In eigener Sache In keinem anderen Bereich zeigt sich der Wandel derart offensichtlich wie in der Entwicklung und Konstruktion: CAD 1988 versus CAD/Simulation 2013. Titelbild und Kommentar haben es schon verraten: Die Ausgabe dieser Zeitschrift, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, gerade in Händen halten, ist mittlerweile die Fünfzigste. Unter Berücksichtigung des zweimaligen Erscheinens im Jahr können wir somit auf 25 Lebensjahre des SchmiedeJOURNALS schließen. In der Tat, denn im Mai 1988 etablierte Werner W. Adlof den Anspruch der Branche, „eine gedruckte Plattform aller Aktivitäten der deutschen Schmiedeindustrie“ in Form einer branchenübergreifenden, zunächst 40-seitigen Fachzeitschrift herauszugeben, die sich gleichermaßen „an Manager, Konstrukteure, Planungs- und Fertigungsingenieure, Wertanalytiker und Einkäufer wendet.“ Sein Konzept sah vor, einen anerkannten Informations- und Werbeträger für die deutsche Schmiede- und Schmiedemaschinenindustrie zu publizieren. Der Erfolg der letzten 25 Jahre gibt Werner W. Adlof bis heute Recht. Zwar führt das SchmiedeJOURNAL seit September 2001 den Zusatz „Zeitschrift der gesamten Massivumformung“ im Titel, da es im Lauf seiner Entwicklung zusätzlich die zahlreichen Projekte und Innovationen 66 SchmiedeJOURNAL März 2013 aus den Bereichen Kalt- und Warmfließpressen sowie der Halbwarmumformung begleitet, der inhaltliche Mix aus Fachberichten, Interviews und zahlreichen Kurznachrichten hat indes seit 25 Jahren nahezu unverändert Bestand. Aus diesem Anlass wagt das SchmiedeJOURNAL an dieser Stelle einen Schritt, den es sonst immer in die entgegengesetzte Richtung macht, nämlich einen weiten Blick zurück! Wir blättern für Sie – jeweils in kurzen Auszügen – in den ersten Ausgaben und überlassen Ihnen die Beurteilung der Entwicklungssprünge, während wir uns ausschließlich auf das Moderieren beschränken: In der ersten Ausgabe berichtet Dr.-Ing. Otto Voigtländer über die Ergebnisse einer von ihm aufwendig durchgeführten Studie mit „bundesdeutschen Pkw- und Lkw-Herstellern“ und fasst seine Untersuchung mit dem Fazit „Im Jahr 2000 – Sicherheitsteile sind geschmiedet“ zusammen: „Sicherheit wird bei Fahrzeugkonstruktionen zwar generell großgeschrieben, jedoch konzentriert sich dieser Gedanke besonders intensiv auf den Bereich von Fahrwerk und Lenkung. Ausreichende Dimensionierung, Unabhängigkeit von Zeiteinflüssen, Resistenz gegen Korrosion und extreme Temperaturen werden ebenso erwartet wie spezifische Verformungseigenschaften bei Überlastung. Neben diesen Sicherheitsaspekten erhält die Forderung nach absoluter Gleichmäßigkeit der Qualität in der Großserienfertigung eine besondere Bedeutung. Alle Anforderungen werden von keinem Werkstoff so umfassend erfüllt wie vom geschmiedeten Stahl. Daher wird die Masse der Achsschenkel, Schwenklager und Radträger auch in Zukunft geschmiedet werden. Die Frage nach den Perspektiven der Massivumformung, die sich mit der Entwicklung des Fahrzeugbaus und der Schmiedeteilverwender beschäftigt, kann für geschmiedete Bauteile daher positiv beantwortet werden. Die Chancen stehen für das massivumgeformte Bauteil gut. Das klassische Gesenkschmieden wird heute begleitet von zahlreichen ergänzenden Umformverfahren wie Präzisionsschmieden, Halbwarmschmieden, Kalibrieren in unterschiedlichen Temperaturbereichen, Taumeln, Fließpressen und anderen. Das geschmiedete Bauteil wird besonders dann erfolgreich sein, wenn die Schmiedekonstrukteure bereit und in der Lage sind, moderne Zusatzverfahren zu nutzen, um das Schmiedeteil gemäß den problemspezifischen Anforderungen ihrer Kunden zu optimieren. Man muss somit kein Prophet sein, um prognostizieren zu können, dass der fachkompetente Schmiedeingenieur in Zukunft verstärkt ein wichtiger Gesprächspartner des Fahrzeugkonstrukteurs und -entwicklers sein wird. Da jeder Fertigungsingenieur und jeder Konstrukteur nach einer stetigen Weiterentwicklung der seiner Verantwortung unterliegenden Produkte strebt und Innovationen Wettbewerbsvorteile erzielen, bedeutet dies für die Hersteller massivumgeformter Teile: 1. Genauer Schmieden mit weniger Materialaufmaß – noch besser einbaufertig! Ein weiter Blick – zurück!
2013-03-Schmiede-Journal
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