IM FOKUS Dr.-Ing. Thomas B. Herlan VDI ist Geschäftsführer der HERLANCO® GmbH in Karlsruhe AUTOREN Trotz nachweislicher Beteiligung an und Koordinierung von Forschungsprojekten drängt sich der Eindruck auf, dass der deutsche Mittelstand das Thema Industrie 4.0 noch nicht so richtig greifen kann. Greifen heißt: In welchem Bereich bringt Industrie 4.0 einen Benefit? Im folgenden Beitrag beabsichtigen die Autoren aufzuzeigen, dass sich sehr wohl Geld mit Industrie 4.0 verdienen lässt und dass sich eine betriebliche Ertüchtigung durch die digitale Transformation sinnvoll und wirtschaftlich gestalten lässt. Dieses Vorgehen muss firmenspezifisch sein, konsequent umgesetzt werden und erfordert einen interdisziplinären Ansatz. Jetzt muss sich die Produktionstechnik eine zusätzliche Kompetenz, nämlich die der Datenverarbeitung und der Informationstechnologie (IT), zur digitalen Transformation dazu holen. Beide Fakultäten können nur gemeinsam erfolgreich die digitale Transformation in der Umformtechnik bewältigen. Das wiederum erfordert, dass diese beiden Fakultäten miteinander dieselbe Sprache sprechen. Dies bedeutet wiederum, dass ein Umdenken für Alle erforderlich ist. Industrie 4.0 wird neue Produktionsstrukturen hervorbringen und baut letztendlich auf den Ergebnissen des Lean Management auf. Es wird aber auch eine neue Qualifikation der Mitarbeiter erforderlich sein, die neben dem Wissen über die Fertigungstechnik auch Fähigkeiten im Bereich der Datenverarbeitung besitzen müssen. Starre Strukturen in der Fertigungstechnik werden zugunsten flexibler Strukturen verschwinden. Mitarbeiter werden in anderer Art und Weise miteinander kommunizieren und arbeiten. Auch kommen völlig neue externe Dienstleistungen, beispielsweise im Bereich der rechtlichen Beratung, hinzu. Darüber hinaus gilt es, Umformprozesse zu analysieren und zu digitalisieren sowie durch externe Dienstleister als digitale Transformation in den robusten Fertigungsalltag der Produktion zu installieren. Die starre hierarchische Struktur innerhalb der Unternehmen wird sich im Hinblick auf die Einführung von Industrie 4.0 ebenfalls zunehmend verändern. Es ist davon auszugehen, dass dabei bisherige Systemgrenzen miteinander verschmelzen. Flexibilisierung und Automatisierung werden weit über die Grenzen des Werks hinaus erweitert. Dies wird nicht zuletzt auch im Systemumfeld zu sehen sein, dadurch dass sich Systeme prozessorientiert stärker vernetzen. massivUMFORMUNG | MÄRZ 2017 25
massivUMFORMUNG März 2017
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