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2012-09-Schmiede-Journal

Werkzeuge geschmiedet auf Hammerschmiedelinien Hämmer Hydraulische Pressen Spindelpressen Walzen E-Stauchanlagen Automation SchmiedeJOURNAL September 2012 61 Spektrum notwendig. Das gewonnene Wissen muss über die Grenzen des 6S-Teams und über die vom Projekt unmittelbar betroffenen Bereiche hinaus bekannt gemacht werden. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass bereits während der Bearbeitung die fortlaufende Doku mentation der 6S-Projekte unterneh mens weit von allen Mit arbeitern ein seh bar ist. Unter stützt wird die schnelle Extraktion ent scheidender Informationen aus der Dokumentation durch ihre einheitliche Struktur. Nach Ab schluss eines Projekts wird die Über trag bar keit der Ergebnisse auf weitere Produkte und Pro zesse geprüft und gegebenenfalls vorgenommen. Der Nutzen des Projekts wird multipliziert und das zugehörige Wissen gut im Unternehmen verankert. Durch ständigen standortübergreifenden Austausch profi tieren alle Standorte der Neumayer Tekfor Group von Erfahrungen eines einzelnen Werks, nicht nur im 6S- Bereich. Besonderes Augenmerk muss auf den Erfolg dieses Austauschs gerichtet werden, sobald ein Standort neue Technologien oder die Kompetenz zur Herstellung weiterer Produkte erschließt. Zum Beispiel im Rahmen von Produktionsverlagerungen. Unterstützung von Produktionsverlagerungen Eine renommierte Unternehmens beratung führte 2004 eine Studie zu Erfolgsfaktoren für Pro duk tions verlagerungen durch PA Consulting Group 2004. 95 Prozent der für diese Stu die be fragten Unter nehmen sahen Wissens trans fer, und da mit im weiteren Sinne Wis sens manage ment, als erfolgs kritischen oder so gar sehr erfolgs kritischen Faktor für Ver lage rungs projekte an. Damit lag die Bedeu tung des Wissens managements aus Sicht der Unternehmen noch vor Faktoren wie „Klare Verlagerungsstrategie“ und „Pro fessionelles Projektmanagement“. 20 Prozent der Unternehmen räumten ein, dass sie den erforderlichen Aufwand für den Wissenstransfer erheblich unterschätzt hatten. Daraus folgt die Not wendig keit, im Vor feld geplanter Produktions verlagerungen nicht nur die Pers pek tive des reinen Projekt manage - ments ein zunehmen. Aus der Sicht weise des Wissens manage ments sind eben falls wichtige Meilen steine für den Projekt verlauf zu defi - nieren. Wissens manage ment dient auch hier als be gleitende Maß nahme zur Unter stützung des Projekt ab laufs Wastian et al. 2009. Für die Neumayer Tekfor Group mit ihren zehn Fer tigungs stand orten auf vier Kontinenten sind Produktions ver la ge rungen häufi g ge - stellte Heraus forderungen, um Kunden wünschen welt weit und markt nah ent sprechen zu können. Mit zahl reichen Verlagerungs - projekten sind in der Vergangen heit Er fahrungen gesammelt wor den. Einen gro ßen An teil am Erfolg dieser Projekte hatten klassi sche Maß nahmen zur Unter stützung des Wissenstransfers: Mit arbeiter training am Stand ort mit der not wen digen Pro duktions er fahrung, Mit arbeiter aus tausch und Führungs kräfteentsendung. We sentliche Erkenntnisse werden gegen wärtig zusammen gefasst und auf bereitet, um für künf tige Projekte in Form von Richt - linien einfach kommuni zier bar und an wend bar zu sein. Zusammenfassung Die Betrachtung unter schiedlicher Aufgaben und Aktivitäten im Unternehmens all tag beweist, dass Management von Wissen auch dort prakti ziert wird, wo der Begriff Wissens management keine Ver wendung fi ndet. Es lohnt jedoch, auch etablierte Ab läufe im Un ter nehmen noch einmal explizit aus der Pers pektive des Wissens manage ments zu betrach ten. Die An wendung von er prob ten Modellen und Methoden hilft bei der Schwerpunkt setzung und der Effi zienz steigerung im täglichen Um gang mit der Ressource Wissen. An hand von Bei spielen aus einem Unternehmen der Automobilzulieferindustrie wurde für unter schiedliche Pha sen im Produktions prozess die Übertra gung von wissens orientierten Methoden und Modellen auf praktische An wendungen dar gestellt. Für die Zukunft wird der Fokus auf einer noch stärkeren Unter stützung des kom plet ten Wissenskreis laufs liegen, um einzelne erfolg reiche Aktivitäten enger als bis her mit einander zu ver knüpfen und die Wis sens ba sis des Un ter neh mens zum Nut zen der Kunden syste ma tisch zu er wei tern. ■ Dipl.-Ing. Hagen Schmidt Literatur PA Consulting Group (Hg.) (2004): Königsweg ins Ausland? Erfolgsfaktoren für Produktionsverlagerungen. Frankfurt. Probst, G. J. B.; Raub, S.; Romhardt, K. (2010): Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. 6. Aufl . Wiesbaden: Gabler. Rehäuser, Jakob; Krcmar, Helmut (1996): Wissensmanagement im Unternehmen. In: Georg Schreyögg und Peter Conrad (Hg.): Managementforschung 6: Wissensmanagement. Berlin, New York: de Gruyter, S. 1 - 40. Wastian, M.; Braumandl, I.; Rosenstiel, L. von (2009): Angewandte Psychologie für Projektmanager. Ein Praxisbuch für die erfolgreiche Projektleitung. 1. Aufl . Berlin: Springer Berlin. Wenn es um’s Werkzeug geht, machen Profis keine Kompromisse. Handwerkzeuge führender Hersteller entstehen auf LASCO Hammerschmiedelinien - denn maximale Effizienz bedeutet höchste Qualität bei optimaler Wirtschaftlichkeit. keit g ne rkeller en enz alität ss n sen www.lasco.com - Tel. 09561/642-0


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