NOCARBforging 2050 – Das PCF-Tool FRED für Massivumformer

Innerhalb der Industrieinitiative NOCARBforging 2050 entwickeln über 50 Unternehmen gemeinsam einen Klimapfad für die Massivumformung. Das Product-Carbon-Footprint (PCF) Tool FRED spielt hierbei eine Schlüsselrolle: Erste Testungen in Kundenumgebung erzielten positives Feedback. Eine neu geschaffene Verbändeinitiative strebt den Branchenstandard für das Tool an.

Im Folgenden erhalten Sie ein Update zu den laufenden Aktivitäten der Industrieinitiative.

 

FRED – Das PCF-Tool für Massivumformer

Seit Januar steht FRED allen IMU-Mitgliedern im Rahmen der Beitragsordnung und GCFG-Mitgliedern für einen vergünstigten Satz zur Verfügung. Ab Mai ist auf Kundenwunsch eine Vermarktung außerhalb der Mitgliedschaft geplant. Ziel ist es, FRED als Branchenstandard zu etablieren. Die Einnahmen sollen der Finanzierung weiterer Aktivitäten der Initiative NOCARBforging 2050 dienen.

Projektleiter Dr. Hans-Willi Raedt veröffentlichte in der April-Ausgabe der ATZ einen Artikel über die Initiative NOCARBforging 2050 und stellte dort die ersten Ergebnisse aus dem Ideenbasar vor. Den Artikel finden Sie unterhalb als Download-Version.

Wir freuen uns, dass die Industrieinitiative weiter wächst: Im Januar konnten wir mit Arnold Umformtechnik ein weiteres Mitglied gewinnen.

Update PCF-Tool FRED

Bisherige Nutzer des Tools FRED lieferten wichtige Verbesserungsvorschläge, die sich auf erweiterte Funktionalitäten, vertiefte Aussagekraft und Ergebnisdarstellung, Verbesserungen der Usability sowie die Anbindung an bestehende Systeme beziehen. Wir haben die Vorschläge durch unseren externen Partner Green Delta bewerten lassen und sind aktuell in der Priorisierung der Umsetzungsstufen.

Wir freuen uns, dass im Januar mit Arnold Umformtechnik ein weiteres Mitglied unserem Projektkonsortium beigetreten ist.

Kundentestung auf Kompatibilität

Im ersten Quartal haben wir das PCF-Tool FRED mit den Nachhaltigkeitsabteilungen der Kunden ZF und BMW auf Kompatibilität mit den eigenen Anforderungen geprüft. Das Tool fand großen Anklang und die angewandte Methodik wurde voll bestätigt. Besonders wurde die Aussagekraft über die hinterlegte Expertendatenbank (Prozesse, Inputdaten) sehr positiv bewertet.

Auf dem Weg zum Branchenstandard

Sowohl von Seiten der Kunden ZF und BMW, als auch von KMU-Partnern im Catena X-Netzwerk, wurden die Fragen an uns gerichtet, ob FRED auch in die gerade entwickelte Informationsplattform Catena X eingebunden werden kann und ob eine Ausweitung auf weitere Zulieferbranchen möglich sei. Dies sei nötig, um FRED als zukünftigen Standard für die PCF-Berechnung in der Automobilindustrie zu etablieren. Beide Fragen haben wir mittlerweile geprüft:

  • Aktuell sind wir mit 11 weiteren Zulieferverbänden in Kontakt, um die Option zur Bildung einer Verbändeinitiative „Zuliefer-FRED X“ zu entwickeln. Die Bandbreite reicht von anderen Stahl- und Metallverarbeitern über die Gießereien bis hin zu Kunststoff-, Textil- und Kautschukverarbeitern. Ziel der Verbändeinitiative wäre es, das Tool weiterzuentwickeln, so dass unterschiedliche Prozessrouten (z.B. auch verzweigte oder zusammenlaufende Prozesse oder auch Prozessschleifen) abgebildet werden könnten. In diesem Zusammenhang würden die oben genannten Verbesserungsvorschläge mit umgesetzt. So würden spezifische Prozessrouten- und Datenaufnahmen für die anderen Technologien durchgeführt und diese im FRED abgebildet – analog unserer Vorgehensweise in der ersten Phase der Initiative NOCARBforging 2050.  
  • Im Catena X-Teilprojekt „Carbon Footprint“ sind wir mit FRED mittlerweile auf einer Short-List von vier bis fünf Programmen, die später als Tools für die PCF-Berechnung empfohlen und an Catena X angebunden werden sollen. Hier stehen wir neben namhaften Anbietern wie SAP, Supply-On oder der IHK.

In einer von den Industrieverbänden getragenen Initiative sehen wir eine große Chance, als mittelständisch geprägte Industrien den zukünftigen Standard zu PCF-Ermittlung mitzugestalten und nicht von marktmächtigen Konzernen auf Kunden- (OEMs, 1st Tiers) oder Anbieterseite (u. a. SAP) mit vollendeten Tatsachen und ggfs. nicht mittelstandstauglichen Lösungen konfrontiert zu werden.

ZIM-Innovationsnetzwerk

Leider mussten wir den Antrag auf Förderung des ZIM-Innovationsnetzwerkes zurückziehen. Hintergrund war ein Formalfehler in der ad-hoc Antragstellung am 07.10.2021, der uns von der mit der Antragstellung beauftragten Beratung nicht aufgezeigt wurde. Wir warten nun auf die Bestätigung des neuen Haushalts und die Information, ab wann die Antragstellung wieder möglich ist. Damit verzögert sich leider die aktive Weiterentwicklung des Projektes EMMA bis voraussichtlich in das 2. Halbjahr 2022.

Über die weiteren Entwicklungen der Verbändeinitiative informieren wir Sie regelmäßig.

IMU-Ansprechpartner: Tobias Hain (hain(at)massivumformung.de)