Andreas Weidner ist Geschäftsführer der PTZ Weidner® Präzisions-, Trenn- und Zerspanungstechnik in Sigmaringen AUTOR NACHTEIL NR. 1: MINDESTWALZHÖHE Ringwalzwerke sind auf hohe und dickwandige Ringe ausgelegt. Flache Ringe können auf einem Ringwalzwerk nicht optimal gefertigt werden, da die Ringwalzwerke eine Mindestwalzhöhe berücksichtigen müssen. Am Beispiel erklärt heißt dies: Bei einem Ringwalzwerk für Ringe bis 3.000 mm Durchmesser beträgt die Mindestwalzhöhe zirka 40 mm. Sollte der Einzelring eine geringere Endhöhe bekommen, muss dieser mechanisch durch Drehen auf einer Karusselldrehmaschine mit einem sehr hohen Zeitaufwand auf das Endmaß abgedreht werden. NACHTEIL NR. 2: QUERSCHNITT DES RINGS Wenn der Querschnitt des Rings im Verhältnis von Ringhöhe zu -wandstärke zu klein ist, wird der gewalzte Ring instabil und deformiert sich. Je größer der Durchmesser, desto instabiler wird der Ring. Durch mehrfaches Hochwalzen wird mehr Material eingebracht, wodurch eine Formstabilität erreicht wird. Bei profilgewalzten Ringen mit unterschiedlichen Querschnitten kann es vorkommen, dass sich der Ring beim Abkühlen verzieht. Dem kann entgegen gewirkt werden, indem der Ring spiegelsymmetrisch doppelt hoch gewalzt wird, das heißt bei einem Walzvorgang gleich zwei Ringe erzeugt werden. MECHANISCHE BEARBEITUNG Seit Jahrzehnten gibt es im Bereich des Sägens oder Abstechens von Rohteilen keine Innovation am Markt. Die Ausschussquoten der Bauteile durch den Schnittverlauf einer Bandsäge mussten in Kauf genommen oder durch langsamere und aufwendigere Fertigungsmöglichkeiten kompensiert werden, die ungenau und materialintensiv sind. Durch die Gefahr des Verlaufens von Sägeblättern, -bändern oder Abstechstählen müssen große Aufmaße in der Breite des Sägestücks zugegeben werden. Bei den Ringen existieren aus diesem Grund hohe Materialzugaben auf den Planseiten von mindestens 4 bis 25 mm, zuzüglich mindestens 2 bis 4 mm auf den abgestochenen Flächen. Noch ungünstiger verhält es sich bei flachen dickwandigen Ringen: Hier steigt die Materialzugabe auf bis zu 100 Prozent der eigentlichen Bauteilhöhe, da diese Ringe bei der anschließenden Wärmebehandlung unter Umständen einem Planschlag erliegen. Dieses Material muss später bei einem nachfolgenden Prozess durch Abdrehen oder Fräsen entfernt werden. Das bedeutet für die Betriebe unnötig hohe Bearbeitungs, Material- und Energiekosten. AUS DER PRAXIS Bild 1: Konventionelle mechanische Bearbeitung von Ringen Bild 2: Giant Ring Cutter GRC5300-1000CNC in der Gesamtansicht Bild 3: Greifereinheit des GRC massivUMFORMUNG | SEPTEMBER 2016 39
massivUMFORMUNG September 2016 01
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