Nachrichten SchmiedeJOURNAL September 2015 7 Neuer Forschungsverbund „Massiver Leichtbau“ simufact besteht 20 Jahre Im Mai 2015 hat sich der neue Forschungsverbund „Massiver Leichtbau – Innovationsnetzwerk für Technologiefortschritt in Bauteil, Prozess- und Werkstoff Design für massivumgeformte Bauteile der Automobiltechnik“ gegründet. Über eine Laufzeit von drei Jahren forschen 64 Unternehmen aus der kompletten Prozesskette bis hin zum Automobilhersteller sowie vier Forschungsvereinigungen, 10 Forschungsstellen und zwei weitere Hochschulen. Das Ziel: Mithilfe neuer Stahlwerkstoffe und Bauteilkonstruktionen sowie Fertigungsmethoden auch den Antriebsstrang von Automobilen noch leichter zu machen und trotzdem höchste Lebensdauererwartungen zu erfüllen. Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF). In fünf Teilprojekten untersuchen Wissenschaftler hier klar definierte Fragestellungen. Weitere Informationen gibt es unter www.massiverLEICHTBAU.de. Zum 16. Mal hat simufact Kunden und Interessierte Mitte Mai 2015 zum „RoundTable Simulating Manufacturing“ und zusätzlich zur Feier seines 20-jährigen Bestehens eingeladen. Die Fachveranstaltung dient als Plattform, um sich über aktuelle Fragestellungen zur Prozesssimulation und ihren Anwendungsbereichen in der Fertigungsindustrie zu informieren. Dem Hauptprogramm vorangestellt, trafen sich 80 Teilnehmer im Vorfeld zum Scientific Workshop, dessen thematischer Schwerpunkt auf der simulatorischen Verknüpfung einzelner Herstellschritte zu einer durchgängigen Prozesskettensimulation lag. Mit insgesamt 25 Fachvorträgen, unter anderem von Audi, Schaeffler, der Saarschmiede, RIBE, Sieber Forming Solutions, MatCalc, Thiele, der Hochschule Reutlingen und der TU Dresden, erwartete die Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft ein vielfältiges Programm. Eine eigenständige Parallelsession zum Thema Schweißsimulation, darunter solche von Daimler, Audi und TU Cottbus, unterstrich die Relevanz dieser jungen Disziplin. Das aus Iserlohn stammende mittelständische Unternehmen Thiele GmbH & Co. KG durfte den Customer Application Award entgegen nehmen. Mit diesem Preis würdigt Simufact die Investitionsbereitschaft des Mittelständlers, um neue Fertigungsfolgen zu testen und auszuprobieren und auf diese Weise den Ansatz der Prozesskette zu realisieren. Mehr als 70 Vertreter aus Industrie und Wissenschaft informierten sich im Stahl- Zentrum Düsseldorf beim ersten Treffen des neu gestarteten AiF-Forschungsverbunds „Massiver Leichtbau“. Simufact-Geschäftsführer und CEO Michael Wohlmuth begrüßte die Konferenzteilnehmer. Schuler erfolgreich bei Umwelttechnikpreis Schuler ist am 7. Juli 2015 mit dem Umwelttechnikpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Das Unternehmen entwickelte ein Gleichstromnetz für Pressenlinien, das den Energiebedarf deutlich senkt. Das so genannte Smart DC Grid erreichte in der Kategorie Energieeffizienz den dritten Platz. Die Pressen in einer Servopressenlinie benötigen nicht nur bei jedem Hub elektrische Energie, sondern erzeugen sie auch bei den zyklischen Bremsvorgängen. Die so erzeugte Energie lässt sich über ein intelligentes Gleichstromnetz direkt an die Pressen weiterleiten, die gerade beschleunigen oder umformen und damit Energie benötigen. Das Schuler Smart DC Grid ist bereits in mehreren Pressenlinien der Automobilindustrie im Einsatz. Baden Württemberg verleiht den Preis alle zwei Jahre für innovative Technologien auf dem Gebiet der Ressourcenschonung in industriellen Produktionsprozessen und Verfahrensabläufen. Er wird in verschiedenen Kategorien vergeben und ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert. Joachim Beyer, Technologie- Vorstand (Mitte), und Gert Horn, Leiter Elektrokonstruktion (rechts) von Schuler, nahmen den Preis von Umweltminister Franz Untersteller entgegen. Trauer um Dr. Surinder Kapur Am 30. Juni 2015 ist Herr Dr. Surinder Kapur im Alter von 71 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in München verstorben. Dr. Kapur gründete und führte die Sona Gruppe mit einem Umsatz von zirka 800 Millionen Dollar pro Jahr und hat 1995 mit den Schmiedeaktivitäten in Indien begonnen. In einem Joint Venture mit der Mitsubishi Materials Corporation werden Präzisionsschmiedekomponenten für das Aufgabengebiet Antriebsstrang gefertigt. Ein wesentlicher Schritt in Richtung Internationalisierung war Ende 2007 die Übernahme der ThyssenKrupp Präzisionsschmiede mit den deutschen Werken München, Remscheid und Duisburg sowie dem Werk Selma in den USA. Unter der Marke Sona BLW wurde fortan eine große Anzahl von OEM und Tier 1 aus dem Bereich Automotive durch Entwicklung und Produktion von Schmiedekomponenten beliefert. Die Aktivitäten umfassen zwei wesentliche Bereiche: die Entwicklung und Produktion von Lenkungssystemen und den Bereich der Massivumformung. Gesellschafter, Geschäftsführung und Belegschaft trauern um Dr. Surinder Kapur und werden seinem Ziel folgen, die Stellung als internationaler, innovativer und kundenorientierter Partner für die Automobilindustrie auszubauen. Dr. Surinder Kapur
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