Spektrum Ergebnisse der Studie In der durch die Abfallwirtschaft initiierten Stu die wurde der Materialüberschuss für die ein zelnen Arbeitsschritte entlang der Pro zess - kette abgeschätzt, ebenso die möglichen Ein - spar potenziale (Tabelle 2). Da sich die Ein spar - po tenziale entlang der Prozesskette gegen seitig beeinflussen, wäre eine reine Summen bil dung der Einzelanteile unzulässig. Ein realistisch be - zif fertes Einsparpotenzial liegt bei bis zu 10% bis 15 % der eingesetzten Material mas se. Um die ses Potenzial zu heben, sind teilweise erhebliche Prozessinnovationen und da mit verbundene Investitionen erforderlich. Letz tere führen in der Regel zu einer Stei ge rung der ferti gungs be - ding ten Kosten. In wie weit diese Kostenstei ge - rung durch die Mate ri al einsparung kompensiert wer den kann, hängt einerseits von der Arti kel - struk tur eines jeweiligen Unternehmens und an de rerseits von den Ma terial- und Energie - preisen ab. Durch welche Pro zess innovationen und da mit verbundene In ves titionen die aufgezeigten Ma teri al ein spa rungspotenziale gehoben werden können, kann durch weiterführende FuE-Pro jek te des Ver ban ds aufgezeigt und muss von je dem Un ter nehmen firmenspezifisch entschieden werden. Konsequenzen Die Ergebnisse der Potenzialabschätzung nach Tabelle 2 zu den einzelnen Prozess schrit - 56 Schmiede-Journal September 2009 ten zeigen, dass es keinen „Königsweg“ für eine mas sive Materialeinsparung gibt. Eine ein - zelne Maßnahme, durch die ein Großteil des Ein spar po tenzials realisiert werden kann, ist nicht identifizierbar. Vielmehr muss jeder ein - zelne Ver fah rensschritt einer genauen Prü fung unterzogen wer den. In der Konsequenz bedeutet die Ana ly se der Ergebnisse, dass es eine zweiteilige Vor ge hensweise gibt. Zum einen die Betrachtung der Ein flussgrößen mit allgemeiner Gültigkeit für die Branche, die etwa 35 % des möglichen Ein spar potenzials abdecken und im We sent lichen aus Anfor de rungen an das Qualitäts ma na ge ment und an die Maßhaltigkeit, Ma te ri al logistik und optimierter Prozesssteuerung bestehen. Zum anderen die Einflussgrößen ohne allgemeine Gültig keit für die Branche, die für jeden Pro du kt ionsprozess eigens optimiert werden müssen, die aber etwa 65 % des möglichen Ein spar po tenzials ausmachen. Hier spannt sich dann der Bogen von der Abfallwirtschaft zum Produk ti ons integrierten Umweltschutz (PIUS). Ausblick Aus abfallwirtschaftlicher Sicht lässt sich eine einfache Formel aufstellen: Ab fallvermeidung = Materialeffizienz = Res - sour censchonung = Klimaschutz = Nach hal - tigkeit. Diese Dinge müssen im Zusam men - hang, ja so gar als Kreislauf gesehen werden. Es wird aufgezeigt, dass Unternehmen durch gezielte Veränderungen in der Produktions kette nach ersten Investitionen in der Folge Kos ten- und Aufwandersparnis erzielen können. Be son ders vor dem Hinter - grund zukünftig stei gen der Roh stoff- und Energiepreise eine unter Um stän den lohnenswerte In ves tition. Zu sätzlich wird ei ne echte Reduzierung der Ab fall mengen er reicht, auch wenn die anfall en den „Metall ab fäl le“ wieder eingeschmolzen wer den und den Kreis lauf erneut durch laufen würden. Die Auf wen - dungen für diesen Schritt können reduziert werden. Es wer den weniger Roh stoffe für den Her stellungs prozess benö tigt, diese müssen nicht gewonnen und nicht transportiert werden. Durch das Zusam men wirken von Um - welt be hör de und Verband ist auch der Wissens trans port in die Unter nehmen sichergestellt. In verschie denen For schungs pro jek - ten zur Ener gie- und Ma te rial ein sparung werden derzeit vom Ver band und seinen Mit - glieds un ter neh men Teil as pek te der Stu die aufgegriffen. Wei tere An sätze, wie die Mini mie - rung von Scher ver lus ten, werden von Firmen, so weit möglich, um ge setzt. Im nächsten Schritt ist es nun wichtig, die Er kennt nisse über Ein spar potenziale aus der Un tersuchung über die laufenden Aktivitäten hi naus auch direkt in Pi lotunternehmen zu realisieren und somit von der Theorie in die Praxis zu tragen. Für derartige Projekte existieren di ver se Förder pro gramme, die die Kosten, die dem Pilotunter nehmen entstehen, dämpfen, so wohl bei der reinen Prozessanalyse, als auch für die an schlie ßende Realisierung von durch die Vor- Ort-Analyse identifizierten Maß nahmen. Letzt endlich soll durch das schrittweise Vor - ge hen, zunächst Po - ten zial studie und dann Poten zial rea li - sierung, ein Leitfaden für Unter nehmen der Branche entstehen, der die praktische Re - ali sie rung von Ein - spar potenzialen bei der Mas siv um for - mung und deren Folgenutzen für das Un ter nehmen und die Umwelt darstellt. Prof. Dr.-Ing. Rainer Herbertz Klaus-Dieter Koß Oliver Prinz PADELT HERM Industrieofenbau seit 1902 PADELTTHERM®GmbH Elektrisch- und gasbeheizte Wärmebehandlungsanlagen Gewerbeviertel 1 D-04420 Markranstädt Telefon (03 42 05) 77 50 ·Telefax (03 42 05) 7 75 27 www.padelttherm.de · E-mail: info@padeltterm.de
2009-09-Schmiede-Journal
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