Nach einer kurzen Begrüßung gab Lisa Knoche, Leiterin Betriebs- und Volkswirtschaft (IMU), einen Überblick über die aktuelle konjunkturelle Entwicklung in der Welt, Europa und Deutschland. Das Konjunktur-Update stellte erneut die weiterhin angespannte wirtschaftliche Lage in den Betrieben heraus. Während sich der Arbeitsmarkt weiterhin vergleichsweise robust zeigt – leichter Rückgang in der Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat – stiegen die Unternehmensinsolvenzen weiter an. Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten der Insolvenzen im Vorjahresvergleich zu beobachten. Auch für die Abnehmerindustrien der Massivumformer sind weiter zunächst keine stärkeren Wachstumsimpulse erkennbar. Dennoch entwickelte sich das Produktionsvolumen in der WZ 25.50 im April erstmals seit den vergangenen Monaten leicht positiv ggü. dem Vorjahresmonat und auch das ArGeZ-Geschäftsklima steigt im Mai im Ergebnis um 5,6 Punkte an und erreicht den besten Wert seit Juni 2023 – obgleich alle Komponenten des Geschäftsklimas weiterhin im negativen Bereich liegen, womit der Anteil der ungünstigen Lageeinschätzungen und pessimistischen Erwartungen damit weiterhin dem jeweils positiven Anteil überwiegt.
Im Anschluss hielt Herr Henning Rennert von PWC Strategy& einen Expertenvortrag zum Thema „Marktentwicklung Automotive mit Deep Dive China“. Herr Rennert betonte, dass in naher Zukunft auch vermehrt günstigere Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen werden, was die Wettbewerbsfähigkeit dieser Fahrzeuge steigern und die Automobilindustrie insgesamt stärken soll. Der Experte hob hervor, dass sich die Automobilbranche – insbesondere durch den Einfluss aus China – wieder im Wachstum befindet. Prognosen zufolge wird die PKW-Produktion in China weiter ansteigen. In Europa hingegen wurden zwar bereits die Weichen für die Transformation gestellt, doch aufgrund des langsamen Fortschritts besteht die Gefahr, dass der Anschluss an China verpasst werden könnte. Außerdem spielen die erschwerten Finanzierungsbedingungen zunehmend eine tragende Rolle und werden zu einer weiteren Herausforderung der Branche. Insgesamt erholen sich die Margen der Zulieferindustrie nach den vergangenen schwierigen Jahren nur langsam wieder.
Im Anschluss an den Experteninput wurden die Mitglieder im Rahmen der Blitzumfrage gefragt, wie weit die Auftragseingänge für 2024 von den Ankündigungen der Kunden – nur für Elektro-Fahrzeuge – abweichen. Hierbei haben die Mitglieder angegeben, dass die Auftragseingänge 1-19 % hinter den Ankündigungen zurückbleiben.
Im Block Neues aus Branche und Verband erfolgte erneut eine Kurzvorstellung der laufenden Verbandsumfragen. Weiterhin wurde ein Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, wie das EUROFORGE spring forum und die IBU-Veranstaltung zu „CO2 in der Blechumformung“ gegeben. Es wurde darüber hinaus für die Teilnahme am EUROFORGE conFAIR im Oktober in Mailand geworben. Wir freuen uns darauf, unsere Mitglieder auch zum kommenden Mittagsforum am Mittwoch, dem 17. Juli um 12:30 Uhr wieder zu begrüßen.
IMU-Ansprechpartnerin: Lisa Knoche, lisa.knoche(at)massivumformung.de