Aktuelle Wirtschaftsprognosen 2023 der wichtigsten Abnehmerindustrien

Ansprechpartner: Joshua Wagener

Die Erwartungen für das laufende Jahr sind gesamtwirtschaftlich und in den bedeutendsten Kundenmärkten äußerst gedämpft. Die Unsicherheiten bleiben auf einem hohen Niveau, sodass sich auch die Massivumformer in einem risikobehafteten Umfeld bewegen.

Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich nach der aktuellen Prognose des Internationalen Währungsfonds verhalten. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt soll im Jahr 2023 nur marginal um 0,1 Prozent wachsen, sodass eine Rezession voraussichtlich nur knapp verhindert werden kann. Damit zeigt Deutschland neben dem Vereinigten Königreich (-0,6 Prozent) die schwächste Perspektive in der Gruppe der entwickelten Volkswirtschaften. Besonders die Energiekrise in Kombination mit den geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken belastet den europäischen Wirtschaftsraum.

Diese Entwicklung schlägt sich auch auf die wichtigsten Abnehmerindustrien der massivumformenden Betriebe nieder. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) erwartet für das Jahr 2023 einen preisbereinigten Rückgang der Produktion um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben der Inflation bremsen weiterhin auch Lieferschwierigkeiten entlang der Wertschöpfungskette die Branche.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht im Jahr 2023 auch ein gedämpftes Wachstum beim Pkw-Absatz. Es wird mit einem leichten Plus von zwei Prozent auf 2,7 Mio. Einheiten in Deutschland gerechnet, womit das Vorkrisenniveau von 2019 weiterhin deutlich unterschritten wird. Stärkere Wachstumsimpulse werden für Europa (11,8 Mio. Einheiten) und für die USA (14,2 Mio. Einheiten) bei Steigerungsraten von fünf bzw. vier Prozent ausgewiesen. Der chinesische Markt soll im Jahr 2023 um drei Prozent expandieren. Die vergleichsweise niedrige Wachstumsrate ist auf das bereits hohe Absatzniveau im Jahr 2022 zurückzuführen.

Auch für die Massivumformung bleiben die Erwartungen nach einer robusten Entwicklung im Jahr 2022 mit vielen Unsicherheiten behaftet. Die aktuellen Unternehmensbefragungen zeigen differenzierte Einschätzungen. Während laut dem jüngsten ifo-Konjunkturtest die aktuelle Nachfragesituation sich verbessert, sind die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr mehrheitlich pessimistisch.

Das IMU-Stimmungsbarometer zu Jahresanfang deutet auf eine stagnierende Entwicklung der Branche im ersten Halbjahr hin, während unsere Blitzumfrage im IMU-Mittagsforum im Februar eine etwas positivere Aussicht für das Gesamtjahr 2023 bietet. Wie sich die Gesamtbranche am Ende entwickelt, wird vor allem auf die individuellen Erfolge der Unternehmen im Umgang mit den Kostensteigerungen in den Bereichen Energie, Vormaterial und Löhne im Verhältnis mit Ihren Kunden ankommen.

IMU-Ansprechpartner: Joshua Wagener, wagener(at)massivumformung.de