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SchmiedeJOURNAL Maerz 2015

Kommentar The Demography Factor: More than just Ageing and Shrinking! The working world is changing. Over the next few years, several trends and developments, which are already visible today, will influence the „work system“ and companies. Primarily these will be demographic development and the change in society‘s values. Der Faktor Demografie: mehr als nur altern und schrumpfen! SchmiedeJOURNAL März 2015 3 Was die Demografie betrifft, so schrumpft die deutsche Bevölkerung. Nach einer aktuellen Untersuchung der Robert Bosch Stiftung fehlen in Deutschland bis zum Jahr 2030 insgesamt 6,5 Millionen Arbeits-, insbesondere Fachkräfte, wenn nichts getan wird. Schon heute sind bestimmte Knappheiten spürbar, so beispielsweise im Hinblick auf Nachwuchskräfte bei der Suche nach qualifizierten Kräften. Dabei zeigen sich starke regionale Unterschiede. Gerade in eher wirtschaftsschwachen ländlichen Gebieten schrumpft die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter drastisch. Gleichzeitig altert die Bevölkerung, und so steigt das Durchschnittsalter in der Gesellschaft und in den Belegschaften stetig an. Im Moment altert Deutschland im Durchschnitt alle zwei Kalenderjahre um ein ganzes Lebensjahr. Damit nimmt die Gruppe der Beschäftigten über 50 Jahren stetig zu und wird schon bald die größte Arbeitnehmergruppe sein. Allein aus der Alterung heraus folgt zudem zwangsläufig die Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Würde das tatsächliche Renteneintrittsalter bei 60 bestehen bleiben, würde das bedeuten, dass in vielen Betrieben innerhalb von wenigen Jahren fast die Hälfte der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Der demografische Wandel beeinflusst darüber hinaus den gesellschaftlichen Prof. Dr. Jutta Rump ist Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) an der Hochschule Wertewandel. Künftig ist noch stärker als heute von einer Wertesynthese auszugehen – dem Streben nach einem ausbalancierten Lebenskonzept aus Arbeit, Sinn, Gesundheit und Beziehungen, in dem traditionelle und moderne Werte gleichermaßen geschätzt und verkörpert werden. In den Spannungsfeldern zwischen Lebensgenuss und Leistungsorientierung, Familie und Beruf sowie Herausforderung und Entschleunigung bewegen sich insbesondere die Vertreter der heutigen jüngeren Generation, der sogenannten „Generation Y“. Sie streben in Bezug auf die Arbeitswelt nach Respekt, Spaß und Sinnhaftigkeit gleichermaßen. Diese Generation der heute unter 35-Jährigen kann aufgrund der demografisch bedingten Knappheitssituation ihre Werte und Erwartungen an die Arbeit sehr offensiv einfordern und wird im Jahr 2030 die Arbeitswelt maßgeblich prägen. Sie zeichnet sich im betrieblichen Miteinander durch ein hohes Interesse an persönlicher Weiterentwicklung sowie partnerschaftlicher Führung und ausgeprägter Kollegialität aus, auch über das berufliche Maß hinaus. Ihre Loyalität für einen Arbeitgeber ist während der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses zwar gegeben, doch nicht bedingungslos und keinesfalls „lebenslang“ ausgerichtet. Ihr durchaus vorhandenes Sicherheitsbedürfnis steht in engem Zusammenhang zu diesen Grundwerten, das heißt „Sicherheit um jeden Preis“ kommt zumindest für die gut Qualifizierten nicht mehr in Frage. Die demografische Entwicklung und der gesellschaftliche Wertewandel sind untrennbar miteinander verbunden. Es gilt zu beachten: • Angesichts der Knappheiten auf dem Nachwuchs-Arbeitsmarkt braucht sich die Generation Y nicht in dem Maße anzupassen wie die ältere Generation es tun musste, als sie jung war, • aufgrund der Verlängerung der Lebensarbeitszeit arbeiten Baby Boomer und Generation Y noch viele Jahre miteinander. Zu wissen, wie sich die Werte, Einstellungen und Verhaltensmuster zwischen den Generationen unterscheiden, ist somit ein wichtiger Aspekt im Rahmen von Führung und Personalarbeit. Die Unternehmen der Massivumformung präsentieren sich dieser jungen Generation auf der Hannover Messe: Bereits zum zweiten Mal bietet der Industrieverband Massivumformung eine Kontaktbörse für Ausbildung und Beruf und lädt Schüler und Studenten, nicht zuletzt auch die Leser des SchmiedeJOURNALs auf den Branchenstand ein. n Ludwigshafen. „Arbeit“ und Unternehmen beeinflussen. Dazu gehören vor allem die demografische Entwicklung und der gesellschaftliche Wertewandel. Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. In den nächsten Jahren werden zahlreiche Trends und Entwicklungen, die heute bereits sichtbar sind, das System


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