
WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT
Bild 1: Produktion
Massivumformung
in Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt, vierteljährliche Produktion im verarbeiteten Gewerbe
Zu dieser
Entwicklung
passt, dass die Freiformschmieden
im
Jahr 2018 ihre
Mitarbeiterzahl
um 13,5 Prozent
auf unter
3.000
Beschäft
igte
reduziert haben.
Das geht aus der Wirtschaftszweigstatistik
hervor,
die das Statistische
Bundesamt
dem IMU
auf Anfrage
auf fünfstelliger
Ebene
zur Verfügung
gestellt
hat.
Die WZ-Systematik
ist zwar nicht vollständig
vergleichbar
mit
der Systematik
der Produktionserhebung,
aus der die Tonnage-
und Umsatzentwicklung
entnommen
sind, dennoch
ist sie eine
belastbare
Quelle
für strukturelle
Branchendaten.
Die in der
Monatsmeldung
der Wirtschaftszweigsystematik
erfassten
58
Gesenkschmieden
ab 50 Beschäft
igten
haben
demnach
2018
ihre Mitarbeiterzahl
um 5,2 Prozent
auf knapp 17.000 erhöht.
Die
36 Hersteller
von Kaltfließpressteilen
beschäft
igten
2018 fast
6.500 Mitarbeiter,
ein Zuwachs
von 11,6 Prozent.
Auch die wirtschaftliche
Entwicklung
der verschiedenen
Herstellverfahren
und Produktbereiche
unterscheidet
sich deutlich.
Das mit 1,38 Millionen
Tonnen
bedeutendste
Herstellverfahren
des Gesenkschmiedens
hat die Produktionsmenge
2018 lediglich
leicht um 0,4 Prozent
gesteigert.
Die Umsätze
stiegen
sogar
um 5,2 Prozent.
Im Schlussquartal
lag die Produktion
allerdings
bereits
4,7 Prozent
unter
dem vierten
Quartal
des Vorjahres,
und im Auft
aktquartal
2019 wurde
das Vorjahresergebnis
um
3,1 Prozent verfehlt.
Die Automobilzulieferer
unter
den Gesenkschmieden
verzeichnen
eine
schwächere
Entwicklung
mit Rückgängen
um minus
1,0 Prozent
im Gesamtjahr
2018, um minus
7,3 Prozent
im letzten
Quartal
2018 sowie
um minus
5,8 Prozent
im ersten
Quartal
2019, jeweils
gegenüber
dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres.
Angesichts
der Produktionsrückgänge
im
deutschen
Fahrzeugbau
um minus
9 Prozent
im Jahr 2018 sowie
minus
12 Prozent in den ersten
sechs Monaten
2019 kann man die
Rückgänge
der Zulieferer
jedoch
noch als moderat
bezeichnen.
Das kann als Indiz
dafür
gesehen
werden,
dass die Branche
weit
weniger
von der Entwicklung
der inländischen
Produktion
der
Fahrzeugindustrie
abhängig
ist als von deren
ausländischen
Standorten.
Denn ein großer
Teil der Produkte
geht über die
System- und Komponentenhersteller
indirekt
in den Export
– in
Form von in den Systemen
und Komponenten
verbauten
Einzelteilen
– und taucht in der Exportstatistik
der Massivumformung
nicht auf. Und im Ausland
ist die Produktion
der deutschen Fahrzeughersteller
auch 2018 weiter
um 4,0 Prozent
auf rund 11,2 Millionen
Einheiten
gestiegen.
Das wiegt den Rückgang
der inländischen
Produktion
auf 5,1 Millionen
Pkw im Inland
in etwa
auf.
Obwohl
sie vergleichbar
stark von der Automobilindustrie
abhängen
wie die Gesenkschmieden,
sind die Hersteller
von Kaltfließpressteilen
im Jahr 2018 mit 8,5 Prozent
deutlich
gewachsen.
Ihr Umsatz
legte
um 9,3 Prozent
zu. Im ersten
Quartal 2019
massivUMFORMUNG | SEPTEMBER 2019 47