IBU / IMU Mittagsforum im Juli 2025

Am 16. Juli fand das siebte Mittagsforum im Jahr 2025 statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die konjunkturelle und strukturelle Lage der M+E-Industrie in Nordrhein-Westfalen sowie aktuelle Themen aus Verband und Branche.

Nach einer kurzen Begrüßung gaben Herr Hain und Herr Apputhurai einen Überblick zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die aktuellen Prognosen für 2025 bestätigen ein stagnierendes Wirtschaftswachstum in Deutschland. Auch die Industrieproduktion zeigt, trotz leichter Erholungstendenzen im Frühjahr eine weiterhin gedämpfte Entwicklung. Die Zahl der Arbeitslosen steigt leicht, während bei den Pkw-Neuzulassungen vor allem batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV) weiterhin positive Entwicklungen verzeichnen. Gleichzeitig bleibt die Lage im Maschinenbau angespannt, was sich unter anderem am rückläufigen Auftragseingang des Maschinenbaus widerspiegelt.

Anschließend gab Herr Dr. Murai von METALL NRW in seinem Expertenbeitrag einen pointierten Einblick in die strukturellen Herausforderungen der M+E-Industrie in NRW. Er betonte, dass die Produktion weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2018 liege und NRW im Vergleich zu anderen Regionen besonders stark betroffen sei. Als Ursachen wurden unter anderem die hohen Energiepreise, zunehmende Bürokratie, Fachkräftemangel sowie mangelnde Standortattraktivität genannt. Seit 2019 sind rund 64.000 Arbeitsplätze in der M+E-Industrie in NRW verloren gegangen. Für eine Trendwende bedürfe es tiefgreifender wirtschaftspolitischer Maßnahmen, wie z. B. der Senkung von Unternehmenssteuern, einem effektiven Bürokratieabbau und der Rückkehr zu wettbewerbsfähigen Energiekosten.

Im Rahmen einer Blitzumfrage wurden die Teilnehmer zu ihrer Einschätzung der Produktionsentwicklung im zweiten Halbjahr 2025 befragt. Bei den IMU-Mitgliedern erwarten 42 % eine stabile Entwicklung („plus/minus 0 %“), je 21 % prognostizieren einen leichten Rückgang bzw. ein moderates Wachstum. Bei den IBU-Mitgliedern zeigte sich ein leicht pessimistischeres Bild. 33 % erwarten Rückgänge zwischen 1% und 5 %, 15 % sogar über 5 %. Nur ein kleiner Anteil rechnet mit einem nennenswerten Zuwachs.

Im Block „Neues aus Verband und Branche“ stellte Herr Hain aktuelle Entwicklungen in der Rubrik massiveNEWS vor. Rückblickend wurde auf die erfolgreiche IMU-Jahrestagung in Bonn verwiesen, die mit über 150 Teilnehmenden, praxisnahen Vorträgen und Auszeichnungen für Nachwuchskräfte ein besonderes Highlight darstellte. Darüber hinaus wurden Einblicke in die jüngsten Arbeitskreissitzungen gegeben, unter anderem zu den Themen Instandhaltung, Qualitätsmanagement, Werkzeugbau, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Besonders hervorgehoben wurde die erste Sitzung des neu gestarteten Arbeitskreises Nachhaltigkeit mit Impulsen zur Omnibus-Initiative, dem DNK und Praxisbeispielen zur CSRD-Berichterstattung. Zudem informierte der Verband über den aktuellen Referentenentwurf zur nationalen Umsetzung der CSRD-Richtlinie, der insbesondere durch die vorgesehene 1:1-Umsetzung und die Begrenzung auf Unternehmen ab 1.000 Beschäftigten auf Zustimmung stieß, aber auch Kritik hinsichtlich des engen Prüferkreises hervorrief. Abschließend wurde ein Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen gegeben, darunter der Internationale Forging Congress (IFC) im Oktober 2025 in Frankfurt mit begleitenden Werksbesichtigungen sowie weitere Fachseminare und Gremientermine im zweiten Halbjahr.

Wir freuen uns darauf, Sie auch beim kommenden Mittagsforum am 20. August (12:30 – 13:30 Uhr) wieder begrüßen zu dürfen.