Der Arbeitskreis Qualitätsmanagement des IMU traf sich am 28. November 2025 zu seiner planmäßigen Sitzung. Im Mittelpunkt standen aktuelle Entwicklungen im Qualitätsmanagement, neue Anforderungen aus der Automobilindustrie sowie moderne Technologien zur digitalen und KI-gestützten Qualitätssicherung.
Zu Beginn stellte Herr Theisling (TÜV Nord Cert GmbH) einen umfassenden Überblick über die Anforderungen und Herausforderungen des Management Reviews nach ISO 9001:2015 und IATF 16949:2016 vor. Er verdeutlichte die zentrale Bedeutung des Management Reviews als strategisches Steuerungsinstrument der obersten Leitung, das die Eignung, Wirksamkeit und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems sicherstellen soll. Neben den klassischen Eingaben nach ISO 9001 wurden insbesondere die zusätzlichen Anforderungen der IATF thematisiert. Darunter Qualitätskosten, Prozesswirksamkeit, Effizienzkennzahlen, Produktkonformität sowie kundenbezogene Leistungsindikatoren.
Im Anschluss präsentierte Herr Kinds (Schnellecke Logistics SE) die neuen Inhalte des VDA 6.8 Prozessaudits Supply Chain. Er erläuterte Grundlagen, Ziele und Anwendungsbereiche des neuen Standards, der sich speziell auf logistische Prozesse entlang der Lieferkette konzentriert. Dabei wurden die sieben zentralen Prozesselemente (L1–L7) vorgestellt. Vom Projektmanagement über Beschaffungs- und Transportlogistik bis hin zum Kundenmanagement. Besonders hervorgehoben wurden die neuen Mindestanforderungen, die risikobasierte Auditierung mittels Turtle-Modellen sowie die verbesserte Integration kundenspezifischer Vorgaben.
Zum Abschluss gab Herr Angermeier (ZEISS Industrial Quality Solutions) einen Einblick in moderne Ansätze der Qualitätssicherung mittels optischer Systeme, insbesondere im Kontext von Digitalisierung, Automatisierung und künstlicher Intelligenz. Er stellte eine Vielzahl an Technologien vor. Von multisensorischen Messsystemen, automatisierter Materialanalyse und optischer 3D-Digitalisierung bis hin zu vollständigen Robotiklösungen für inlinefähige Prüfprozesse. Beispiele aus der industriellen Mikroskopie, der ScanBox-Technologie und der KI-basierten Bildauswertung veranschaulichten die Potenziale zur Effizienzsteigerung, Prozessstabilisierung und Entlastung von Fachkräften.
Der Industrieverband Massivumformung e. V. bedankt sich bei allen Referenten und Teilnehmenden für die wertvollen Beiträge sowie den konstruktiven Austausch. Die nächste Sitzung des Arbeitskreises Qualitätsmanagement findet am 28. April 2026 bei der Fa. Zeiss statt.