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2011-03-Schmiede-Journal

Report Schmiede-Journal März 2011 21 Tagung und Leiter Neue Produkte und Methoden innerhalb der Zentralen Forschung und Entwicklung von ZF. Neben dem Verbesserungspotenzial der Ver brennungsmotoren ließen sich Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen durch innovative Getriebelösungen sowie einen hybridisierten An triebsstrang innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre um bis zu 25 Prozent senken, so Domian. Auch bei Nutzfahrzeugen seien etwa durch den vermehrten Einsatz weiter ent wickelter automatisierter Getriebe deutliche Ver bes se rungen möglich. Effi zienzsteigerungen durch innovative Antriebe „Der Umgang mit Energie ist der Megatrend für die Entwicklung künftiger Antriebs- und Fahrzeugkonzepte“, stellte auch Dr. Manfred Klüting, Hauptabteilungsleiter Integration Fahr zeug und Ent wick lung Getriebe, BMW AG, auf der CTI-Tagung in Berlin fest. Ein stabiler Trend in der sich wandelnden Au toin dus trie sei neben dem Downsizing und der Motoraufl adung die Weiterentwicklung der Ge triebe. BMW habe beispielsweise durch das 8-Gang-Getriebe Effi zienzsteigerungen von acht Pro zent erreicht, so der BMWEnt wick ler. Die Po tenziale manueller Getrie be seien nicht so groß, aber auch noch nicht ausgeschöpft. Für alle Getriebearten gelte, dass ihr Gewicht mög lichst niedrig sein müsse. Aber: „Auch wenn die kon ventio nellen Antriebe noch lan ge eine Rolle spielen werden, wird die Elek tro mo bi li tät kom men“, so Klüting weiter. Konventionelle Antriebe bleiben bestimmend Ein Ergebnis der Podiumsdiskussion des 9. Internationalen CTI Symposiums in Berlin war, dass sich die Ge triebe- und An triebs tech nik angesichts der Elek tri fi zie rung des An triebsstrangs und der un ter schied lichen globalen Mo bi li täts- und Fahr kom fort be dürf nisse noch weiter dif fe ren ziere. Wäh rend in Europa und Nordamerika die Hy bri di sie rung und Au to mati sie rung immer weiter voranschreite, würden in den Schwel len län dern wegen der Kos ten vorteile weiterhin ma nu elle Getriebe nachgefragt. „Man muss zwi schen den alten und den neuen Märkten dif fe ren zie ren“, betonte Klüting. „In Europa und USA ge winnt die Ver brauchs reduk tion immer mehr an Be deu tung und darum wer den mehrgängige Au to matik-Getriebe nach ge fragt“. „In den letzten zehn Jahren haben wir mehr In no va tio nen hervorgebracht als in den letzten 50 Jahren“, stellte Bernd Eckl, COO der Getrag Corporate Group, fest und ver wies auf die großen Effi zienzsprünge bei Dop pel kupplungsgetrieben. Eine Her aus for de rung bleibe die Kostenseite, auch wenn Ef fi zienz und Fahr ver hal ten von Dual Clutch Transmissions (DCTs) weit überlegen seien. Als zentraler Regler im Antriebsstrang von pa ral le len und seriellen Hybriden sowie von Range Ex ten dern und Elektrofahrzeugen werde das Ge triebe seine Bedeutung auch bei einer zu neh men den Elektrifi zierung be haup ten, be tonte Eckl. Auch wenn bis 2025 der Markt für Elek tro autos noch klein sei, müsse die Zulieferindustrie auf den Trend zur Elektrifi zierung rea gieren, betonte Dr. Wolf-Ekkehard Krieg, Vorstands mit glied Bereich Antriebsstrang der ZF Sachs AG. Die Elektrifi zierung mache andere Geschäftsmodelle nötig. ZF Sachs rea giere da rauf bereits mit der Produktion von Hybrid- und Elektroantrieben. Krieg: „Ein schlagartiger Systemwechsel ist nicht zu erwarten. Vielmehr werden die kon kur rieren den Systeme ihre Wett be werbs fä hig keit be weisen müssen.“ Die un klare Entwicklung erfordere daher eine ent sprechende Strategie und Maßnahmen, die die ver schiedenen Szena rien erfolgreich abdecken können. Dazu gehören für ZF neben der engen Entwick lungs part ner schaft mit den Herstellern: Modularisierung, Standardisierung so wie die Ent wick lung ent sprechend fl exi bler Pro duktions pro zesse, die un ter schied lichen Sys teman sät zen und starken Nach fra ge schwan kungen gerecht werden können. Die Stan dar disie rung beginnt bei ZF auf der Kom po nen tenebene, die auf der Modul- und Sys tem ebene fortgeführt wird. Damit ent ste hen wirt schaftliche Hy brid va ri an ten (Mild hy brid, Voll hybrid, Plug-in-Hy brid) bis hin zum Hy brid getrie be-Baukasten auf Basis der innovativen ZF-8-Gang-Au to mat ge triebe. Der Aufbau der Fertigung erfolgt schrittweise mit dem Se rien hoch lauf der elek trischen Maschine, die die ZF in ihrem eigenen Mo to ren werk in Schweinfurt produziert. Massivumformung liefert die leistungsführenden Teile „Die Umsetzung der Anforderungen an den Fahr zeug bau, wie Reduzierung des CO2- Aus sto ßes, Energie-, Materialeffi zienz und Res sour cen scho nung, verlangt von der Getrie be ent wick lung die Realisierung hoch ef fi - Bild 1: 8-Gang-Automatgetriebe von ZF, ausgelegt auf Vielseitigkeit: Der Ge trie bebaukasten deckt einen breiten Drehmomentbereich von 300 bis 1000 Nm ab. Das Basisgetriebe kann an verschiedene Anforderungen – etwa Hybrid- oder Allrad- Anwendungen – angepasst werden. Im Aufmacherbild die Version 8HP70H Mild Hybrid. Bild: ZF Bild 2: Das neue 9-Gang-Automatgetriebe von ZF. Pkw-Automatikgetriebe mit 9 Gängen für Fahrzeuge mit quer eingebautem Motor. Für diese zu 80 Prozent und noch zunehmend in allen weltweit hergestellten Pkw vorkommende Einbauform ergeben sich signifi kante Kraftstoffeinsparungen. Bild: ZF


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