Report Schmiede-Journal März 2011 23 ist je doch nur ein erster Schritt in Richtung Leicht bau. Dipl.-Ing. Gisela Quintenz, Ab tei lungs lei te rin Warmumformung bei Hirschvogel: „Für die Um stel lung von der massiven zur hoh len Ge trie be welle versteht sich die Hirschvogel Au to mo ti ve Group nicht nur als Bau teil lieferant, sondern auch als kompetenter Entwicklungspartner.“ Neben den Hohlwellen ist auch die um form techni sche Herstellung von Ver zah nun gen eine aktuelle Entwicklung bei Hirschvogel, die an Bedeutung gewinnt. Auch für zukünftige Antriebskonzepte sind erste Bauteile in Entwicklung. Dr.-Ing. Hans-Willy Raedt, Leiter Produktentwicklung: „Es handelt sich hier unter anderem um Rotorwellen für Elektromotoren, die in Hybrid- oder reinen Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen werden.“ Bei der Entwicklung von Ge trie be kompo nen ten ist zu beobachten, dass ver stärkt auf Leicht bau mit gleichzeitig re du zier tem Einbauraum geachtet werden muss. Dies wird von der Seissenschmidt AG mit dem paten tierten Wel l en pro fi l, das die Verbindung zwischen Nabe und Zahn kranz darstellt, gewähr leistet. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Stephan Huber, Stra te gische Un ter neh mens ent wicklung: „Allein durch diese konstruktive Maßnah me kön nen diese Verbindungen dünner und die Zahn kranz un ter stüt zung schmaler aus fallen, da nun der Zahn kranz abwechselnd seitlich un ter stützt wird. Für eine noch weiter rei chende Gewichtsreduzierung lässt sich durch eine optimale Lochung der Welle eine Spei chen kon struk tion herstellen, die sich auch für den folgenden Vergüteprozess als vorteilhaft erweist.“ Seissenschmidt stellt die gesamte Herstel lung von Getriebebauteilen sicher: Ange fan gen von der optimal konstruktiven Aus le gung des Bau teils mittels FEM für den je wei li gen An wen dungs fall über ein per Rapid-Prototyping gefertigtes Anschauungs- und Dis kus sions mo dell bis zum vollständig bearbeiteten Bau teil. Mit dem Hatebur- Maschinenpark des Un ter neh mens von der AMP 30 bis zur HM 75 lassen sich komplette Getriebesätze (vom ersten bis zum größten Gang) auf der jeweils kostengünstigsten Umform maschine pro du zie ren. Diese werden zy klisch erneuert und dem neusten Stand der Technik angepasst, wie im letzten Jahr, als in eine neue AMP 40 investiert wurde. Mit einem neuen Testcenter in Hausach stehen der Neumayer Tekfor Gruppe in Europa seit 2009 die Prüf- und Testkapazitäten für neue, selbst entwickelte Produkte für die Fahr zeug- und auch Nichtfahrzeugbranche zur Ver fü gung. Prof. Dr.-Ing. Joachim Helml, Executive Vice President, Bereich For schung & Entwicklung: „Unser Ansatz ist, nicht nur die bereits fertig entwickelten Kom po nen ten der Kunden zu optimieren. Wir treiben Ei genent wicklungen voran, um den Kunden einen Mehrwert zu bieten. Eigene Ideen werden unter Berücksichtigung unseres Prozesswissens proto typenmäßig fertig entwickelt. Damit ge hen wir aktiv auf den Kunden zu. Wir sind dabei, komplette Systeme anzubieten.“ Schwerpunkte des Massivumformers sind Ent wick lun gen von Kom po nen ten und Baugrup pen des An triebs strangs, der Ge trie be und der Mo to ren tech nik. Be kannt sind die ge bau ten No cken wel len des Un ter neh mens. Mit schnell lau fen den Ho ri zon tal pres sen und einem kompletten Ma schi nen park für die Weiterbearbeitung wer den Gang räder und Flansche in ver schie de nen Wert schöp fungsstufen für Ge trie be kon struk tio nen her gestellt. E-Mobilität ist bei Neumayer Tekfor ebenfalls ein wichtiges Entwicklungsthema: Dipl.-Ing. Matthias J. Derse, Chefi ngenieur Getriebe von Neumayer Tekfor: „In Ent wicklung ist zurzeit mit dem NT® LightDiff ein gehäuseloses Differential für zukünftige Getrie be ge ne ra tionen. Im Gegensatz zum konven tionellen Differential mit Guss ge häu se, das viel Platz benötigt, schwer ist sowie eine schwierige und aufwändige Fräs be ar bei tung erfordert, haben wir den Raum im Ke gel radsatz genutzt und nehmen über einen kalt umge formten Trägerstern die Kräfte auf, die sonst das Gehäuse aufnimmt. Dadurch sparen wir eine Menge Platz ein, reduzieren das Gewicht und, was bei Getriebebauteilen wichtig ist, wir verringern die rotierenden Massen. Beim Be schleunigen reduzieren wir über die reine Ge wichtsreduktion hinaus im Fahrzeug noch weiter die Energie, die der Antrieb letztendlich aufwenden muss.“ Dem Leichtbau der Komponenten komme gerade im Getriebe für E-Fahrzeuge eine besondere Bedeutung zu, so Derse. Neumayer Tekfor habe in diesem Bereich viel Erfahrung und greife auf Erfahrungen aus der Serie bei Leichtbaugangrädern und Hohlwellen zurück: „Das NT® LightDiff und eine speziell auf Elektroantriebe ab gestimmte Klauenschaltung zeigen wei tere Potenziale auf, um einen möglichst effi zienten Po wer train für E-Fahrzeuge zu rea lisieren.“ bj ■ Bild 7: Leichtbau-Differential: Das NT® LightDiff in einem Radsatz für ein E-Getriebe. Bild: Neumayer Tekfor Bild 8: Neumayer Tekfor bietet als Systempartner der Automobilindustrie ein Spektrum an Prüf- und Testständen. Dadurch ist es möglich, den kompletten Entwicklungsprozess inklusive der Absicherung der Serienqualität über interne Versuche zu validieren und dem Status eines Systemlieferanten gerecht zu werden. Bild: Neumayer Tekfor
2011-03-Schmiede-Journal
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