Spektrum Bild 2: Blick ins Innere einer vierstufigen horizontalen Warmpresse HM 35. Bild: Hatebur Einsatz. Große Nachfrage gibt es darüber hinaus auch noch bei Herstellern von Wälzlagern, Befestigungsmitteln wie Schrauben und Muttern sowie Armaturen. Die hohe Produktivität der Anlagen ermöglicht fallweise Stückzahlen von mehr als 10.000 Gutteilen in der Stunde. Bei dreischichtigem Einsatz kann eine typische Hatebur-Warmpresse somit jährlich Dutzende Millionen Teile herstellen. Besonderheit der Hatebur-Technologie ist die horizontale Anordnung der Werkzeuge, in deren Gesenken sich somit keine Ansammlungen von Zunder oder Wasser bilden können. Ein ausgefeiltes Kühlwassermanagement ermöglicht eine optimale Temperierung, was der Lebensdauer der Werkzeuge zugutekommt. Sicherheit und Präzision im Vordergrund „Unsere Anlagen werden zumeist für die Herstellung anspruchsvoller Präzisionsprodukte eingesetzt“, ergänzt C. Pergher. Insbesondere im Automobilbereich umfasse das Fertigungsprogramm oft Komponenten für Motor und Getriebe oder Sicherheitsteile aus dem Fahrwerksbereich. Bei solchen Bauteilen gelten in der Automobilindustrie höchste Qualitätsmaßstäbe. Entsprechend 48 SchmiedeJOURNAL März 2013 hoch seien die Anforderungen der Anwender an die Fähigkeit der Produktionsanlage, den in ihr ablaufenden Prozess genauestens zu überwachen. Gerade im Sicherheitsbereich gelte dabei de facto eine Null-Fehler-Philosophie, denn schon ein einziger Schadenfall durch ein defektes Teil könnte enorme Kosten nach sich ziehen. In die gleiche Richtung zielt auch die Forderung der Betreiber nach reproduzierbarer Einhaltung immer engerer Toleranzvorgaben. Neben Qualitätsaspekten spielt hier auch die Wirtschaftlichkeit eine Rolle, denn grobe Toleranzen bedeuten größere Aufmaße, was Mehrkosten verursacht. Dabei geht es nicht nur um den Materialeinsatz: Noch mehr Aufmerksamkeit gilt den Bearbeitungsgängen, mit denen überschüssiges Material später mit hohem Kostenaufwand heruntergespant werden muss. Für die Massivumformer, die ihre Teile heute überwiegend einbaufertig bearbeitet direkt ans Fließband liefern müssen, zählen letztlich die Gesamtkosten der Prozesskette vom Einkauf des Rohmaterials bis zur Ablieferung der Gutteile. In diesem Umfeld werden die Kosten für Bearbeitungsvorgänge heute teils bis auf die dritte Nachkommastelle kalkuliert. Aus diesem Grund wird jedes unnötige SpanBild 3: Das aufgeschnittene Bauteil vermittelt einen Eindruck von der Komplexität eines anspruchsvollen, mit zahlreichen Durchbrüchen versehenen Schmiedeteils. Bild: Klaus Vollrath
2013-03-Schmiede-Journal
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