Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Herr Andreas Kucharzewski, Leiter Forschung und Technik beim IMU, die Teilnehmer und informierte diese über die kartellrechtlichen Richtlinien.
Anschließend präsentierte Herr Jonas Schaub, Vorstand der Firma elunic AG in München, die Bedeutung von KI-Anwendungen in der Zerspanung. Neben den zahlreichen Vorteilen, wie der Überwachung des Zerspanungsprozesses, wurden anhand des Tools shopfloorGPT die Potenziale veranschaulicht – etwa die Umwandlung von Maschinendaten in praktische Erkenntnisse, die Vermeidung von Produktionsstörungen sowie die breite Zugänglichmachung von Wissen im Unternehmen. Die Plattform optimiert den Informationsfluss, automatisiert Routineaufgaben und erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschine. Als weiteres Beispiel wurde demonstriert, wie Inhalte eines handschriftlich verfassten Reparaturberichts abgefragt und verarbeitet werden können.
Als nächsten Tagesordnungspunkt wurde die Erfahrungen von verschiedenen Herstellern von Prozessüberwachungssystemen diskutiert. In der Bauteilzerspanung kommen unterschiedliche Prozessüberwachungssysteme zum Einsatz, allerdings mit variierender Effektivität und Schwerpunkten. Während einige Unternehmen erfolgreich Systeme nutzen, die teilweise nur zur Werkzeugbruch- und Überlastüberwachung dienen teilweise aber auch eine vollwertige Prozessüberwachung bieten, setzen andere eher auf Maschinenlieferant-spezifische Lösungen. Auch über den Einsatz von Kameratechnik wurde berichtet. Herausforderungen ergeben sich vor allem bei der Integration in Eigenbau-Zerspanmaschinen sowie in der Einzelteilfertigung mit unterbrochenen Schnitten, wo der Einsatz solcher Systeme nicht immer erfolgreich ist. Einige Unternehmen beschränken sich auf Werkzeug- oder Spindelstromüberwachung, ergänzt durch die Überwachung von Nebensystemen wie z.B. einer Druckluftsensorik oder einer Kühlmittelüberwachung.
Nach einer kurzen Pause hielt Herr Stefan Kemmler, Niederlassungsleiter der Firma E. ZOLLER GmbH & Co.KG eine Präsentation zum Thema „Standzeiterhöhung anhand von Managementsystemen (TMS)“. Herzstück ist die TMS-Software mit der zentralen Werkzeugdatenbank z.One, die eine durchgängige Prozesskette vom CAD/CAM-System bis zur Produktion ermöglicht. Durch smarte Lagersysteme, automatisierte Datenausgabe und bis zu 25 CAM-Schnittstellen werden Stillstandzeiten reduziert und die Produktivität gesteigert.
Als letzter Referent hielt Herr Florian Schaper, Abteilungsleiter Zerspanung, IFW Hannover, eine Präsentation zum Thema „Leistungssteigerung durch Schneidkantenmikrogeometrien“. Durch angepasste Schneidkantenmikrogeometrien kann die Leistungsfähigkeit von Zerspanwerkzeugen deutlich gesteigert werden. Ziel ist es, Verschleiß zu reduzieren, die Standzeit zu erhöhen und die Prozesssicherheit zu verbessern. Besonders bei der Bearbeitung anspruchsvoller Werkstoffe konnten dadurch positive Effekte erzielt werden. Zudem tragen optimierte Werkzeuge zur Ressourceneffizienz und CO₂-Einsparung bei.
Zum Abschluss und mit Dank an alle Akteure, wurde für das nächste Treffen der Zeitraum September/Oktober festgehalten. Die Terminabfrage erfolgt in den nächsten Tagen.