IBU / IMU Mittagsforum im April 2024

Am 17. April fand das vierte Mittagsforum des Jahres der Industrieverbände Massivumformung und Blechumformung statt. Im Fokus stand die Entwicklung in der Automobilindustrie.

Zum Einstieg in das Mittagsforum gab Joshua Wagener, Leiter Betriebs- und Volkswirtschaft (IMU), das monatliche Konjunktur-Update. Die jüngsten Wirtschaftsprognosen für Deutschland wurden weiter nach unten korrigiert. Die Wirtschaftsinstitute rechnen für das Jahr 2024 mit einem marginalen Wachstum von 0,1 Prozent. In den metallumformenden Betrieben schlagen sich die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verstärkt nieder. Die Auftragseingänge gehen seit dem Jahreswechsel noch drastischer zurück. Gleichzeitig hat sich die Produktionsleistung im Jahresverlauf 2023 zunehmend verlangsamst. Während der Output bei den Gesenkschmieden im Jahr 2023 noch um 2,7 Prozent über dem Vorjahr lag, mussten die Freiformschmieden die Produktionsmenge um 13,5 Prozent drosseln. Für die zweite Jahreshälfte 2024 können gleichzeitig erste aufhellende Signale aufkommen. Die Erwartungen im WSM-Geschäftsklima haben sich zuletzt von einem sehr niedrigen Niveau etwas verbessert. Weiterhin überwiegen jedoch die pessimistischen Aussichten.

In einer anschließenden Kurzumfrage zeigten sich die massivumformenden Betriebe differenziert hinsichtlich der Auftragsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Jeweils gut eine Viertel Prozent der Betriebe sehen eine zunehmende bzw. stagnierende Entwicklung gegenüber dem Vorjahr. 44 Prozent der Teilnehmer rechnen mit einer rückläufigen Auftragsentwicklung.

Im anschließenden Experten-Input gab Julian Longardt, Referent Automobilkonjunktur beim VDA, einen Überblick zur aktuellen Entwicklung in der Automobilindustrie. Die Automobilproduktion in Deutschland bewegt sich weiterhin auf einem Niveau deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Nachdem die Entwicklung im Jahr 2023 aufgrund von Aufholeffekten positiv verlaufen ist, rechnet der Verband für das Jahr 2023 mit einer Stagnation der Produktionszahlen. Vor allem die Elektromobilität kann den Wachstumspfad der Vorjahre seit 2023 nicht fortsetzen. Neben dem Auslaufen der Förderung wirken hier auch strukturelle Effekte. Weltweit rechnet der VDA mit einer Pkw-Produktion von 77,5 Mio. Fahrzeugen und einem Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr,

Im Block Neues aus Branche und Verband wies IMU-Geschäftsführer Tobias Hain auf die Fristen zur finalen Selbsterklärung hinsichtlich der Gaspreisbremse sowie die industriepolitischen Forderungen des WSM zur Europawahl 2024 hin. Die IMU Mitgliederabend 2024 und die Feier zum 90-jährigen Verbandsbestehen findet am 4. Juni in Stuttgart statt. Wir freuen uns auch darauf, unsere Mitglieder zum kommenden Mittagsforum am Mittwoch, den 15. Mai um 12:30 Uhr wieder zu begrüßen.

IMU-Ansprechpartner: Joshua Wagener, wagener(at)massivumformung.de