Nach der Begrüßung durch Herrn Dr. Hodek (Technischer Geschäftsführer, Kind & Co., Edelstahlwerk GmbH & Co. KG) sowie den Hinweis durch Herrn Kucharzweski auf die IMU-Leitlinien zum Kartellrecht wurde das Protokoll der vorherigen Sitzung ohne Einwände genehmigt. Anschließend stellten sich die Teilnehmer sowie die geladenen Referenten vor.
Der erste Fachvortrag wurde von Herrn Dr. Sebastian Hähnel von der Hi.automize GmbH (online zugeschaltet) gehalten und widmete sich dem Thema „Automatisiertes Polieren auf der CNC-Maschine“. Neben der Vorstellung des Unternehmens wurden zentrale Fragestellungen zur Automatisierung des Polierprozesses erläutert. Vorgestellt wurde eine komplette Prozesskette, angefangen bei der Bauteilgeometrie bis zur strategischen Integration in CNC-Maschinen. Zahlreiche Polierbeispiele veranschaulichten die technologischen Möglichkeiten. In der anschließenden Diskussion wurde unter anderem auf die Beurteilung des Polierzustands, das Auftragen von Polierpasten, Kraftregelung sowie die Einbindung in bestehende CAM-Systeme eingegangen.
Im Anschluss stellte Herr Ingolf Schruff das Unternehmen Kind & Co., Edelstahlwerk GmbH & Co. KG vor. Die Präsentation bot einen Überblick über die Unternehmensgeschichte, internationale Vernetzung, das Produktspektrum im Bereich Schmiedeerzeugnisse sowie den spezifischen Fertigungsprozess am Standort.
In einem weiteren Vortrag präsentierte Herr von Weschpfennig das Thema „Werkzeugstähle für das Warmmassivumformen“. Der Fokus lag auf den Anforderungen an Vorgesenke hinsichtlich Prozessparametern, thermomechanischer Belastung und Materialauswahl. Anschließend erfolgte eine Unternehmensbesichtigung.
Im dritten Fachvortrag stellten die Herren Axel Hißen und Markus Schlein von der Sack & Kiesselbach Maschinenfabrik GmbH verschiedene Lösungen zum Einsatz von Einsenkpressen und Matrizendrückern im Werkzeugbau vor. Neben der Firmenhistorie wurden detaillierte technische Informationen zu den Modellen Matrizendrücker MDO und Einsenkpresse EP vorgestellt, inklusive Aufbau, Leistungsdaten, Steuerungselemente sowie deren Einsatzspektrum für das Ein- und Ausdrücken von Matrizenkernen. Auch aktuelle Anforderungen aus der Maschinenverordnung wurden behandelt.
Anschließend erläuterte Herr Dirk Lehmann von OPEN MIND Technologies AG das Thema „CAM-Automation – ein wirksamer Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung“. Der Vortrag beleuchtete die Möglichkeiten, manuelle Programmierschritte durch automatisierte CAM-Prozesse zu ersetzen. Anwendungsbeispiele aus der Praxis zeigten, wie durchgängige Prozessketten, Systemlandschaften und integrierte Qualitätssicherung zur Effizienzsteigerung und Standortsicherung beitragen können.
Als vorletzten Vortrag referierte Herr Hauke Kästing von PHOENIX CONTACT Deutschland GmbH zum Thema „Fernwartung der Werkzeugmaschinen – IT-Sicherheit in der Produktion“. Er erläuterte die Unterschiede zwischen IT- und OT-Sicherheit, stellte das Konzept „Defence in Depth“ vor und ging auf gesetzliche Vorgaben wie NIS2 und CRA ein. Diskutiert wurde auch, wie Unternehmen ohne etabliertes Cybersicherheitskonzept kurzfristig auf Wartungsbedarfe reagieren können. Phoenix präsentierte hierzu eine modulare Referenzarchitektur als „Blueprint“ für sichere Fernwartung.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde der nächste Sitzungstermin auf den 25. Juni 2026 festgelegt. Vorgesehene Themen sind unter anderem Pressensicherheit (S&K) sowie CAM- und KI-Anwendungen im Werkzeugbau. Weitere Veranstaltungshinweise folgen zeitnah. Herr Kucharzewski bedankte sich beim Gastgeber und den Referenten und wünschte allen Teilnehmern eine gute Heimreise.