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massivUMFORMUNG Maerz 2016

IM FOKUS Bild 9: Vergleich der Kennwerte von stranggepresstem und HCM-Vormaterial Bild 10: Validierung des Verformungsverhaltens Bilder: Autoren Bild 7: Die HCM-Fertigung Bild 8: Schmiedeschwenklager aus HCM-Vormaterial niedriger Zykluszeiten bei gleichzeitig stabilen Prozessbedingungen im Vordergrund. Hergestellt werden Sicherheitsbauteile für das Pkw‑Fahrwerk. Diese Komponenten wurden in enger Abstimmung mit dem Kunden entwickelt und gemäß seinen Anforderungen unter Leichtbaugesichtspunkten optimiert. Durch konsequente Leichtbaustrategie des OEM konnten im Bereich der Vorderachse Gewichtsreduzierungen von bis zu 27 kg realisiert werden 6. Hierbei setzten die Ingenieure des Kunden auf Schmiedeschwenklager, welche mit Hilfe der HCMTechnologie hergestellt werden (Bild 8). Im Rahmen der Serienqualifikation wurden diese Schwenklager umfangreichen Prüfungen unterzogen, wobei die Ergebnisse die Erwartungen der Ingenieure stellenweise weit übertrafen. Hervorzuheben sind hierbei die für Schmiedeteile hohen mechanischen Kennwerte, die durch den Einsatz von HCM nur noch sehr geringe Streuungen aufweisen. Dies begründet sich vorrangig im Gefügeaufbau, welcher im Vergleich zu stranggepressten Ausgangsmaterialen keinen ausgeprägten Faserverlauf (Textur) aufweist. Die in Bild 9 dargestellten Kennwerte verdeutlichen diese Aussage. Aus diesen Kennwerten lassen sich deutliche Verbesserungen für das Missbrauchsverhalten ableiten. Diese resultieren vor allem aus den höheren Dehnwerten, welche unabhängig von der Beanspruchungsrichtung nachweisbar sind (Bild 10). Diese Werte ermöglichen somit ein größeres Verformungsvermögen, bis es zum Anriss beziehungsweise Bruch kommt. Alle in das neuartige HCM-Verfahren gesetzten Erwartungen, wie geschlossener Materialkreislauf, homogene Materialstruktur und flexible Fertigung, wurden erfüllt. Darüber hinaus laufen derzeit Untersuchungen, die Materialeigenschaften und den damit verbundenen Kundennutzen weiter zu steigern sowie neue Anwendungsfelder zu erschließen. Die Unabhängigkeit von Vormateriallieferanten und die Erweiterung der Wertschöpfungskette stellen für Bharat Forge eine entscheidende Grundlage für die nachhaltige Entwicklung und Anknüpfungspotenzial für weitere Innovationen dar. 24 massivUMFORMUNG | MÄRZ 2016


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