Am 3. Juli 2025 traf sich der Arbeitskreis Nachhaltigkeit des IMU und IBU zu einem ersten Präsenztreffen im Haus der Stahlverformung in Hagen.
Zum Auftakt der Veranstaltung stellten sich die Teilnehmenden sowie ihre Erwartungen an den Arbeitskreis und ihre Betroffenheit durch die CSRD vor. Anschließend präsentierte Herr Eckei von der Schöneweiss & Co. GmbH das gemeinsam mit SL NaturEnergie realisierte Pionierprojekt zur Direktbelieferung des Schmiedebetriebs mit Windstrom. Das Windrad unweit des Firmensitzes ist seit Mai 2025 in Betrieb. Das Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der energieintensiven Prozesswärme und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Hagen. Trotz bürokratischer und technischer Herausforderungen gilt das Projekt als Meilenstein für eine nachhaltige Industrieproduktion in Deutschland.
Im weiteren Verlauf erläuterte Herr Epe von der VIA Consult GmbH & Co. KG die sogenannte Omnibus-Initiative. Die EU plant damit umfassende Änderungen an der CSRD, angehobene Schwellenwerte und eine Reduktion der Berichtspflichten um bis zu 25 %. Im Zentrum stehen dabei die doppelte Wesentlichkeitsanalyse sowie die klare Trennung zwischen verpflichtenden und freiwilligen Angaben. Nach einer kurzen Mittagspause stellten Herr Epe und Frau Werner von der Meleghy Automotive GmbH & Co. KG ihre gemeinsame Vorgehensweise zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts vor.
Im Anschluss präsentierte Frau Grimm vom Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) die aktuell überarbeitete DNK-Plattform. Ziel der Weiterentwicklung ist es, die Anforderungen der EU-Standards verständlich und anwenderfreundlich umzusetzen. Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) soll mit dem neuen VSME-Modul ein niederschwelliger Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung ermöglicht werden. Der modulare Aufbau, die erhöhte Verständlichkeit sowie digitale Tools wie Checklisten und strukturierte Plattformlösungen sollen Unternehmen gezielt bei der CSRD-konformen Berichterstattung unterstützen. Ergänzende Angebote wie Helpdesk, Schulungen und ein Prozessleitfaden zur Wesentlichkeitsanalyse begleiten diesen Transformationsprozess praxisnah.
Zum Abschluss des Tages tauschten sich die Teilnehmenden in zwei Gruppen über Erfahrungen bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes aus.
Der Industrieverband Massivumformung e. V. dankt allen Referenten und Teilnehmenden herzlich für ihr Engagement. Die nächste Sitzung des Arbeitskreises ist für Anfang 2026, auf Wunsch der Teilnehmer erneut in Präsenz, geplant.