TECHNOLOGIE UND WISSENSCHAFT Bild 6: Einfluss der Vorschubgeschwindigkeit des Stempels auf die Umformbarkeit des Werkstoffs 1.1302 Bilder : Autoren keit auf seine Umformbarkeit behandelt. Untersucht wurden warmgewalzte Drahtabschnitte mit einem Ausgangsdurchmesser von 17,5 mm. Die Prüflingsoberfl äche lag im phosphatierten Zustand vor. Wie aus Bild 5 ersichtlich ist, lagen die Druckkräfte beim Auftreten des ersten Druckkraftabfalls bei allen Proben unterhalb von 48 t. Bild 6 gibt an, dass der Druckkraftabfall während der Verformung der Probe je nach geprüfter Vorschubgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Vorschubwegen des Stempels auftritt. So geht die Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit des Stempels zuerst mit einer Abnahme (Vorschubgeschwindigkeiten 3 mm/s und 10 mm/s) infolge steigender Umformgeschwindigkeit und anschließend mit einer Zunahme der Umformbarkeit des Werkstoffs (Vorschubgeschwindigkeiten 50 mm/s und 100 mm/s) aufgrund zunehmend freiwerdender Umformwärme einher. ZUSAMMENFASSUNG Im vorliegenden Beitrag wurde ein neues Prüfverfahren zur Beurteilung der Umformbarkeit und deren Einsatzvorteile vorgestellt. Die aufgeführten Beispiele betreffen den Bereich der Kaltmassivumformung von gängigen Stahlwerkstoffen. Das Prüfverfahren ist durch seine zahlreichen Vorzüge für eine Anwendbarkeit im laufenden Fertigungsprozess, wie zum Beispiel in einer Drahtwalzstraße oder bei der Eingangsprüfung in Kaltumformbetrieben, prädestiniert. 1 DIN EN ISO 6892-1: 2009-12: Metallische Werkstoffe – Zugversuch – Teil 1: Prüfverfahren bei Raumtemperatur 2 DIN 50106: 1978-12: Prüfung metallischer Werkstoffe; Druckversuch 3 DIN ISO 7800: 2013-09: Metallische Werkstoffe – Draht – Einfacher Verwindeversuch 4 DIN ISO 7801: 2008-10: Metallische Werkstoffe – Draht – Hin- und Herbiegeversuch 5 O‘Brien, James M. und Hosford, William F.: Spheroidization Cycles for Medium carbon Steels. In: Metallurgical and Materials Transactions A 33A (Apr. 2002), S. 1255 – 1260 6 Liewald, Mathias; et al.: Stand der Forschung und Entwicklung im Bereich der Verfahren der Kaltmassivumformung in Europa, 2010, URL: http://www.umformtechnik.net/binary_ data/2516505_001xx0411ut_ifu.pdf Die Autoren bedanken sich bei den Herren Dr. Markus Meidert (ThyssenKrupp Presta AG), Dr. Stefan Hoppe (Presswerk Krefeld GmbH & Co. KG), Dr. Thorben Schiemann (Fischerwerke GmbH & Co. KG) und Bastian Zimmermann (Richard Bergner Verbindungstechnik GmbH & Co. KG) für die Bereitstellung der Versuchswerkstoffe in verschiedenen Zuständen, durch die die Durchführung der verschiedenen Versuchsreihen erst ermöglicht wurde. Die beschriebenen Ergebnisse wurden auszugsweise der Studie 30 der GCFG (German Cold Forging Group) unter dem Titel „Entwicklung eines Verfahrens zur Charakterisierung der Umformbarkeit in der Kaltmassivumformung“ entnommen. 68 massivUMFORMUNG | MÄRZ 2017
massivUMFORMUNG März 2017
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