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SchmiedeJOURNAL September 2015 002

ROSTFREIER STAHL AUS DEM HERZEN EUROPAS Hochwertige rostfreie Stähle aus dem Aostatal in Italien für die Automobil-, Luftfahrt und Petrochemische Industrie sowie den Anlagen- und Maschinenbau. • Rohstahl und Halbzeug • Stabstahl geschmiedet oder gewalzt • Walzdraht Cogne Edelstahl GmbH | Carl-Schurz-Straße 2 | 41460 Neuss | sales.germany@cogne.de www.cogne.de folger für seinen Familienbetrieb suchte, den er in dritter Generation führte. Und das hat tatsächlich gepasst, wie sich herausgestellt hat. Wie macht man einen bestehenden Betrieb zu seinem eigenen? Achterholt. Schritt um Schritt. Ich habe aus meinen Erfahrungen bei anderen Unternehmen geschöpft und bei Feldmann MAB das umgesetzt, was mir sinnvoll schien. Früher gab es hier eine reine Werkstattfertigung, heute beherrscht jeder Mitarbeiter mehrere Prozesse an verschiedenen Maschinen. Es gibt jetzt mehr Eigenverantwortung und flexiblere Arbeitszeiten. Veränderungen muss man langsam umsetzen, um die Mitarbeiter mitzunehmen. Mir ist wichtig, jede und jeden im Betrieb mit dem gleichen Respekt zu behandeln. Das „Chef- und-Meister“-Denken liegt mir nicht. Als ehemaliger Fußballspieler verstehe ich mich als Teamplayer. Wie groß ist das ConSenses Team und wie sind Ihre Rollen verteilt? Dr. Stahlmann: Mittlerweile sind wir zu fünft. Damit kann man schon einiges anstellen. Wir sind ein tolles Team, gerade weil wir sehr unterschiedlich sind. Ich kümmere mich um das Kaufmännische und das Marketing. Betriebswirtschaftliche Prozesse haben mich immer interessiert und ich habe mir neben meinem Maschinenbau Studium entsprechende Kenntnisse angeeignet. Natürlich haben wir uns auch durch Experten beraten lassen. Die Mittel dafür sind Teil der EXIST-Förderung. Und weil wir gut vernetzt sind, gibt es erfahrene Praktiker, die uns gerne begleitet haben und noch begleiten, einfach weil sie unser Produkt gut finden. Brenneis: Ich bin für das Technische zuständig. Ursprünglich betreute ein dritter Studienkollege die Software Seite. Aber er ist im vergangenen Sommer abgesprungen. Das passiert in Gründerteams häufiger, wie wir heute wissen. Inzwischen haben wir einen Elektrotechnik/ IT-Ingenieur eingestellt. Als wir damals ohne Programmierer dastanden, habe ich diesen Part übernommen – eine erhebliche Mehrbelastung. Das war gerade die Zeit, als wir alles neu aufgesetzt haben. Wir hatten ein paar sehr kurze Nächte und haben uns eigentlich etwas übernommen. Aber im Nachhinein betrachtet, war das eine gute und extrem wichtige Zeit. Wir haben sehr viel fertig bekommen und sehr viel gelernt. Herr Achterholt, auch bei Ihnen verlief nicht alles reibungslos. Achterholt: Wir mussten feststellen, dass wir besser eine andere Form der Übertragung gewählt hätten als den Asset Deal. Der hatte zwar steuerliche und haftungstechnische Vorteile, aber wir mussten umfirmieren. Damit waren wir für unsere Geschäftspartner nicht das bekannte Unternehmen mit neuen Geschäftsführern, sondern ein ganz neues Unternehmen. Aufträge haben wir dadurch zum Glück nicht verloren, aber wir haben unzählige Gespräche bei 50 Kunden mit insgesamt 60 Werken geführt. Und Material konnten wir anfangs zum Beispiel nur gegen Vorkasse bestellen. Das war eine wirklich anstrengende Zeit. Der zweite Rückschlag war, dass mein Geschäftspartner überraschend verstorben ist – nur sieben Monate nach der Übernahme. In dieser Situation habe ich große Unterstützung erfahren. Aus dem privaten Umfeld, aber auch in der Firma. Und der Vorbesitzer Herr Feldmann war eine große Hilfe. SchmiedeJOURNAL September 2015 19


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