Zu Beginn der Veranstaltung gab Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik WSM, einen Überblick über den aktuellen Energiemarkt und -politik. Neben der Marktentwicklung von Strom- und Erdgaspreisen, wurden Neuerungen in Bezug auf das Energieeffizienzgesetz vorgestellt. Seit der Novelle wurde die Schwelle der betroffenen Unternehmen zur Entwicklung detaillierter Pläne für wirtschaftliche Energieeffizienzmaßnahmen von 2,5 GWh auf 2,77 GWh angehoben. Die Pläne sind im Unternehmensregister zu veröffentlichen. Darüber hinaus gab Herr Ade einen Überblick über die Reform der Stromnetzentgelte, wodurch Flexibilität geschaffen werden soll. Zum Abschluss gab Herr Ade nochmals einen Überblick über den aktuellen Stand der CO₂-Bepreisung sowie CBAM.
Im anschließenden Erfahrungsaustausch berichteten die Unternehmen über die Umsetzungsstände zur Untersuchung von Abwärme sowie die technischen und wirtschaftlichen Vorteile der Nutzung von Abwärme. Eine Vielzahl Unternehmen hat bereits Maßnahmen, wie die Wärmerückgewinnung durch Kompressoren oder Rotationswärmetauscher sowie Induktionsanlagen umgesetzt. In Bezug auf die gesetzlichen Anforderungen herrschte Konsens darüber, dass die Unternehmen dem Thema mit Pragmatismus begegnen sollten.
Im weiteren Verlauf hielt Oliver Seibel, Berater bei der VIA Consult, einen Vortrag über aktuelle Förderprogramme im Energiekontext. Wesentlicher Inhalt waren die BAFA-Module 1 bis 6, welche die Unternehmen dabei unterstützen sollen, ihre Energieeffizienz zu erhöhen sowie Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen. Unternehmen haben die Möglichkeit, Zuschüsse für Investitionen in Querschnittstechnologien, erneuerbare Energien, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagement-Software, energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen und Elektrifizierung zu erhalten sowie Zuschüsse für Beratungsleistung zur Erstellung von Transformationsplänen. Die Höhe der Zuschüsse richtet sich nach Unternehmensgröße und Investitionsvolumen.
Abschließend folgte ein Vortrag von Andreas Kucharzewski, Leiter Forschung und Technik IMU, welcher das ZIM-Innovationsnetzwerk EMMA vorstellte. Ein zentrales Ziel ist es, bis 2050 CO₂-neutrale Prozesse zu erreichen. Dafür werden Forschungsprojekte und Best Practices erarbeitet. Ein wichtiges Tool hierbei ist FRED, ein CO₂-Rechner, der den CO₂-Fußabdruck von Produkten und Unternehmen ermittelt.
Das nächste Energieeffizienz-Netzwerk soll im Dezember 2024 (digital) stattfinden. Je nach Marktsituation und Wünschen der Teilnehmer werden die Themen im Kontext von Energieeffizienz festgelegt.
IMU-Ansprechpartner:
Lisa-Marie Knoche, lisa.knoche(at)massivumformung.de
Sinthujan Apputhurai, sapputhurai(at)massivumformung.de