Sanktionierung
des „Reißens“
der aktuellen
Ziele (beispielsweise
CO2-Flottenziele
der Automobilhersteller)
ist vor
diesem
Hintergrund
der Nicht-Erreichbarkeit
nicht nur unfair,
weil die Ziele faktisch
nicht erreichbar
sind, sondern
auch
schädlich,
da den betroffenen
Unternehmen
dadurch
Mittel
für die Entwicklung
emmissionsreduzierter
Antriebskonzepte
entzogen
werden.
Ausgehend
von der Erwartung
eines weltweit
weiter
wachsenden
Automobilmarkts
wird die Anzahl
der Personenkraftfahrzeuge
mit Verbrennungsmotor
(inklusive
Hybridtechnologie)
bis 2030 sogar weiter
zunehmen.
Auch bis 2050 ist aufgrund
des zu erwartenden
Mix aus Batterie
und Hybridantrieben
in
der Elektrifizierung
und bei realistischem
Wachstumstempo
mit keinem
globalen
Einbruch
der durch Verbrenner
angetriebenen
Fahrzeuge
zu rechnen.
Deshalb
wird auch der Anteil
und der Stellenwert
der Massivumformung
an zukünftigen
Antriebskonzepten
weiterhin
hoch sein. Die Innovationskraft
unserer
Branche wird auch
im Rahmen
der zunehmenden
Elektrifizierung
weiter
stark gefragt
sein!
34 massivUMFORMUNG | SEPTEMBER 2018