MENSCHEN UND WERTE Vor seinem Eintritt in den Ruhestand beendete der 65-Jährige auch seine Tätigkeiten als Geschäftsführer des WSM Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung und wird seine Aufgabe als Generalsekretär von EUROFORGE, der Dachorganisation der europäischen nationalen Verbände für die Massivumformung, am 7. Oktober 2016 abschließen. 31 Jahre lenkte Dr. Theodor L. Tutmann die Geschicke des Industrieverbands Massivumformung. Anfang 1985 übernahm der promovierte Volljurist das Amt des Geschäftsführers von Herbert Schmidt-Cotta, der seinerseits 24 Jahre lang den Industrieverband Deutscher Schmieden (IDS) führte, wie der Industrieverband Massivumformung bis 2003 hieß. Dr. Tutmann arbeitete bereits seit 1982 beim Verband in Hagen, durch seine Ehefrau Beatrix ist der gebürtige Mendener in die Stadt zwischen Sauerland und Ruhrgebiet gekommen und hier heimisch geworden. „Deine verbindliche und dennoch zurückhaltende Art hat es ermöglicht, ein unglaubliches Netzwerk in der weltweiten Schmiedeindustrie aufzubauen. Dieses Netzwerk hast du geschickt zum Wohle unserer Mitglieder eingesetzt“, sagte Dr. Frank Springorum, Vorstandsvorsitzender des IMU, bei seiner Rede anlässlich der Verabschiedung. Dr. Tutmann wirkte als Geschäftsführer unter sechs Vorstandsvorsitzenden: Dr. Joachim Schulz, Dr. Kaspar Vieregge, Dr. Manfred Hirschvogel, Ulrich Galladé, Dr. Stefan Witt und Dr. Frank Springorum. Das Engagement Dr. Tutmanns spiegelt sich in den vielfältigen Aktivitäten des Industrieverbands. Immer stärker positionierte der Geschäftsführer diesen als Dienstleistungs und Informationszentrum. Kernthema war und ist die Organisation der überbetrieblichen Zusammenarbeit der Mitgliedsunternehmen – und der Nutzen, den diese von einem schlagkräftigen Verband erwarten können. ÖFFNUNG DES VERBANDS Dr. Tutmann gelang in den 1980er-Jahren die nicht einfache Zusammenführung des eher kaufmännisch orientierten IDS mit dem eher technisch orientierten Schmiedeausschuss. Diese Verbindung sollte jedoch wegweisend sein. Um die Zukunftsfähigkeit zu sichern, öffnete sich der Verband nach und nach weiteren Mitgliedergruppen: Es begann 1987 mit den Zulieferern der Gesenkschmieden, die als assoziierte Mitglieder aufgenommen wurden. Einen Zuwachs brachte auch die Wiedervereinigung. Durch die schnelle Kontaktaufnahme Dr. Tutmanns in den Osten Deutschlands wurden viele Schmieden der ehemaligen DDR Mitglieder des Verbands. Diese Entwicklungen führten 2003 zu einer Umbenennung von Industrieverband Deutscher Schmieden in Industrieverband Massivumformung. Die neue Außendarstellung und die Dokumentation, es gehe nicht mehr um das klassische Gesenkschmieden ermöglichten den Gewinn zahlreicher neuer Mitglieder der Kaltmassivumformung. ENGE VERZAHNUNG MIT DEM WSM Mittelständische Unternehmer erkannten schnell die Vorteile einer Mitgliedschaft im Verband: Auf höherer Ebene können sie sich nur Gehör verschaffen, wenn sie ihre Interessen bündeln. Dabei erweist sich bis heute die enge Verzahnung des Industrieverbands Massivumformung mit dem WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung als effektiv. Dr. Tutmann war seit 1989 in Personalunion Geschäftsführer und Stellvertreter des Hauptgeschäftsführers des WSM mit Sitz in Hagen. Zuständig war er unter anderem für den Geschäftsbereich Zulieferfragen. Seit dieser Zeit leitete er im WSM die Fachgruppe Zulieferfragen und gemeinsam mit Wolfgang Kirchhoff den Zulieferausschuss. Dieser ist für rund 30 Unternehmer der Branche Plattform für den Informations und Erfahrungsaustausch. 1993 war Dr. Tutmann außerdem Mitbegründer der Arbeits massivUMFORMUNG | SEPTEMBER 2016 89
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