Nach einer kurzen Begrüßung gab Joshua Wagener, Leiter Betriebs- und Volkswirtschaft (IMU), einen Überblick über die aktuelle konjunkturelle Entwicklung. Aufgrund der schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind das BIP und die Industrieproduktion weiterhin am Schwächeln. Dieses zeigt sich auch in der zunehmenden Zurückhaltung bei den offenen Stellen im verarbeitenden Gewerbe. Insgesamt sind dort rund 12.000 weniger offene Stellen binnen eines Jahres ausgeschrieben. In der Automobilbranche zeigen sich die Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2024 global aufwärtsgerichtet. In Deutschland lagen die Neuzulassungen von Januar bis Juni um 4 Prozent über dem Vorjahr. Auch die Trendumfrage des VDMA zeigt, dass die Absatzlage im Maschinenbau weiterhin schwierig bleibt – positive Signale zeigen sich im nordamerikanischen Markt. Insgesamt ist der Auftragseingang im Maschinenbau weiterhin rückläufig. Bei den Herstellern von Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen bleibt die Konjunkturelle Lage angespannt.
Im Anschluss hielt Herr Dr. Tobias Hentze vom Institut der deutschen Wirtschaft einen Vortrag über den Haushaltsentwurf und die Wachstumsinitiative der Bundesregierung. Durch das erhöhte Zinsumfeld belasten den Bundeshaushalt merklich gestiegene Zinsausgaben. Die Investitionsquote bewegt sich in Deutschland weiterhin im internationalen Vergleich auf einem äußerst niedrigen Niveau. Ein Investitionsschwerpunkt des neuen Haushalts liegt im Bereich des Schienenverkehrs. Da in den vergangenen Jahren die Planinvestitionen durch die Ministerien mehrheitlich nicht umgesetzt werden konnten, zeichnet den Haushalt 2025 eine hohe globale Minderausgabe aus. Diese ist im kommenden Jahr durch Mehreinnahmen oder Einsparungen auszugleichen. Die aufgesetzte Wachstumsinitiative kann beispielsweise der Steuerrabatte für ausländische Fachkräfte ordnungspolitisch als fragwürdig bewertet werden.
Im Rahmen einer Kurzumfrage wurde die Teilnehmer nach der Bewertung der aktuellen politischen Rahmenbedingungen am Standort Deutschland befragt. Nur drei Prozent des Befragten empfinden die Rahmenbedingungen in Deutschland als sehr fördernd. Die Mehrheit blickt kritisch auf die aktuellen politischen Standortbedingungen. 55 Prozent bewerten den politischen Rahmenbedingungen in Deutschland als belastend, weitere 34 Prozent als sehr belastend.
Im Block Neues aus Branche und Verband wurde ein erster Blick auf das Factsheet IED / IED 2.0 und BVT / SF-BREF gerichtet. Zudem wurden die nächsten Veranstaltungen des IMU und IBU vorgestellt. Nach der aktuellen Sommerpause starten die nächsten Veranstaltungen und Seminare der Verbände bereits in den kommenden Wochen.
Wir freuen uns darauf, Sie auch im kommenden Mittagsforum am 18. September (12:30 – 13:30 Uhr) zu begrüßen.
IMU-Ansprechpartner:
Joshua Wagener, wagener(at)massivumformung.de
Sinthujan Apputhurai, sapputhurai(at)massivumformung.de