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massivUMFORMUNG Maerz 2016

TECHNOLOGIE UND WISSENSCHAFT BESCHICHTUNGSANLAGE Das gemeinsam von den Projektpartnern erstellte Beschichtungskonzept für die Inline-Schmierung ist schematisch in Bild 3 dargestellt. Für die Applikation der Schmierstoffe im Pressentakt ist eine schnelle Trocknung notwendig. Hierfür werden zuvor gestrahlte Proben mittels Induktion auf eine Temperatur zwischen 120 °C und 130 °C erwärmt. Höhere Temperaturen beschleunigen zwar die Trocknungszeit, beschädigen aber die aufgebrachte Schmierstoffschicht, da sich Blasen auf der Oberfläche (Leidenfrost Effekt) bilden können und somit eine inhomogene Schmierstoffverteilung entstehen kann. Nach der Erwärmung der Bauteile können diese optional gereinigt werden, bevor sie in Rotation versetzt und durch einen Schmierstoffvorhang geführt werden. Die Rotation stellt eine allseitige Beschichtung sicher. Die Trocknungszeit beträgt zirka 15 Sekunden. Um ein Abtragen des Schmierstoffs während des Transports über die Walzen oder die Gleitschienen zu verhindern, sind diese mit einer Antihaftbeschichtung versehen. In Bild 4 ist der Prototyp der Anlage dargestellt, die von der LS Mechanik GmbH gefertigt wurde. Die Bauteile durchlaufen die modular aufgebaute Anlage von links nach rechts. Im linken Modul sind die Induktionseinheit und eine optionale Reinigungsvorrichtung verbaut. Die Schmierstoffaufbringung und anschließende Trocknung findet im rechten Modul statt. Der Transport erfolgt über einen Kettentrieb. Die Bauteile werden bei einer Ausbringungsmenge von 30 Teilen pro Minute mit einer Geschwindigkeit von 40 mm/s durch die Anlage transportiert. VERSUCHE IM INDUSTRIELLEN UMFELD Mit Hilfe der Beschichtungsanlage wurden im industriellen Umfeld Bauteile im Pressentakt beschichtet. Hierfür kamen die zuvor genannten Schmierstoffe auf Basis von MoS2, Salz- Wachs und Polymer zum Einsatz. Die Beschichtungsergebnisse für alle Schmierstoffe sind in Bezug auf die Homogenität der Schmierstoffverteilung und das aufgebrachte Schichtgewicht vergleichbar mit Beschichtungen, die unter Laborbedingungen appliziert wurden. Bei der Durchführung der Versuche konnten jeweils ein Schmierstoff der Carl Bechem GmbH und der ZWEZ GmbH auf MoS2-Basis erfolgreich über alle Stufen hinweg eingesetzt werden. Die mit diesen Einschichtschmierstoffen umgeformten Teile waren im Rahmen der vorgegebenen Toleranzen maßhaltig und zeigten eine einwandfreie Qualität der Bauteiloberfläche. Die getesteten Schmierstoffe auf Basis von Polymeren oder Salz-Wachsen waren im Gegensatz zu den MoS2-basierten Produkten nicht in der Lage, eine durchweg einwandfreie Umformung der Werkstücke sicherzustellen. Während die erste Stufe des Musterprozesses noch problemlos durchgeführt werden konnte, kam es in der zweiten Stufe zu einem erhöhten Verschleiß am Stempel. Erkennbar war dies an Riefen im Napfinneren der Bauteile bereits nach wenigen umgeformten Teilen. Hier wirkt sich das unterschiedliche Wirkprinzip beider Schmierstofftypen aus. Während bei MoS2 große Oberflächenvergrößerungen, wie sie beim Napfen auftreten, wegen des Abscherens der Lamellenpakete ohne Abriss des Schmierfilms möglich sind, ist dies bei Polymeren und Wachsen nicht in dem gleichen Maße gegeben. PADELTTHERM®GmbH Elektrisch- und gasbeheizte Wärmebehandlungsanlagen Gewerbeviertel 1 D-04420 Markranstädt Telefon (03 42 05) 77 50 ·Telefax (03 42 05) 7 75 27 www.padelttherm.de · E-mail: info@padelttherm.de Verstärkung im Vertrieb gesucht? Wir sind eine Industrievertretung mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Vertrieb von Gesenkschmiedestücken und weiteren technischen Formteilen. www.klein-technische-formteile.de Wir suchen einen Hersteller im Bereich Gesenkschmiedestücke aus Stahl / Edelstahl für unser Hauptvertriebsgebiet Süddeutschland. Bei Interesse oder Rückfragen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Klein GmbH Formteile für die Industrie Krummäcker 10 – 73642 Welzheim 07182/50 99 900 info@klein-technische-formteile.de massivUMFORMUNG | MÄRZ 2016 53


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