
IM FOKUS
Bild 1: Analysierte Einflussfaktoren und deren Abhängigkeiten untereinander
US-Bundesstaaten
gelten inzwischen
verbindliche
Produktionsquoten
bei Elektroautos.
Lokale Fahr- und Zulassungsverbote
für Fahrzeuge
mit Verbrennungsmotor
dürften zudem zu einer
erhöhten
Nachfrage
nach Elektroautos
führen.
ZIELE DURCH BEGRENZENDE FAKTOREN SCHWER
ERREICHBAR
Die Untersuchung
zeigt, dass die politischen
Ziele hinsichtlich
Zeitschiene
und Volumen
kaum erreichbar
sind. Wesentliche
begrenzende
Faktoren
sind die Rohstoffverfügbarkeit,
die
Produktionskapazitäten
für Batteriezellen,
der lokale Energiebedarf
und die Ladeinfrastruktur:
Der Zusammenhang
von Elektrofahrzeugen
mit einer Rohstoff
Verknappung
wird immer wieder thematisiert.
Recherchen
zeigen, dass hauptsächlich
bei Kobalt im Untersuchungszeitraum
bis 2030 Lieferengpässe
auftreten
könnten. Kupfer, Mangan,
Nickel und Graphit
sind in ausreichendem
Maße vorhanden.
Seltene
Erden können substituiert
werden und Recycling
wird
an Bedeutung
gewinnen.
Bei Lithium sind kurzfristige
Lieferengpässe
möglich,
da starke Kapazitätserweiterungen
erforderlich
sind. Die Lithium-Reserven
als solche sind ausreichend
vorhanden.
Kobalt stellt aufgrund seiner verhältnismäßig
geringen
Verfügbarkeit
sowie der starken Konzentration
in der Demokratischen
Republik
Kongo ein weitaus
höheres
Risiko
für eine
breite Marktdurchdringung
von Elektroautos
dar. Es wurde daher
bereits
stark in eine Reduktion
des Kobaltgehalts
in den Batterien
investiert.
Eine weitere
Reduktion
gilt als wahrscheinlich.
Auch in Hinblick
auf die Produktionskapazitäten
der etablierten
OEMs und großen Zulieferer
ist maximal
mit punktuellen
Lieferverzögerungen
für Elektrofahrzeuge
zu rechnen. Eine Ausnahme
stellt die Produktion
der Batteriezellen
dar. Größere
Lieferengpässe
sind hier wesentlich
wahrscheinlicher.
Daher sind in den
nächsten Jahren enorme
Kapazitätserweiterungen
vonnöten.
Diese sind kurz- und mittelfristig
vor allem im asiatischen
Raum
zu erwarten.
Im Bereich der Energieversorgung
steigt die Gefahr
lokaler
Netzüberlastungen
bei unkontrolliertem
Laden mehrerer
Elektrofahrzeuge
im gleichen Ortsnetz
(teilweise
bereits
ab sechs Elektroautos
in einer Straße). Kontrolliertes
Laden,
Pufferspeicher
oder
die Netzintegration
von Elektrofahrzeugen
werden mit einer zunehmenden
Marktdurchdringung
an Bedeutung
gewinnen
und
hier Abhilfe
schaffen.
Gezielte
Netzerweiterungen
sind lokal dennoch
zu erwarten.
Die insgesamt
benötigte
Energiemenge
von
Elektrofahrzeugen
wird hingegen
kein begrenzender
Faktor sein.
Von weitaus
größerer
Bedeutung
wird in den kommenden
Jahren
die Erweiterung
der Ladeinfrastruktur
sein. Ist eine Heimlademöglichkeit
derzeit
noch Grundvoraussetzung
für den Kauf
eines Elektroautos,
wird bereits
gezielt
nach Lösungen
für Autobesitzer
ohne festen Parkplatz
gesucht. Gesetzliche
Rahmenbedingungen
müssen jedoch
– Ausnahme
China – noch verabschiedet
werden.
Die größte Herausforderung
in den nächsten
Jahren
ist die Bereitstellung
einer flächendeckenden
öffentlichen
Ladeinfrastruktur.
Dies wurde in vielen Ländern
bereits
als politisches
Ziel
ausgegeben.
Der derzeitige
Bestand
ist für eine höhere Marktdurchdringung
von Elektrofahrzeugen
bei Weitem nicht ausreichend
und erfordert
enorme Investitionen.
Der wirtschaftliche
Betrieb
öffentlicher
Ladesäulen
ist allerdings
aufgrund
einiger
offener Punkte,
wie zum Beispiel
noch nicht standardisierter
Bezahlmodalitäten,
heute schwer darstellbar,
sodass
große Investitionen
häufig
gescheut
werden.
In den meisten Regionen
wird daher gerade
der Ausbau
der öffentlichen
Ladepunkte
das
Wachstum
rein elektrischer
Fahrzeuge
ausbremsen.
30 massivUMFORMUNG | SEPTEMBER 2018