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massivUMFORMUNG September 2016 01

MENSCHEN UND WERTE ihnen zusammen. So arbeiten wir immer intensiv an den wichtigen Themen. Ich bin überzeugt, dass wir jedem Unternehmen einen individuellen Mehrwert bieten können. Allerdings können wir uns auf unserer guten Arbeit nicht ausruhen. Wir müssen unsere Leistungen und Strukturen immer aufs Neue anpassen. Wo geht es denn hin? Die Branche steht vor großen Herausforderungen: Dazu gehören aktuelle Megatrends wie Leichtbau oder E-Mobilität, aber auch technologische Umbrüche wie Industrie 4.0 oder 3D-Druck. Um diese Entwicklungen wird sich unser neuer Fachbereich „Strategische Projekte“ kümmern, den wir nach meiner Amtseinführung eingerichtet haben. Ausgegliedert wurde er aus dem Bereich „Forschung und Technik“, der mit seinen technischen Grundlagen und Anwendungsprojekten weiterhin große Optimierungspotenziale für die Mitglieder aufzeigt. In den kommenden zehn bis 20 Jahren stehen wir vor einem entscheidenden Umbruch. Manche Einsatzfelder der Massivumformung werden sich rückläufig entwickeln oder ganz verschwinden. Schon heute braucht es ständige Innovation und Investitionen, um sich gegen die zunehmende internationale Konkurrenz und den Wettbewerb anderer Fertigungsverfahren zu behaupten. Und trotzdem müssen wir das Innovationstempo noch erhöhen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass der IMU in den vergangenen drei Jahren Fördermittel von fast 2,6 Mio Euro für Forschungsvorhaben gewinnen konnte. So tragen wir dazu bei, unsere technologische Spitzenstellung in der Welt zu behaupten. Wie innovationsfreudig ist die Branche? Sie ist sehr innovativ! Viele unserer Mitgliedsunternehmen denken in die Zukunft und entwickeln Lösungsansätze, die denen der potenziellen Auftraggeber weit voraus sind. Die Betriebe investieren in Ausbau und Automatisierung der technischen Anlagen, in Optimierung und Vertiefung der Wertschöpfungskette. Das erlebe ich gerade anschaulich bei meinen Besuchen: Fast jedes Unternehmen präsentiert ein entsprechendes Projekt, hat eine neue Anlage projektiert oder fährt sie gerade an, erneuert die automatisierte Zuführung oder arbeitet an einem neuen Produkt. Einzelne Betriebe schauen noch weiter über den Tellerrand und haben beispielsweise bereits Testanlagen fürs 3D-Drucken angeschafft, um die Potenziale dieser neuen Technologie besser einschätzen zu können. Über das Innovationstempo entscheiden die Unternehmen nicht allein. Wo hakt es? Unter anderem bei öffentlichen Fördermitteln für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die Anträge werden in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen erstellt und bieten hohe Praxisrelevanz. Trotzdem wird derzeit nur ein Drittel positiv beschieden. Eines der Probleme: Die Schwelle für KMU ist mit 250  Mitarbeitern viel zu eng gesteckt. Gerade für unsere gewachsenen mittleren Betriebe, viele davon familiengeführt und mit der Kernfertigung in Deutschland, gibt es 86 massivUMFORMUNG | SEPTEMBER 2016


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