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SchmiedeJOURNAL

This requires new scientific approaches. The E³ concept developed in Chemnitz places the efficiency of the technology, the emission neutrality of the plant and the incorporation of people into a new coherent context. Industrielle Produktion es neuer wissenschaftlicher Ansätze. Das in Chemnitz entwickelte E³-Konzept SchmiedeJOURNAL September 2014 3 Voraussetzung für den anhaltenden Erfolg des deutschen Exportschlagers „Produktionstechnik“ ist die Auflösung der Betrachtungsgrenzen zwischen Einzelprozess, Werkzeug, Produktionsanlage und Fabrikumfeld. Hierzu bedarf Kommentar Rethinking Industrial Production To sustain Germany’s export success in the area of production engineering, it is necessary to dissolve the boundaries between the individual process, tool, production facility and plant environment. Wertschöpfung erfordert Produktion. Produktion benötigt Ressourcen. Damit Deutschland in einer Zeit teurer werdender Rohstoffe und in einem neuen, insbesondere volatilerem Energiemarkt weiterhin als Produktionsstandort wettbewerbsfähig bleibt, muss das Ziel maximaler Wertschöpfung mit immer geringerem Ressourcen- und intelligentem Energieeinsatz erreicht werden. Der Fokus auf „Ressourcenverfügbarkeit“ wird die Produktion von morgen nachhaltig prägen und zu veränderten Technologien, Produktionssystemen und Produkten und sicher ebenso zu neuen Geschäftsmodellen in den produzierenden Unternehmen führen. Diese wirtschaftlichen Aspekte der Nachhaltigkeit moderner Wertschöpfungsketten basieren auf einer wesentlichen Voraussetzung – unserer Innovationsfähigkeit. Als ein Angebot und einen Weg der zielgerichteten Innovationssuche ist das E³-Konzept für die Produktionstechnik von morgen entwickelt worden. Dem steht der Gedanke vor, Lösungen für produktionstechnische Herausforderungen ganz gezielt in der konsequenten Nutzung neu entstehender Synergien von effizienten Technologien und Anlagen, neuem Logistik- und Fabrikdenken und einer bewussten, zukunftsorientierten Einbindung des Menschen in die Produktionswelt zu suchen und zu gestalten. In der im Mai 2014 in Chemnitz eröffneten E³-Forschungsfabrik Ressourceneffiziente Produktion des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU arbeiten wir gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung an ersten Referenzlösungen. Beispielhaft forschen wir im Kompetenzbereich Antriebsstrang, als einem von drei Forschungsschwerpunkten, an Themenstellungen, die neue, umformbasierte und ultrakurze Prozessketten zur Herstellung verzahnter Getriebehohlwellen zum Ziel haben. „Ultrakurz“ nicht nur, um 40 Prozent Zeit, sondern auch um 30 Prozent Material im Vergleich zu konventionellen Fertigungskonzepten einzusparen. Praxisnahe Technologieentwicklung ist dabei nur ein Handlungsfeld. Lösungen für Antriebskomponenten zukünftig schon im Forschungsansatz ganzheitlich und ganz gezielt auf die konkreten Wertschöpfungsketten der Hersteller optimieren zu können, erfordert auch eine neue Entwicklungsmethodik. Material- und kostenintensive Prozessschritte sollen durch ressourceneffiziente, innovative Umformprozesse substituiert werden. Zur Anwendung kommen dabei auch am Fraunhofer IWU entwickelte Verfahren, wie das Bohrungsdrücken oder das Walzen von Hochverzahnungen. Vorteile ziehen wir auch aus der Interdisziplinarität. Fortschrittliche Maschinen- und Werkzeugbaukompetenz verbindet Technologiewissen insbesondere mit der gezielten Nutzung moderner Informations und Kommunikationstechnik. Kontextbezogene Daten werden zum Rohstoff, zu neuem Wissen, zum Innovationsquell auch für häufig als klassisch bezeichnete Technologien und Branchen. n neu denken Prof. Dr.-Ing. Matthias Putz ist Institutsleiter sowie Leiter des Wissenschaftsbereichs Werkzeugmaschinen und Produktionssysteme des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. setzt die Effizienz der Technologie, die Emissionsneutralität der Fabrik und die Einbindung des Menschen in einen neuen synergetischen Kontext.


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