CBAM auf der Schlussgeraden – IMU und WSM im Gespräch mit Staatssekretär Toncar

Ansprechpartner: Tobias Hain

Stahl und Aluminium in Europa teurer – importierte Bauteile günstig. Gegen diesen Webfehler in den geplanten EU-Carbon Border Adjustment Measures kämpft der Industrieverband Massivumformung (IMU) gemeinsam mit weiteren Verbänden im Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung WSM an.

Im Gespräch mit dem parlamentarischen Staatssekretär des Bundesfinanzministeriums, Dr. Florian Toncar, legten Christian Vietmeyer (Hauptgeschäftsführer WSM), Tobias Hain (Geschäftsführer IMU), Bernhard Jacobs (Geschäftsführer Industrieverband Blechumformung IBU) und Hans Führlbeck (Deutscher Schraubenverband DS) unterstützt von Industrievertretern der Firmen Hirschvogel Umformtechnik und Kirchhoff Automotive die drohenden Auswirkungen der Umsetzung von CBAM nach dem aktuellen Entwurf der EU-Kommission dar:

Stahl- und Aluminium würde für die verarbeitenden europäischen Unternehmen signifikant teurer, während Produzenten aus Nicht-EU-Ländern ihre Bauteile ohne Aufschlag günstig in die EU importieren könnten. Ein internationaler Wettbewerbsnachteil, der die EU-Produzenten heftig treffen würde und dramatische Folgen, von Produktverlagerungen bis hin zu ganzen Werksschließungen zur Folge haben könnte. In weiterer Folge würden erhebliche globale Mehremissionen von CO2 entstehen, da der Ausstoß in den Ländern, die stark in die EU importieren, oft beim 2-3 fachen liegt (Carbon Leakage). Dies würde das eigentliche Gesamtziel der Maßnahme ad-absurdum führen.

Vehement setzen sich die Verbände daher seit Frühjahr dieses Jahres für eine Aufnahme der relevanten Zoll-Codes ihrer Branchen auf die CBAM-Schutzliste ein.

Der Staatssekretär notierte aufmerksam die Begründungen und Positionen der Branchenvertreter und signalisierte Verständnis und Unterstützung im Dialog mit der tschechischen Ratspräsidentschaft. Der Prozess befindet sich aktuell in der finalen Phase des Trilogs zwischen Europäischem Rat, Parlament und Kommission, so dass noch vor Weihnachten ein Ergebnis zu erwarten ist. Dier Umsetzung soll dann ab 2023 mit einer Testphase beginnen.

Auf Europäischer Bühne setzt sich EUROFORGE für die Berücksichtigung der Schmieden ein. Auch hier gab es bereits fruchtbare Gespräche mit Vertretern der Europäischen Kommission.

IMU-Ansprechpartner: Tobias Hain, hain(at)massivumformung.de