Bild 2: Schematische Darstellung der Voraussetzungen und Entlastungen der §§ 63 ff. EEG 2014 – Besondere Ausgleichsregelung. Bilder: Autor Selbst wenn man der Lo gik der Kom missi on fol gen möchte, dass nur Bran chen entlas tet wer den dür fen, die im in ter na tionalen Wett be werb ste hen und wenn man zu dem das Kri terium ExEUHan dels in ten si tät aner kennt, bleibt ein harter Kritik punkt: Die Da ten zur Be rechnung der Han dels in ten si tät stehen in der amtl ichen eu ro pä ischen Sta tistik nicht für alle Bran chen zur Ver fü gung. Die Kom mis sion geht bei fehlenden Daten da von aus, dass die Han dels in ten si tät nicht ge geben ist, mit der Folge, dass die Branchen auf keiner der Kom mis sions listen genannt werden. Davon ist auch die Mas sivum formung be troffen! Der Deutsche Bundes tag hat er kannt, dass diese Nicht berück sichtigung der Schmieden auf den Sektoren listen der eu ro päischen Bei hilfe leit linien zu exis tenz i ellen Be drohung für die Un ter nehmen wer den kann und da her die Bundes re gierung in einer Ent schließung vom 25. Juni 2014 (BTDrucksache 18/1897) auf ge fordert, sich für die nach trägliche Listung der Bran che in Brüssel ein zu setzen. Der In dus trie ver band Mas siv um formung hat ge mein sam mit dem Fach ver band Pul ver metallurgie ein wissenschaft liches Gut achten be auftragt, in dem nach ge wiesen wird, dass die Branche der „Her steller von Schmiede, Press, Zieh und Stanz teilen, ge walzten Ringen so wie pul ver metallurgischen Er zeug nissen“ strom und han dels in ten siv ist. Auf dieser Ba sis ist es dem Bundes minister für Wirt schaft und Ener gie Sigmar Gabriel ge lungen, die Wettbewerbs kom mis sarin der EU Margrethe Vestager da von zu über zeugen, dass eine Nach besserung im EEG 2014 er folgen muss. Die Kom mis sar in hat dem An liegen des 64 SchmiedeJOURNAL September 2015 deutschen Mi nisters ent sproch en, aller dings bis her ledig lich zum Teil, in dem sie bei hilferecht lich ge nehmigt hat, dass im deutschen EEG 2014 die Bran chen auf der Liste 2 der An lage 4 nach ge listet wer den. Die eu ro päischen Sek toren listen sind da ge gen bis lang un ver ändert. Daher hat das Wirt schaftsministerium in Ab sprache mit den Verbänden zu nächst die Nach listung für Liste 2 bei der Kom mis sion no ti fi zieren las sen. Dies ze mentiert die Wett be werbs ver zerrung inner halb der Bran che, da Unternehmen, die im Jahr 2014 noch keine EEGBe grenzung hatten, kaum Möglich keiten ha ben, die hohe Strom kosten in ten si tät von 20 Pro zent zu erreichen. Der Ver band wird sich daher weiterhin im Sinne des Be schlusses seiner Mitglieder da für ein setzen, dass eine Nach erfassung der Bran che auf Liste 1 der An lage 4 des EEG 2014 er folgt. Dazu muss die EUKom mis sion eine voll ständige Re vision der Bran chen listen in den Bei hilfe leitli nien durch führen, etwa mit dem Argument, die zu grunde liegende Daten ba sis der Jahre 20092011 auf die Jahre 20122014 zu aktualisieren. Der Un ter schied zwischen den bei den Listen im EEG 2014 be steht in der niedrigeren Strom in ten si tät als Voraussetzung für eine EEGEnt la stung. Wäh rend Un ternehmen der Bran chen auf Liste 2 min destens 20 Pro zent Strom kosten an teil an ihrer Brutto wert schöpfung nach weisen müssen, sind es bei Un ter nehmen der Bran chen auf Liste 1 ledig lich 17 Pro zent. Der Nachteil der Liste 1 be steht in der fehlenden Auffang regelung für sol che Un ter nehmen, die im Jahr 2014 einen gültigen EEGBegrenzungs be scheid hatten, je doch die herauf ge setzte Strom in ten si täts schwelle von 17 Pro zent nicht erreichen. Weitere Reformen des EEG hat das Bundes wirt schafts ministerium be reits für 2016 vor ge sehen. Dann müssen die Er fahrungen mit Aus schreibungs systemen für PhotovoltaikFreiflächen anlagen aus ge wertet und in das EEG über nommen wer den. Es ist nicht aus zu schließen, dass die se er neute Über ar bei tung des Ge setzes auch andere Be reiche be treffen wird. Korrektur be darf ist je den falls aus reichend er kenn bar, zumindest sollten die In dustrie ent las tung en so ge re gelt wer den, dass In ves ti ti on en in Ener gie ef fi zienz nicht länger da durch bestraft wer den, dass die Un ter nehmen die EEGEnt las tung voll ständig ver lieren. Die harte Grenze hierfür liegt zukünftig bei einem Anteil von 17 Prozent Stromkosten zur Bruttowertschöpfung. Zu dem müs sen für alle nicht EEGent las te ten In dustrie betriebe Op ti onen ge prüft wer den, die all gemeine EEGUmlage deutlich zu re du zieren. Dass die Um lage im Jahr 2016 auf grund des der zeit hohen Über schusses auf dem EEGKonto er neut nicht stei gen dürfte, darf kein Alibi für die Po li tik sein, hier nicht zu handeln! n Spektrum Holger Ade
SchmiedeJOURNAL September 2015 002
To see the actual publication please follow the link above