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2009-09-Schmiede-Journal

bei der Durch führung einer Studie, die Be reit - schaft, Er ge bnisse praxisnah und in verständlicher Form aufzubereiten und der interessierten Massiv um for mindustrie zu präsentieren. Vor - geschlagen wer den aktuelle Arbeiten aus dem zurückliegenden Jahr. Dipl.-Ing. Michael Dahme, Leiter des Ausschusses Forschung und Technik im In dus trie verband Massiv um for - mung konnte als erstem Preis träger Dipl.-Ing. Rainer Labs, bis zum Jahr 2000 Mitar bei ter am Labor für Mas siv umformung (LFM, Prof. Herbertz) der Fachhochschule Süd west falen, Iserlohn, den Preis für sein persönliches Engagement und die praxisnahe und verständliche Darstellung von Studien zur Prozess op - timierung überreichen. Zu den prämierten The - men gehören Studien zur automatischen Sichtprüfung der Massiv um for mung, zur Re du - zierung des Energieeinsatzes in der Me tall - industrie durch Nutzung der Pro zess energie und zur Trans port simulation bei automatisierten Mehr stufen pressen. IMU-Stipendien Nachwuchsförderung Mit einer Summe von 10000 Euro fördert der Verband die Ausbildung des In genieur - nach wuchses durch die Vergabe von drei „IMU-Stipendien Nachwuchförderung“, je - weils dotiert mit 3300 Euro, an Studentinnen und Studenten im Haupt- oder Masterstudium an drei Hoch schulinstituten mit Lehr- und For - schungs schwer punkt in der Massiv um for - mung. Die Stipendien sind die Anerkennung bisheriger Leis tungen in dieser Disziplin und die Un ter stüt zung des weiteren Ausbil dungs - gangs, der in enger Zusammenarbeit mit ei - nem Mitglieds un ter nehmen der Branche erfolgen wird. Sie wurden erstmals 2008 vergeben. In diesem Jahr ging ein Stipendium an Susan Vengerow, Stu di en gang Umformtechnik, TU Bergakademie Frei berg, Institut für Metall for - mung (Prof. Kawalla). Ein weiteres erhielt Alexander Zim mer mann, Studiengang Me - tallurgie & Werk stoff technik, RWTH Aachen, Institut für Eisen hüttenkunde (Prof. Bleck). Das dritte ging an Patrick Koch, Studiengang Maschinenbau mit Ver tiefungsrichtung Pro - duk tionstechnik, Leib niz Universität Hanno - ver, Institut für Um form technik und Umform - maschinen (Prof. Behrens). Das „Mobile Schmiedelabor“ Mit weiteren 10000 Euro unterstützte der IMU die KulturFeuerStiftung zur Unterhaltung eines mobilen Schmiedelabors. Das „Mobile Schmie delabor“ ist eine fahrbare Skulptur in Form eines Ambosses und will Kinder und Ju - gend liche mit der Kunst sowie dem Handwerk des Schmiedens und seinen Möglichkeiten vertraut machen. Der Schmiede- und Ideenkünstler Andreas Rimkus hat mit dem Labor ein Mit - mach-Exponat konstruiert und bei der IMUJahrestagung gezeigt, bei dem Kinder und Ju - gend liche sich handwerklich, spielerisch und künstlerisch mit dem Werkstoff Metall auseinandersetzen können. Das traditionsreiche Hand - werk des Schmiedens und die modernen Inhalte auf den Gebieten der Metallurgie sowie der Um - formtechnik werden auf diese Weise eindrucksvoll verknüpft und hautnah erlebbar. Jenseits des Schulalltags entdecken die Nach wuchs - schmiede, wie sich Stahl mit Ausdauer und Fan - ta sie umformen lässt. Das Projekt steht unter Schirm herr schaft der Deutschen Unesco. Führungsposition durch technischen Vor sprung Die Unternehmen der Massivumformung in Deutschland haben seit Jahren erkannt, dass es neben großer Er fah rung vor allem der tech ni - sche Vorsprung ist, dem die Branche ihre weltweite Führungsposition verdankt. In sei ner 75- jährigen Historie haben sich die Mit glie der des Verbands immer wieder mit neuen Ent wick lun - gen auseinandersetzen müssen. Die Branche ist heute Ent wick lungs - partner von High tech- Bran chen wie dem Fahr zeug-, Bau ma - schinen- und Schiffsbau, der Luft- und Raum - fahrt sowie dem Schienen fahr zeugbau. Die Unternehmen entwick eln und produzieren ihre Produkte und Kom ponenten im Schul ter schluss mit Kunden und Vor ma te ri al her stellern. Hierbei werden sie von leistungsfähigen deutschen For - schungs ins ti tuten unterstützt, die im Bereich der Massiv umformung die enge Zu sam men arbeit mit der industriellen Praxis suchen und finden. Mehr als nur ein Katalysator, sondern auch eine treibende Kraft für diese Ko ope ra tion, ist der Industrie verband Massiv um formung e. V., dem ein Groß teil der Unter neh men der Massiv um - for mung in Deutsch land angehört und der damit die In te res sen von 200 Unternehmen der Bran - che mit ei nem Umsatz von 6,5 Mrd. Euro und 30000 Beschäftigten vertritt. Erholung des Stahlmarkts? In der Stahlindustrie in Deutschland ver - dichten sich die Hinweise auf eine erste Er - holung. Die Auftragseingänge ha ben im zwei ten Quartal 2009 um etwa 40 Prozent gegenüber dem Vorquartal zugelegt. Zwar lagen die Bestellungen noch auf einem nied - rigen Niveau, doch hat sich der Vor jah res ab - stand merklich verringert. Auch bei der Pro - duk tion scheint der Tief punkt durch schrit - ten, nachdem im ersten Halb jahr 2009 die Ka pa zi täts aus las tung bei nur etwa 50 Pro - zent gelegen hat. Für das zweite Halbjahr ist angesichts der leicht verbesserten Auf trags - lage mit hö he ren Aus las tungs raten zu rech - nen. Dazu trägt bei, dass der dämpfende Ef - fekt des Lagerabbaus lang sam ausläuft. Ins - ge samt erscheint es je doch zu früh, um von einer durchgreifenden Trend wende oder vom Beginn eines sich selbst tragenden Auf - schwungs zu spre chen. Allein aufgrund des schwachen ersten Halbjahres wird die Roh - stahl pro duk tion im Jah res durch schnitt deutlich un ter 25 Prozent des Vorjahres liegen und da mit auf das niedrigste Niveau seit den 1960er-Jahren fallen. Die konjunkturelle Entwicklung in der Stahl industrie ist auch Thema der Jah res ta - gung „Stahl 2009“ am 12. November in Düs seldorf. Außerdem berichten hochka - rä tige Referenten über aktuelle Frage stel - lun gen aus Technik und Wirtschaft, unter anderem referiert Dr. Verena Käusel aus Chem nitz über die Möglichkeiten und Grenzen des adiabatischen Trennens von Stahl werk stof fen im Vergleich zum Kalt - scheren. Pro gramm: www.stahl2009.de Dipl.-Ing. Michael Dahme, Leiter Aus schuss For - schung und Technik im In dus trie verband Massiv - umfor mung und Ge - schäfts führung Entwick - lung der Hirschvogel Umform tech nik GmbH, Denklingen. Innovation trotz Krise – Gemein schafts forschung als Chance Die derzeitige Krise überwinden heißt nicht abzuwarten sondern aktiv zu sein, heißt über Innovationen nicht nur nachzudenken, sondern diese aktiv anzugehen. Sich auf dem scheinbar Bewährten auszuruhen bedeutet Rückschritt, gefährdet die Zukunfts si cher - heit. Der Industrieverband Mas siv um for - mung unterstützt seine Mit glieder aktiv in diesem Bemühen, insbeson dere durch ge - mein same For schungs tä tig keit und deren Finanzierung sowie Wei ter bil dungs an ge - bote, die die Forschungs ergebnisse praxisgerecht aufbereitet weitergeben und damit die Umsetzung unterstützen. Bezogen auf die Massivumformung werden folgende Ansatzpunkte betrachtet, um auch zukünftig im globalen Wett be werb be - stehen zu können: Bessere Bauteileigenschaften: Herstellen, was andere nicht können (Ver fahren, Werk - stoffe, Geometrie). Leistungsfähiger Maschinenpark: Ma - schi nen und Anlagen einsetzen, die an dere nicht haben oder beherrschen. Innovative Verfahren: Diejenigen einsetzen, die nicht überall verfügbar sind. Wissen nutzen: Können und Wissen der Mit arbeiter nutzen und fördern. Time to Market: Durch kurze Vorlauf-, Durc hlauf- und Transportzeiten schneller sein. Entwicklungspartnerschaft: Nähe zum Kun den nutzen (Automobil- und Ma schi - nen bau). Preisniveau: Auf Grund der Globalisierung auf Welt marktniveau. Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident Wirt schafts ver - eini gung Stahl, Vor sit zen - der Stahl institut VDEh, Düsseldorf. Forum Schmiede-Journal September 2009 11


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