IBU / IMU Mittagsforum im Oktober 2024

Im Oktober fand das zehnte Mittagsforum des Jahres statt. Der Blick wurde dabei auf die anstehende US-Wahl gerichtet.

Nach einer kurzen Begrüßung gaben Sinthujan Apputhurai und Joshua Wagener einen Überblick über die aktuelle konjunkturelle Entwicklung. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat das BMWK die Wachstumsprognose auf -0,2 Prozent für dieses Jahr korrigiert. Dies würde für Deutschland das zweite Rezessionsjahr in Folge bedeuten. Die Krise ist vor allem auch eine Krise des Verarbeitenden Gewerbe. Die Industrieproduktion ist in den ersten acht Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent gesunken. Im Hinblick auf die schwierige Lage agieren die Unternehmen mit weniger Stellenausschreibungen auf dem Arbeitsmarkt. Die schwach Konjunktur spiegelt sich auch insbesondere in der Automobilindustrie wider. Die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen sank von Januar bis August um 20 Prozent im Vorjahresvergleich.

Im Anschluss folgte ein Experteninput von Frau Julia Howald, Stellvertretende Abteilungsleiterin für Außenwirtschaftspolitik beim BDI. Frau Howald gab einen Ausblick, welche Auswirkung die US-Wahl 2024 auf die deutsche und europäische Wirtschaft haben kann. Ein zweites Trump-Mandat könnte zu umfangreichen  Zöllen auf alle Importe, insbesondere  auf Automobile und Waren aus China, führen. Diese Maßnahmen könnten die deutsche Wirtschaft bis zu 150 Milliarden Euro kosten und das Wachstum stark beeinträchtigen. In einem Harris-Szenario wäre keine drastische Änderung in der Handelspolitik zu erwarten, jedoch bliebe der harte Kurs gegenüber China bestehen. Während Trump die heimische Industrie durch Protektionismus stärken möchte, setzt Harris auf internationale Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich Klima und Energie. Beide Kandidaten wollen kritische Lieferketten ins eigene Land zurückholen.

Eine Kurzumfrage belegte die enge Verzahnung der Mitgliedsunternehmen mit der US-Wirtschaft. 35 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, direkt in die USA zu exportieren. Weitere 48 Prozent berichteten, dass ihre Kunden Waren in die USA exportieren. Im Gegensatz dazu spielte der Import aus den USA für die befragten Unternehmen eine untergeordnete Rolle.

Im Block Neues aus Branche und Verband stellte Herr Tobias Hain die Verbandsleistungen im Bereich CSRD vor. Weiterhin wies er auf die aktuellen politischen Aktivitäten in den Bereichen SF BREF, IED-Revision, BECV-Anträge und zur Strompreiskompensation hin. In der kommenden Woche stehen die IZB 2024 in Wolfsburg sowie der EUROFORGE conFAIR 2024 in Mailand an.

Wir freuen uns darauf, Sie auch im kommenden Mittagsforum am 20. November (12:30 – 13:30 Uhr) zu begrüßen.

IMU-Ansprechpartner:

Joshua Wagener, wagener(at)massivumformung.de  

Sinthujan Apputhurai, sapputhurai(at)massivumformung.de