Jahresausblick 2024: Entwicklung der Abnehmerindustrien

Ansprechpartner: Joshua Wagener

Die konjunkturellen Aussichten für das Jahr 2024 bleiben für die Massivumformung schwierig. Von den bedeutendsten Abnehmerbranchen sind keine zusätzlichen Wachstumsimpulse zu erwarten.

Wenngleich sich die weltweiten Inflationsraten schneller normalisieren als erwartet, bleiben die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IMF) soll die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3,1 Prozent wachsen. Wachstumsimpulse kommen dabei vor allem aus den Schwellenländern. Während sich der Euroraum (+0,9 Prozent) insgesamt unterdurchschnittlich entwickelt, zeigt Deutschland (+0,5 Prozent) erneut eine besonders schwache Wachstumsperspektive.

Die Automobilbranche und der Maschinenbau bilden die wichtigsten Kundenmärkte der Massivumformung. Deren Spitzenverbände Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) und Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) zeigen für das Jahr 2024 pessimistische Aussichten. Nachdem im Jahr 2023 2,8 Mio. Fahrzeuge in Deutschland zugelassen wurden, rechnet der VDA für das Jahr 2024 mit einem leichten Rückgang der Neuzulassungen um ein Prozent. Auch bei den Pkw-Exporten aus Deutschland prognostiziert der Spitzenverband nur ein leichtes Plus auf 3,1 Millionen Fahrzeuge. Die investitionshemmenden Rahmenbedingungen sowie die hohen Verbraucherpreise belasten den Automobilmarkt weltweit. Nachdem die robusten Wachstumsraten im Jahr 2023 auch auf einen stützenden Basiseffekt durch die schwächeren Pandemiejahre zurückzuführen waren, erwartet der VDA für die internationalen Märkte in 2024 nur leichte Wachstumsimpulse. Während die Neuzulassungen in Europa (+4 Prozent) auf 13,3 Mio. Fahrzeuge ansteigen sollen, werden für die USA (+2 Prozent) und China (+1 Prozent) nur niedrige Wachstumsraten angezeigt. Der globale Pkw-Markt soll 2024 um etwa zwei Prozent wachsen und würde sich damit dem Niveau von 2019 nähern.

Die schwache weltweite Investitionstätigkeit belastet vor allem auch den Maschinenbau. In der Folge nahm der Auftragsbestand in den vergangenen Monaten kontinuierlich ab. Daher korrigiert der VDMA seine reale Produktionsprognose für den deutschen Maschinenbau von -2 auf -4 Prozent nach unten. Grund hierfür sind auch die weiter rückläufigen Investitionspläne der Unternehmen. Als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft nannte VDMA-Präsident Karl Haeusgen eine „industriefreundliche, langfristig verlässliche Standortpolitik in der EU und in Deutschland“.

Die pessimistischen Aussichten im Automobilsektor und dem Maschinenbau wirken sich unmittelbar auf die zuliefernden Massivumformer aus. Die jüngste IMU-Trendumfrage zeigte auch hier rückläufige Erwartungen in den Betrieben.