Page 35

2009-09-Schmiede-Journal

Bild 4: IR-Aufnahme einer ebenen Stauchbahn mit gestörter Sprühkühlung: Links vor dem Sprühkühlvorgang, rechts nach dem Sprühkühlvorgang. Kühlschmierung verursachte Nebel eine gute Abschirmung für infrarote Strahlung aufweist, sodass nicht durch den Nebel hindurch detektiert werden kann oder zumindest die Er geb - nisse stark verfälscht werden. Eine ähnliche Verfälschung tritt auch durch Reflexion auf. Wenn das erwärmte Werkstück in den Pres - senraum eingebracht wird, überlagert dessen Wär me strahlung diejenige der Gesenke, sodass zu diesem Pro zess zeitpunkt keine sinnvolle Detektion der Ober flächen tem pe ra tur der Gesenke möglich ist. Darüber hinaus war zu überprüfen, ob sich mit Hilfe der IR-Thermografie auch Schä di - gungen wie zum Beispiel. Aus brüche in den Ge senken während des laufenden Pro zes ses Bild 5: Eingebrachte Schädigung im Obergesenk – linker Bildteil: Realaufnahme, rechter Bildteil: Thermo gra - fische Aufnahme. Bilder: IFUM feststellen lassen. Für die Versuche wurde die Mess vor richtung in einen seriennahen Modell - prozess am Institut für Umformtechnik und Um form maschinen integriert. Nach ausführlicher Marktrecherche kam als Mess ein richtung die Thermo gra fie kamera InSb640Sb der Ther mosensorik GmbH, Erlangen, zum Ein - satz. Ergebnisse der Studie Detektion von Temperaturtrends Nach einer bestimmten Anzahl von Ar beits - zyklen zu Prozessbeginn erreicht die Ober flä - chentemperatur des Gesenks im Mittel einen statischen Wert (Arbeitstemperatur) DOE07. Es ist als kritisch anzusehen, wenn dieser an - gestrebte Mittelwert dauerhaft überschritten wird, was geschehen kann, wenn zum Bei spiel Fachbeiträge Werk stücke durch eine Prozessstörung länger im Gesenk verbleiben. Solche Tempe ra - turtrends auf der Gesenkoberfläche treten im - mer wieder auf und sind zumeist unerwünscht. In Bild 2, links, ist eine Auswertung von Roh daten einer Ther mografieaufnahme dargestellt (Anzahl der Photonen, die vom Detektor in ei nem be stimmten Bildbereich regis triert worden sind, über der jeweils da zu ge hö ren den Auf nahme). Die Messun gen sind zu Be ginn eines Schmie depro zesses (instationärer Zu - stand) aufgenommen worden, die Ge senke waren nicht vorgeheizt. Die in der Legende bezeichneten Bereiche B, D und E geben die Mittelpunkte der ausgewerteten Bildbereiche auf dem Detektor der Kamera mit einer Größe von (8 x 8)-Pixeln an (Bild 2, rechts). Die Peaks treten oben aus dem Diagramm heraus und sind unvollständig abgebildet. Sie kennzeichnen das vom Roboter eingelegte Rohteil vor dem Umformvorgang, das mit einer Tem - peratur von über 1200 °C weit über der Ge - senk tem pe ratur liegt. Das zwischen den Aus - schlägen liegende Niveau gibt die Strah lungs - menge der Gesenke nach dem Sprüh kühl vor - gang an. Deutlich ist zu erkennen, dass sich die Ge senke während dieses Anlauf vorgangs auf einen statischen Wert erwärmt haben (Bild 2 ca. ab 5800). Die drei größeren Abschnitte ohne Peak (bei den Werten um 2000, 2400 und 3300 auf der x-Achse) wurden dadurch verursacht, dass das Auslösen der Presse auf Grund einer Störung verhindert worden ist, sodass eine freie Abkühlung des


2009-09-Schmiede-Journal
To see the actual publication please follow the link above