Aktuelle Wirtschaftsprognosen 2023 der wichtigsten Abnehmerindustrien

Ansprechpartner: Axel Hinder

Die Erwartungen für das laufende Jahr sind gesamtwirtschaftlich nach letzten Prognosen des IMF leicht negativ. Jedoch entwickelt sich das verarbeitende Gewerbe und der Bereich Dienstleistungen positiv. Die hohe Inflation, die hohen Energiekosten und der Ukraine Krieg beeinträchtigen alle Wirtschaftsbereiche, sodass sich auch die Massivumformer in einem risikobehafteten Umfeld bewegen, das zumindest die Ergebnisse beeinträchtigt.

Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich nach der aktuellen Prognose des Internationalen Währungsfonds am Rande einer Rezession. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt soll im Jahr 2023 leicht um 0,1 Prozent schrumpfen, sodass eine Rezession voraussichtlich nur knapp verhindert wurde. Damit zeigt Deutschland neben dem Vereinigten Königreich (-0,3 Prozent) die schwächste Perspektive in der Gruppe der entwickelten Volkswirtschaften. Besonders die Energiekrise in Kombination mit den geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken belastet den europäischen Wirtschaftsraum.

Die wichtigsten Abnehmerindustrien der massivumformenden Betriebe weisen jedoch eine wirtschaftliche Erholung. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) erwartet nach letzten Prognosen für das Jahr 2023 einen preisbereinigten Anstieg der Produktion von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Nach einem sehr verhaltenem Start im 1. Quartal 2023 mit Auftragsrückgängen gegenüber dem Vorjahresquartal, wird eine Belebung ab dem 2. Quartal für das 2023 erwartet.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht im Jahr 2023 ein gedämpftes Wachstum beim Pkw-Absatz. Es wird mit einem leichten Plus von zwei Prozent auf 2,7 Mio Einheiten in Deutschland gerechnet, womit das Vorkrisenniveau von 2019 weiterhin deutlich unterschritten wird. Im 1. Quartal konnte ein Wachstum von ca. 7% erreicht werden. Insbesondere der Export mit einem Wachstum von 39% trägt zu einer positiven Entwicklung bei. Wachstumsimpulse werden für Europa (11,8 Mio. Einheiten) und für die USA (14,2 Mio. Einheiten) bei Steigerungsraten von fünf bzw. vier Prozent ausgewiesen. Der chinesische Markt soll im Jahr 2023 um drei Prozent expandieren. Im 1. Quartal 2023 ist der PKW Absatz in China jedoch rückläufig gegenüber 2022.

Für die Massivumformung sind die Erwartungen nach einer robusten Entwicklung im Jahr 2022 für 2023 positiv. Die Auftragslage für 2023 ist gut. Die aktuellen Unternehmensbefragungen zeigen eine differenzierte Einschätzung. Während laut dem jüngsten ifo-Konjunkturtest die aktuelle Nachfragesituation sich im verarbeitenden Gewerbe stark verbessert, sind die Geschäftserwartungen für das Baugewerbe auf negativem Niveau.

Das IMU-Stimmungsbarometer zu Jahresanfang deutete auf eine stagnierende Entwicklung der Branche im ersten Halbjahr hin, während die Entwicklung zum Ende des 1.Quartals im IMU-Mittagsforum eine positivere Aussicht für das Gesamtjahr 2023 bietet. Wie sich die Gesamtbranche am Ende entwickelt, wird vor allem auf die individuellen Erfolge der Unternehmen im Umgang mit den Kostensteigerungen in den Bereichen Energie, Vormaterial und Löhne im Verhältnis mit Ihren Kunden ankommen.