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2009-09-Schmiede-Journal

Forum 10 In einem weiteren, gerade abgeschlossenen For schungsprojekt zur Qualifizierung technischer Keramik als Werkzeugwerkstoff für die Halbwarmumformung von Stahl, über das Dr. Völkl anlässlich der Preisverleihung berichtete, wurde eine keramikgerechte Prozess- und Werk zeugauslegung entwickelt, um die Vor teile technischer Keramik zu nutzen. Allerdings zeigte sich in Praxisversuchen, dass spontane Brüche in allen Phasen von Werk - zeugbau und -einsatz möglich sind. Um den Einsatz von Keramikwerkzeugen für die Halb - warm um for mung interessant zu machen, ist deshalb zuerst die Leistungsfähigkeit des Werk - stoffs zu er hö hen, um einen wirtschaftlichen Einsatz zu ge währ leisten. Dr. Völkl promovierte 2007 Summa cum Laude mit der Doktorarbeit „Stochastische Si - mulation zur Werkzeuglebensdaueroptimierung und Präzisionsfertigung in der Kalt massiv um - for mung“ und wechselte 2008 zur ZF-Sachs AG in Schweinfurt. Neu: Förderpreis des Industrieverbands Massivumformung Erstmals ausgeschrieben wurde in diesem Jahr der mit 1000 Euro dotierte neue „För der preis des Industrieverbands Massiv umfor mung e. V.“, der als Preis „Best of the year“ für enga gierte Hochschul an ge hörige und junge Wissenschaftler einen außerordentlichen Ein satz in Studien oder ähnlichen Ak - tivitäten in For schung und Technik honorieren soll. Kri te ri en für die Vergabe sind Initiative und persönliches Engagement des Kandidaten Die diesjährigen „IMU-Stipendien Nachwuchs förderung“, dotiert mit je 3300 Euro, gingen an Susan Vengerow, Alexander Zimmermann, Patrick Koch und wurden durch Dr. Stefan Witt überreicht. Dipl.-Ing. Michael Dahme (rechts), Leiter des Aus schusses Forschung und Technik im Industrie ver band Massivumformung, konnte als erstem Preisträger Dipl.-Ing. Rainer Labs den neuen, mit 1000 Euro dotier ten „Förderpreis des Industrieverbands Massiv umfor mung“ für engagierte Hochschulangehörige und junge Wissenschaftler überreichen. 10000 Euro an die KulturFeuerStiftung von Andreas Rimkus (links) überreichte Dr. Theodor L. Tutmann, Geschäftsführer des Industrieverbands Massivumfor mung. Bilder: Industrieverband Massivumformung e. V. Verleihung des „Otto-Kienzle-Forschungs preises 2009“ an Dr.-Ing. Ralf Völkl (links) durch Dr. Stefan Witt. Dieser mit 5000 Euro dotierte Forschungspreis zeichnet ein herausragendes Forschungsprojekt der Massivumformung aus. Dr. Stefan Witt, Vor - stands vorsitzender des Industrieverband Massivumfomung e.V. und Mitglied der Ge - schäfts führung der Sona BLW Präzisions schmie de GmbH, Rem scheid. Chancen eines traditionellen Industrie zweigs Tradition und Moderne – in keiner zweiten Branche und in keiner zweiten Tech no lo - gie liegen diese beiden Begriffe so eng be i - ein ander, sind nicht Gegensatz, sondern Sym biose, ergänzen einander und bilden eine beneidenswerte und solide Grundlage für eines der ältesten Fertigungsverfahren mit Wurzeln lange vor unserer Zeit rech - nung: Der Massivumformung. Hervorgegangen aus der empirisch ge - präg ten, frühzeitlichen Herstellung von Haus halts geräten, Werkzeugen und Waf fen, hat sich die Massivumformung gerade in Deutsch land durch ständige Innovatio nen, die Begeisterung ihrer Menschen und die Kombination von praktischem und theoretischem Wissen zu einem äußerst dynamischen Fertigungsverfahren mit au ßer ge - wöhnlich starker Stellung im internationalen Wettbewerb entwickelt. Im reinen Pro duk - tionsvolumen liegt Deutschland dabei hinter China an 2. Stelle, bekleidet jedoch nach Kom plexität und Qualität der Pro dukte, nach produktiver Effizienz und Innovationsfreude eine eindeutige Spitzen stellung. Hoch leis - tungs motoren und Ge trie be, Flugturbinen und Wind kraft an la gen, Maschinen und Werk zeuge, an spruchs voll geformt aus einer Vielzahl von Werkstoffen: Ohne die Mas - sivumformung wären sie undenkbar. Diese Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten einerseits, aber auch der den Massiv um for - mern eigene Drang zur Präzision, Effizienz und Orien tie rung an sich verändernden Be - darfen andererseits stellen die Grundlage für ein gesundes und beispielhaftes Entwick - lungs potenzial der Branche dar. Der Herausforderung durch die Glo ba li - sie rung konnte bisher durch Inno va tions - kraft, Kostenreduzierungen und vorbildhafte Kundenorientierung erfolgreich be geg net wer den. Die gegenwärtige, in ihrem Umfang noch nicht abzusehende Krise der Märkte ist eine noch stärkere Prüfung. Die deutschen Unternehmen der Massivum for mung werden diese Prüfung bestehen – ge ra de weil sie in der Moderne die Er fah run gen der Tra di - tion haben, um die sie international beneidet werden. Die Märkte werden wieder wachsen – und die Massiv um for mung aus Deutschland wird mit ihnen wachsen. Schmiede-Journal September 2009


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