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SchmiedeJOURNAL September 2015 002

Dialog 20 SchmiedeJOURNAL September 2015 SONDERTECHNIK ANNEALING · 焊加SONDERTECHNIK ANNEALING · 焊加SONDERTECHNIK ANNEALING ANNEALING · 焊加SONDERTECHNIK 激Wie haben Sie die Übergabe mit ihm gestaltet und wo stehen Sie jetzt? Achterholt: Die vertragliche Ausgestaltung der Übergabe ist ein wichtiges Thema. Unser Unternehmen hat allein 1.000 Produkte. So ein Wissen kann man nicht mal eben „aufsaugen“. Herr Feldmann ist als angestellter Geschäftsführer bei uns und steht mir bei Bedarf zur Seite. Wir haben bei der Finanzplanung darauf geachtet, dass nach der Übernahme Luft zum Atmen bleibt. Das hat sich ausgezahlt: In diesem Jahr haben wir viel Geld in neue Maschinen investiert. Es ist in unserem Bereich unerlässlich, auf dem Stand der Technik zu bleiben, Innovationen und neue Maschinentechnologien mitzunehmen. Gerade weil es viele ähnliche Unternehmen wie Feldmann MAB gibt, setzen wir auf Kompetenz, Leistung und Service als Verkaufsargumente. Wir wollen reaktionsschnell sein und unseren Kunden Lösungen anbieten. Dieser Gedanke des Full-Service Suppliers wird den Markt in Zukunft noch mehr bestimmen. Man sagt immer, die ersten drei Jahre sind die schwierigsten, das kann ich bestätigen. Trotzdem konnten wir bisher ein konstantes Wachstum verzeichnen. Stichwort Wachstum – wie hat sich ConSenses da aufgestellt? Dr. Stahlmann: Wir sind jetzt in der zweiten Förderphase von EXIST. Mit den Mitteln bauen wir gezielt unser Geschäft aus. Um für ein gesundes Wachstum gewappnet zu sein, haben wir sehr auf gute Skalierbarkeit unseres Produkts geachtet. Parallel zum operativen Geschäft sortieren wir konsequent unsere Unternehmensprozesse. So können wir Aufgaben geordnet weitergeben und auch unter Druck gute und sichere Arbeit leisten. Wachstumsimpulse setzen wir gezielt, etwa durch die Produkteinführung in Asien auf der Messe mf in Tokio. Unser asiatischer Partner verzeichnete durch unser Produkt 50 Prozent mehr Standbesucher. Nicht nur für ihn stehen jetzt ereignisreiche Wochen an. Bereits in der Folgewoche riefen europäische Tochtergesellschaften japanischer Interessenten bei uns an, um kurzfristige Informationstermine zu vereinbaren. Sie haben offenbar beide Unternehmen an einen guten Punkt gebracht. Was muss jemand mitbringen, der sich selbstständig machen will? Achterholt: Unternehmerisches Denken und Kampfgeist, damit man bei Rückschlägen nicht den Mut verliert. Ebenso die Bereitschaft, lang zu arbeiten und auf vieles zu verzichten. Man braucht Offenheit und muss lernen, nicht alles zu nah an sich ranzulassen. Und es ist wichtig, sich fit zu halten und einen Ausgleich zu schaffen. Dr. Stahlmann: Genauso wichtig sind Grundoptimismus und Hartnäckigkeit. Man muss visionär sein, von außen auf das schauen können, was man macht, und gleichzeitig an vielen Stellen auch detailversessen sein. Man muss seine Ideen wirklich umsetzen können – „in Stahl und Eisen“, wie man so schön sagt. Intern sind immer wieder Konflikte durchzustehen. Dabei gewinnt man, weil sich die Persönlichkeit dadurch stark weiterentwickelt. Brenneis: Gründen im Team ist wirklich eine Herausforderung und nicht immer konfliktfrei. Man muss akzeptieren, dass man als Person noch nicht ausgereift ist. Und man muss bereit sein, auch privat einen gewissen Preis zu zahlen. Wir haben aus unserer schwierigen Phase Strategien mitgenommen, wie wir solche Probleme künftig angehen. Gründer können nicht darauf warten, dass jemand kommt und ihr Problem löst. Für echte Neuheiten gibt es weder fertige Lösungen noch einen fertigen Markt. Das macht die Sache so spannend. n  Corinna Blümel Dr. Jörg Stahlmann Das Programm EXIST-Forschungstransfer unterstützt herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwendigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Es besteht aus zwei Förderphasen. In der ersten Phase entwickeln die künftigen Gründer ihre Forschungsergebnisse weiter. So sollen sie klären, wie sich wissenschaftliche Ergebnisse in technische Produkte und Verfahren umsetzen lassen, sollen die darauf basierende Geschäftsidee zu einem Businessplan ausarbeiten und die Unternehmensgründung gezielt vorbereiten. In der zweiten Förderphase stehen die Durchführung weiterer Entwicklungsarbeiten, Maßnahmen zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie die Schaffung der Voraussetzungen für eine externe Unternehmensfinanzierung im Fokus. Neben dem attraktiv ausgestatteten Programm Forschungstransfer, das hohe Anforderungen an die Gründer stellt, gibt es ein zweites EXIST-Programm mit geringeren Leistungen und niedrigeren Anforderungen. Weitere Informationen unter: www.exist.de. Matthias Brenneis Udo Achterholt Weitere Anlaufstellen und hilfreiche Links BMWi-Existenzgründungsportal www.existenzgruender.de (unter anderem mit Gründungswerkstatt und Expertenforum) BMWi-Gründerinnenportal www.existenzgruenderinnen.de/ Nachfolgebörse www.nexxt-change.org Förderdatenbank des Bundes www.foerderdatenbank.de Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle INVEST – Zuschuss für Wagniskapital www.bafa.de/bafa/de/wirtschaftsfoerderung/ invest/index.html German Accelerator www.germanaccelerator.com Bild 4: Belegschaft der Feldmann MAB GmbH. Bilder: Feldmann MAB


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