Nachrichten Auszeichnungen des Industrieverbands 2015 Vera Wirths (untere Reihe dritte von links) hat den Otto-Kienzle-Preis 2015 erhalten. Außerdem bekamen drei herausragende Studenten das jährlich vergebene Stipendium zur Nachwuchsförderung: Anne Taubert (zweite von links), Patrick Volke (ganz links) und Christoph Kiener (ganz rechts). Mit ihnen freuen sich Prof. Peter Groche, PtU Darmstadt, Prof. Marion Merklein, LFT Erlangen-Nürnberg und Prof. Rudolf Kawalla, Freiberg (obere Reihe von links). Otto-Kienzle-Preis 2015 für Vera Wirths Vera Wirths hat den Otto- Kienzle-Preis 2015 erhalten. Der Industrieverband Massivumformung zeichnete die Mitarbeiterin des Instituts für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen am 18. Juni auf seiner Jahrestagung in Lünen aus. Vera Wirths bekam die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre umfangreichen Forschungsarbeiten zum Thema „Schmiedestähle mit verbesserter Betriebsfestigkeit durch verformungsinduzierte Phasenumwandlung“ (TRIP-Stahl). Im Fahrwerksbereich von Pkw und Nutzfahrzeugen gilt es, Werkstoffe einzusetzen, die unter betriebstypischen Beanspruchungen eine deutlich höhere Lebensdauer aufweisen als Konkurrenzwerkstoffe. Vera Wirths ist es gelungen, einen Stahl zu entwickeln, dessen Restaustenitgehalt und Restaustenitstabilität hinsichtlich des Bauteilverhaltens unter zyklischer Belastung mit variablen Amplituden (Betriebsfestigkeit) optimiert sind. Die Wissenschaftlerin nahm den renommierten Forschungspreis vor mehr als 150 Gästen entgegen. „Vera Wirths arbeitet mit Sachkenntnis und hohem Engagement, unsere Unternehmen werden von den praxisnahen Forschungsergebnissen profitieren. Dies führt zu einer Verbesserung des Leichtbaupotenzials und letztlich zu einem Wettbewerbsvorteil gegenüber konventionellen Stählen und den neuen Gusseisenwerkstoffen und Aluminiumstrukturen“, sagte Dr. Frank Springorum, Vorstandsvorsitzender 6 SchmiedeJOURNAL September 2015 des Industrieverbands Massivumformung, bei der Preisverleihung. Stipendien zur Nachwuchsförderung Außerdem hat der Industrieverband Massivumformung drei Stipendien zur Nachwuchsförderung vergeben. Die mit jeweils 4.000 Euro dotierten Stipendien gingen an Anne Taubert, Christoph Kiener und Patrick Volke. Anne Taubert ist Studentin des Diplomstudiengangs Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik mit der Vertiefungsrichtung Umformtechnik am Institut für Metallformung der TU Bergakademie Freiberg bei Prof. Rudolf Kawalla. Christoph Kiener studiert Maschinenbau am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg bei Prof. Marion Merklein. Patrick Volke ist ebenfalls Maschinenbau Student am Institut für Produktion und Umformmaschinen der TU Darmstadt bei Prof. Peter Groche. Die Stipendien werden an Studierende vergeben, die im Haupt- oder Masterstudium an Hochschulinstituten mit Lehr- und Forschungsschwerpunkt in der Massivumformung besonders erfolgreich sind. 50 Jahre GKN Driveline in Trier Die Luftaufnahme zeigt das Werksgelände von GKN Driveline an der Mosel. Von der Schmiede zur Präzisionsumformung: GKN Driveline in Trier hat am 11.09.2015 sein 50-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Heute beschäftigt das Unternehmen 24.000 Mitarbeiter an 56 Standorten in 22 Ländern und gilt als führender Zulieferer von Kraftübertragungssystemen und -lösungen für die Automobilindustrie. Die Gründung war bedingt durch den Strukturwandel der 1960er-Jahre: Mit den konventionellen Hämmern waren die Anforderungen der rasch wachsenden Automobilindustrie weder qualitativ noch quantitativ zu erfüllen. Die benötigten Investitionen für zukunftsweisende Verfahrenstechnologien überforderten oft die mittelständischen Gesenkschmieden. Das war die Geburtsstunde des Werks Trier: Die Uni Cardan AG, ein Zusammenschluss von vier Gesenkschmieden, und die Rheinmetall AG gründeten gemeinsam das Trierer Presswerk. Schon 1964 wurde mit der Ausbildung von Facharbeitern begonnen, noch bevor das neue Werk stand. GKN Driveline legt Wert darauf, dass seitdem insbesondere Investitionen in Menschen das unternehmerische Handeln kennzeichnen. Im Jubiläumsjahr 2015 entstand für die rund 530 Mitarbeiter in Trier ein modernes Betriebsrestaurant für 1,2 Millionen Euro. Hirschvogel erfolgreich beim Stahl-Innovationspreis Verleihung des Stahl-Innovationspreises: Schirmherrin Prof. Dr. Johanna Wanka (Bundesministerin für Bildung und Forschung), Dr. Torsten Eder (Leiter Kompetenzcenter Motoren RD/PM, Mercedes Benz Cars Entwicklung), Dr. Thomas Brücher (Geschäftsführer Vertrieb, Einkauf und Entwicklung, Hirschvogel Holding GmbH), Dr. Alexander Sagel (Vorsitzender der Geschäftsführung, KSPG-Division Hardparts), sowie der Moderator Ranga Yogeshwar. Die Hirschvogel Automotive Group hat beim Stahl-Innovationspreis 2015 zusammen mit Daimler und Kolbenschmidt den zweiten Platz in der Kategorie „Produkte aus Stahl“ belegt. Die Jury zeichnete die Unternehmen am 9. Juni in Berlin für die innovative Nutzung des Werkstoffs Stahl zur Reduzierung des Verbrauchs von Dieselmotoren aus. In mehrjähriger Entwicklung hat Hirschvogel mit Kolbenschmidt einen Kolben für die Anwendung im Dieselmotor realisiert, der in einer Prozesskette aus Massivumformung und Bearbeitung ein herausragendes Merkmal aufweist: Der Kolben besitzt im Inneren einen Kühlkanal, mit dem die Kolbenoberseite vor Überhitzung durch die Verbrennung geschützt wird. Dabei ist das Bauteil aus einem Stück gefertigt, während Bauteile anderer Kolbenhersteller aus zwei Einzelteilen gefügt sind. Der Einsatz dieses Monoblock Stahlkolbens führt aufgrund der höheren thermischen Beständigkeit des Stahls im Vergleich zu Aluminium zu einer Verbrauchsreduzierung von mindestens drei Prozent.
SchmiedeJOURNAL September 2015 002
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