IBU / IMU Mittagsforum im Jahr 2024

Am 21. Februar fand das zweite Mittagsforum des Jahres der Industrieverbände Massivumformung und Blechumformung statt. Die wirtschaftlichen Warnzeichen in den Betrieben sind unübersehbar.

Zum Einstieg in das Mittagsforum gab Joshua Wagener, Leiter Betriebs- und Volkswirtschaft (IMU), das turnusmäßige Konjunktur-Update. Die abnehmende deutsche Wirtschaftskraft im vergangenen Jahr wurde auch durch einen hohen Krankenstand bedingt. Dieser kostete die deutsche Volkswirtschaft 26 Mrd. Euro und etwa 0,8 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum. Die Industriebetriebe passen ihre Personalplanung zunehmend an die schwierige konjunkturelle Lage an. Die Zahl der Vakanzen ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich gesunken. Auch in den blech- und massivumformenden Betrieben sind die rückläufigen Auftragseingänge spürbar. Die Betriebe haben ihren Auslastungsgrad entsprechend angepasst und produzieren merklich unter Normalauslastung. Eine Kurzumfrage zeigt, dass teils auch in die Mitgliedsunternehmen von IMU und IBU Personalmaßnahmen aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung geplant werden. Während 43 Prozent der Betriebe das Beschäftigungsniveau stabilisieren möchten, bereiten 19 Prozent einen Stopp bei Neueinstellungen vor. Außerdem plant jedes fünfte Unternehmen eine Reduktion der Leiharbeitnehmer. Kündigungen werden nur von fünf Prozent der Teilnehmer erwartet.

Im anschließenden Experten-Input gab Andreas Schneider von StahlmarktConsult einen Ausblick auf den Stahlmarkt 2024. Derzeit notieren die Stahlerzeugerpreise noch um 40 bis 60 Prozent über dem Niveau von 2019. Nachdem sich die Preise im Jahresdurchschnitt 2023 abgekühlt haben, ist auch im weiteren Jahresverlauf 2024 eine moderate Preisabschwächung möglich. Während nachfrageseitig derzeit keine Wachstumsimpulse in Aussicht sind, deutet sich angebotsseitig eine Entspannung an. Die Rohstoffpreise werden die weitere Preisentwicklung maßgeblich lenken. Eine anschließende Kurzumfrage zeigte in den Unternehmen differenzierte Entwicklungen hinsichtlich der Stahl-Einkaufskonditionen 2024. 56 Prozent der massivumformenden Betriebe konnte Preissenkungen durchsetzen. Der Experten-Input verdeutlichte erneut die aktuellen Herausforderungen in der Preiskommunikation mit den Kunden.   

Im Block Neues aus Branche und Verband stellte IMU-Geschäftsführer Tobias Hain die jüngsten Verbandsaktivitäten vor. Ein besonderer Hinweis gilt dabei dem anstehenden Mitgliederabend am 4. Juni im Mövenpick Hotel Stuttgart-Messe. Außerdem erfolgte ein Hinweis zu den neuen Förderrichtlinien im Kontext der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft. Das nächste Mittagsforum findet am Mittwoch, den 20. März um 12:30 Uhr statt.

IMU-Ansprechpartner: Joshua Wagener, wagener(at)massivumformung.de