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2013-09-Schmiede-Journal

Spektrum Freiformschmiedestücke und gewalzte Ringe 17,5% wird 2013 über 4 Mio. Pkw umfassen. Das entspricht einem Minus von zwei Prozent. Die Pkw-Auslandsproduktion, die bereits seit 2010 über dem Inlandsproduktionsvolumen liegt, ist im Gesamtjahr 2012 weiter gestiegen und hat um acht Prozent auf 7,7 Mio. Einheiten zugelegt. Für 2013 wird mit weiterem Wachstum in vergleichbarer Größenordnung gerechnet. Das Nutzfahrzeuggeschäft verläuft traditionell deutlich zyklischer als der Pkw-Markt, da es der Investitionsgüter-Konjunktur folgt. Nach einem kräftigen Wachstum 2011 um 18 Prozent ging der Inlandsmarkt für leichte Nutzfahrzeuge (bis 6 t) um fünf Prozent auf 229.000 Einheiten zurück. Für das Jahr 2013 erwartet der VDA einen moderaten Rückgang um fünf Prozent auf 215.000 Einheiten. Eine ähnliche Entwicklung zeigen die schweren Nutzfahrzeuge (über 6 t): Im Jahr 2011 stiegen die Neuzulassungen im Inland 100% 80% 60% 40% 20% besser gleich schlechter 60 SchmiedeJOURNAL September 2013 um 21 Prozent auf gut 89.000 Fahrzeuge, 2012 gingen die Zulassungen dagegen um zehn Prozent auf 81.000 Einheiten zurück. Für 2013 wird ein Absatz von rund 77.000 schweren Lkw (minus vier Prozent) erwartet. In der Gesamtschau ergeben diese Prognosen ein Zulassungsminus von fünf Prozent in Deutschland. Für Europa wird ein Rückgang um drei Prozent erwartet. Der VDMA hatte längere Zeit an seiner Produktionsprognose von plus zwei Prozent für 2013 festgehalten, bevor Anfang Juli eine Reduzierung der Erwartung auf minus ein Prozent verkündet wurde. Die Investitionen der inländischen Unternehmen entwickeln sich im Umfeld unsicherer Konjunkturerwartungen schwächer als zunächst erhofft. Die Entwicklung der Maschinenbaumärkte außerhalb der Euro-Zone bleibt zwar auf Wachstumskurs, kann aber die schwache Inlandsnachfrage nicht ganz kompensieren. Gesenkschmiedeteile einschl. Warmfließpressteile und Stauchteile Herausforderungen und Konjunkturrisiken Die industriellen Wertschöpfungsstrukturen Deutschlands haben sich erneut als Garant für Wachstum und Wohlstand erwiesen. Es ist von entscheidender Bedeutung, diese Strukturen zu erhalten und zu stärken. Die Unternehmen der Massivumformung sind ein wichtiges Glied dieser Wertschöpfungsketten. Allerdings sind diese industriellen Strukturen nicht unbegrenzt belastbar: Die Idee, der deutsche Mittelstand könne über eine Vermögensabgabe oder die Wiedereinführung der Vermögensteuer die Staatsfinanzen sanieren, ist extrem gefährlich. Auch eine Umlage für erneuerbare Energien von mehr als 5 Cent/KWh mit weiter steigender Tendenz ist viel zu hoch und kann von den Unternehmen der Massivumformung nicht geschultert werden, denn diese Produktionskosten fallen bei den unmittelbaren Wettbewerbern im angrenzenden Ausland nicht an. Zur EEG-Umlage kommen schließlich weitere Kostensteigerungen im Bereich der Netzentgelte hinzu, die ebenfalls dem Jahrhundertprojekt Energiewende zuzuschreiben sind. Der Handlungsbedarf ist akut. Die Energiekosten werden zur größten Herausforderung für die Industrie. n Dipl.-Kfm. Holger Ade 65,6% Kaltfließpressteile 8,8% Flansche und Rohrleitungsformstücke 8,1% Bild 2: Anteil der Herstellverfahren 2012 (Quelle: Statistisches Bundesamt). 0% III./09 IV./09 I./10 II./10 III./10 IV./10 I./11 II./11 III./11 IV./11 I./12 II./12 III./12 IV./12 I./13 II./13 III./13 Bild 3: Geschäftserwartungen für die nächsten drei Monate. Bilder: Industrieverband Massivumformung


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