
AUS DER PRAXIS
Das Festigkeitspotenzial
ist hier definiert
als: FP = tmax x
Rp 0,2 (tmax), wobei
tmax die Bauteildicke
bei 90 Prozent
der
maximal
erreichbaren
Festigkeit
darstellt.
Rp 0,2 (tmax) ist die
Dehngrenze
bei einer
Dicke
von tmax für die jeweilige
Legierung,
hier in L-Richtung.
Die Einführung
großer
aus Walzplatten
gefräster
Integralbauteile
profitierte
zugleich
von der Entwicklung
der
Hochgeschwindigkeitszerspanung.
Der Einsatz
von Walzplatten
(aus 7010/7050) mit einer
Dicke
von mehr als 200 Millimetern
führt zu Festigkeitseinbußen
bei
Integralbauteilen.
Endkonturnahe
Bauteilgeometrien
von Gesenkschmiedeteilen
bieten
Vorteile
bei der Festigkeit
und der
Materialausnutzung:
(Bild 7).
Alle
vier Bauteile
wurden
zunächst
aus überdeckenden
Walzplatten
gefräst.
Die Umstellung
in Gesenkschmiedeteile
führte
zu
signifikanten
Verbesserungen
der B/F-Ratio,
der Herstellkosten
und der Bauteilfestigkeit
durch geringere
Wärmebehandlungsquerschnitte.
Den Einfluss
der Rippenhöhe
auf die B/F-Ratio
zeigt Bild 8.
Seit den 1990er-Jahren
wurden
abschreckunempfindliche
Legierungen
wie 7085 und später 7037 entwickelt,
um Rohteilabmessungen
bis zu 280 Millimetern
Dicke
zu ermöglichen
(Bild 5). Beide
Legierungen
haben
gegenüber
7050 beziehungsweise
7010
einen
deutlich
höheren
Zinkanteil
bei zugleich
reduziertem
Mg-
und Cu-Gehalt.
Die größere
Abschreckempfindlichkeit
wird durch
den Zinkanteil
kompensiert,
um die geforderte
Festigkeit
zu erzeugen
5. Auch diese
Legierungen
werden
weiter
entwickelt,
um beispielsweise
das EAC-Risiko
(EAC – Environmental
Assisted
Cracking)
zu reduzieren
6. So lassen
sich Integralbauteile
in
Zukunft
mit noch größeren
Querschnitten
konstruieren.
Bild 7: B/F-Ratio
von
Schmiedeteilen
und
Walzplatten
Bild 8: Einfluss
der
Rippenhöhe
auf die
B/F-Ratio
massivUMFORMUNG | SEPTEMBER 2019 43