Nachbericht zum Energieeffizienz-Netzwerk

Auch im vierten Quartal tagte das vierteljährlich stattfindende Energieeffizienz-Netzwerk. Zu Beginn der Veranstaltung gab Michael Feldmann, Senior Consultant der VIA Consult, einen Überblick über den aktuellen Energiemarkt. Neben der Marktentwicklung von Strom- und Erdgaspreisen wurden Neuerungen in Bezug auf das Energieeffizienzgesetz vorgestellt. Hinsichtlich der Energiepreisentwicklungen wurden starke Schwankungen am Termin- und Spotmarkt sowie steigende CO2-Preise hervorgehoben. Umlagen und Abgaben wie die KWK- und Offshore-Umlage sowie die Netzentgelte zeigen deutliche Kostensteigerungen für Strom und Gas. Die Analyse der Preiskomponenten seit 2021 verdeutlicht, wie sich steuerliche und regulatorische Faktoren auf die Gesamtkosten auswirken. Es wurde auch auf die hohe Volatilität der Stromerzeugung eingegangen, die zeitweise vollständig aus erneuerbaren Energien erfolgt, aber auch von fossilen Brennstoffen abhängig bleibt. Die Gasversorgung wird trotz Risiken derzeit als stabil eingeschätzt, wobei die Alarmstufe des Notfallplans Gas weiterhin besteht.

Im weiteren Verlauf berichtete Sandra Talhof, Rechtsanwältin bei Ziska & Talhof, über die Neuerung in der Energiegesetzgebung. Das "Fit-for-55"-Paket der EU stellt hier die Grundlage dar, einschließlich der neuen Energieeffizienz- und Emissionshandelsrichtlinien. Die geplante Novelle des EDL-G erhöht die Anforderungen an Energieaudits und legt neue Schwellenwerte für Berichtspflichten fest, während die EnEfG-Novelle die Berichterstattung und Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen strafft. Weiterhin gibt es Neuerungen zur Abwärmemeldung, ökologischen Gegenleistungen (BesAR/BECV) und zur Einführung des EU-ETS 2, das ab 2025 Gebäude- und Verkehrssektoren einbezieht. Das Smart-Meter-Rollout verpflichtet Unternehmen und Verbraucher zur schrittweisen Einführung intelligenter Messsysteme, gekoppelt an die Pflicht zur Einführung dynamischer Stromtarife.

Anschließend fand ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch zur Stromeigenerzeugung sowie zur Überwachung und Bewertung der gesetzlichen Anforderungen in der Praxis statt. Dabei wurde deutlich, dass die meisten Unternehmen Photovoltaikanlagen betreiben und entweder externe Dienstleister oder eigene Mitarbeitende mit der Überwachung von gesetzlichen Energieverpflichtungen beauftragen.

Abschließend folgte ein Vortrag von Prof. Gent, Rechtsanwalt bei Ritter Gent Collegen, über den Grünstrom für den Mittelstand. Die Bundesnetzagentur hat ein neues Verrechnungsmodell für Netzentgelte angekündigt, das ab 2025 die Kosten für den Netzausbau in Regionen mit hoher Einspeisung erneuerbarer Energien gerechter verteilen soll. Dies soll insbesondere in Ostdeutschland zu niedrigeren Strompreisen führen, da bisherige Ungerechtigkeiten bei den Netzkosten beseitigt werden. Zudem findet am 31.01.25 ein Info-Netzwerktreffen der EE-Industrie in Hannover statt, bei dem sich Akteure der erneuerbaren Energien über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen austauschten können.

Das nächste Energieeffizienz-Netzwerk wird im März 2025 (digital) stattfinden. Die Netzwerkteilnehmer haben beschlossen, dass im kommenden Jahr eine Präsenzveranstaltungen stattfindet.

IMU-Ansprechpartner:

Sinthujan Apputhurai, sapputhurai(at)massivumformung.de