Seit 1954 administrierte die AiF das öffentliche Förderprogramm „Industrielle Gemeinschaftsforschung IGF“ für das jeweilige Bundeswirtschaftsministerium (aktuell Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK) – nun erfolgte der Paukenschlag: nach der Aktualisierung der IGF-Richtlinie und der erstmaligen Ausschreibung des zuletzt 197 Mio. Euro schweren Programmes als Projektträgerschaft wurde nun dem DLR die zukünftige Verwaltung der IGF ab 2024 übertragen.
Trotz großer Enttäuschung unterstützt die AiF den neuen Projektträger im Rahmen einer Task Force bei der nahtlosen Übernahme der Geschäfte. Das in der AiF etablierte Gutachterwesen wird erhalten bleiben und die aktuell bestellten Gutachter behalten über den 31.12.2023 hinaus ihr Mandat. Anträge können unverändert bis 31.12.2023 bei der AiF eingereicht werden. Die 101 aktuell in der AiF organisierten Forschungsvereinigungen (eine davon die Forschungsgesellschaft Stahlverformung FSV) sind weiterhin antragsberechtigt, müssen sich ab 2026 allerdings einer regelmäßigen Akkreditierung durch den Projektträger unterziehen.
Der AiF selbst steht nun eine Zäsur bevor. Rund 50 der 65 Mitarbeiter des AiF e.V. werden ihre Stellen verlieren, die AiF selbst muss sich inhaltlich neu ausrichten und für ihre Mitglieder neue wertschöpfende Angebote formulieren.
Die FSV und deren angeschlossene Verbände (darunter der Industrieverband Massivumformung IMU) wollen auf jeden Fall weiter das IGF-Programm für ihre Forschungsvorhaben nutzen, da es in idealer Weise die Zusammenarbeit zwischen mittelständischen Industrieunternehmen und den relevanten forschenden Hochschulen unterstützt. Es bleibt nur zu hoffen, dass die zukünftige Administration durch den neuen Projektträger ähnlich effektiv und konstruktiv erfolgt, wie bisher von der AiF gewohnt.
IMU- / FSV-Ansprechpartner: Tobias Hain, hain(at)massivumformung.de