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massivUMFORMUNG März 2017

AUTOREN Prof. em. Dr.-Ing. Bozena Arnold berät die IFUTEC GmbH in Karlsbad im werkstofftechnischen Bereich Bei der Warmumformung von Stählen ist ein charakteristischer Faserverlauf festzustellen. Dieser kennzeichnet eine bestimmte Dr.-Ing. Dirk Odening ist technischer Leiter der IFUTEC GmbH in Karlsbad Orientierung der Gefügebestandteile und zeigt die Hauptrichtung des ursprünglichen Walzgefüges auf. Während der Warmumformung kommt es durch den eintretenden Materialfluss zum Umlenken dieser sogenannten Fasern. Bei einwandfreien Schmiedebauteilen treten diese Fasern im Umformbereich nicht aus, ihr Verlauf ist in sich geschlossen. Ein optimaler Faserverlauf erhöht die dynamische Bauteilfestigkeit. Schon deswegen ist die Bestimmung des Faserverlaufs bei warmumgeformten Werkstücken, wie zum Beispiel bei einer Achswelle, von praktischem Interesse (Bild 1). Anhand des Faserverlaufs kann auch der Umformprozess nachvollzogen und überprüft werden. Somit gehört dessen Beurteilung zum unerlässlichen Qualitätsmanagement. Ein wichtiger Aspekt für die Sichtbarmachung des Faserverlaufs besteht darin, dass diese Fasern elektrochemisch gesehen Bereiche verschiedener Potenziale darstellen und durch geeignete Ätzmittel differenziert angegriffen werden. Die Beurteilung des Faserverlaufs warmumgeformter Metalle erfolgt metallographisch. Dabei können mikroskopische oder makroskopische Methoden angewandt werden, bei denen plangeschliffene und gegebenenfalls polierte Werkstücke mit geeigneten Lösungen AUS DER PRAXIS geätzt werden. Für den fertigungsbegleitenden Einsatz in der Produktion sollte die Methode aber schnell und einfach zu handhaben sein sowie ein eindeutiges und zuverlässiges Bild des Gefüges liefern. Bild 1: Hinterradachswelle eines Motorrads (Bild: BIW Schonach) massivUMFORMUNG | MÄRZ 2017 41


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