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2014-03-Schmiede-Journal

Magazin What does change look like? Does energy have a shape or a sound? And how can you make the essence of a place something that can be experienced? The sculptor and concept artist Hermann J Kassel is always finding Dem Wandel eine Gestalt geben Wie sieht Veränderung aus? Hat Energie eine Gestalt oder einen Klang? Und wie kann man den Geist eines Ortes erfahrbar machen? Der Bildhauer und Konzeptkünstler Hermann J Kassel findet immer neue 64 SchmiedeJOURNAL März 2014 Giving the Change a Shape new answers to such questions – in sculptures and paintings, in temporary and long-standing installations in the public sphere and in artistic interventions. ”The ideas are already all there“, he says. ”You only have to capture them.“ Der 1960 in Oberhausen geborene Künstler lebt und arbeitet in Mechernich in der Eifel. Nach einem Studium der Bildhauerei an der Folkwangschule in Essen und der Kunstakademie Düsseldorf wahrt er eine gewisse Distanz zum Kunstbetrieb, auch wenn sein Lebenslauf eine stattliche Reihe von Ausstellungen und Projekten im In- und Ausland ausweist. So vielfältig wie seine Arbeiten sind auch seine Werkstoffe: darunter Eisen und Stahl genauso wie Glas, Holz und Latex, Leinwand, Papier und Folie, Keramik und Gips. Rost wird bei ihm auch mal zur Farbe, und industriell verwendete Materialien inspirieren ihn zu immer neuen Experimenten. An der Vielfalt seiner Arbeiten lässt er andere gerne teilhaben – nicht nur im bereitwilligen Dialog über seine Kunst, sondern auch indem er Menschen in den Schaffensprozess einbindet. Dafür hat er „take part in art ©“ entwickelt. In Antworten auf solche Fragen – in Skulpturen und Bildern, in temporären und dauerhaften Installationen im öffentlichen Raum und in künstlerischen Interventionen. „Die Ideen sind alle schon da“, sagt er. „Man muss sie nur einfangen.“ diesen Workshops erarbeitet er Kunstwerke gemeinsam mit einer Gruppe. Das können Kinder sein oder Mitglieder einer Kirchengemeinde, aber auch Manager, Anwälte, Coaches oder Hunderte Tagungsteilnehmer. Die Workshops erlauben es Unternehmen oder Organisationen, wichtige Themen mit Hilfe kreativer Prozesse zu bearbeiten und neue Sichtweisen auf ihre Arbeit und sich selbst zu finden. Am Schluss steht keine Laien-Collage, „die nach einer Schamfrist in einem dunklen Lagerraum verstaubt“, erklärt Kassel, „sondern ein hochwertiges Kunstwerk, das stolz präsentiert wird“. Ein Beispiel lässt sich beim Getriebehersteller GETRAG FORD Transmissions am Standort Köln besichtigen: Im Foyer begrüßt den Besucher eine rechteckige Säule aus Stahl, Glas – und Licht. Sie steht für den Wandel, dem sich ein Unternehmen unterziehen muss, um mit dem Wettbewerb und den Entwicklungen des Markts standzuhalten. Die Stele symbolisiert aber auch die klare Identität, die gemeinsamen Werte und das Wissen, dass die Mitarbeiter den Veränderungsprozess mittragen. Corinna Blümel, Köln Bündelt Visionen, Hoffnungen und Wünsche: Die Stele im Foyer bei GETRAG FORD.


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