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2014-03-Schmiede-Journal

Report SchmiedeJOURNAL März 2014 25 nabe dürfte sogar ein „Abspeck-Po ten zial“ von satten 25 Prozent durch ein gewichts-optimiertes Design und das Einschmieden von Taschen und Vertiefungen sowie zu sätz-liche Nuten schlummern. Obwohl der Trend zu leichteren Fahrzeugkomponenten jetzt schon einige Jahre anhält, sind nach wie vor noch solche beeindruckenden Ergebnisse mög lich. Die genannten Ideen hat oben ge-nan nter Her steller in die Initiative Massiver Leichtbau eingebracht; sie zeigen: Es sind noch längst nicht alle Leichtbaupotenziale erschlossen. Darüber hinaus wurden noch eine Reihe von weiteren Verbesserungsvorschlägen unter brei tet: Unter anderem wurde vor ge-schlagen, die Stirn rad welle im Verteiler-ge triebe durch ein gewichts optimiertes De sign mit Ring nuten um 20 Prozent zu er leich tern. Bei der Antriebs welle wurde durch ein optimiertes Design ein Potenzial von rund fünf Prozent ausgemacht und bei dem Anschlussflansch an der Antriebswelle durch ein neues Fer ti gungs verfahren ein Ein spar volumen von rund 15 Prozent er-zielt. Neben den tech no lo gischen Weiter-ent wicklungen stellt in diesem Fall auch der große Maschinenpark an vollautomatischen Hori zontal-Mehr stufen pressen eines der wirt schaftlichsten Fer ti gungs verfahren in der Massiv umformung dar. Damit ist das Unternehmen in der Lage, Leicht bau kom po-nen ten effizient herzustellen. Der Praktiker bewegt sich dabei im Spannungs feld zwischen Gewichts re duk-tion, Kosten potenzial und Realisierungs aufwand. Fest steht, dass einige der Gewichts-re duk tionen nicht zum Nulltarif zu haben sind. So sind von den in einer Leicht bau-potenzial studie der Initiative Massiver Leicht bau entwickelten Leicht bau ideen im Antriebsstrang mit einem Gewichts re du zie-rungsvolumen von 25,6 Kilo gramm allein knapp 8 Kilogramm nur gegen Mehr kosten von 10 bis 20 Prozent zu haben. Dies kann zum Teil ausgeglichen werden über andere Leichtbaukomponenten, die günstiger als bisher gefertigt werden können. Fakt ist aber: In der Summe wird die leichtere Bauweise die Autos in der Anschaffung auch leicht teurer machen. Positiv dabei ist allein die in mehreren Studien belegte Bereitschaft der Kunden, für ökologische Ansätze mehr zu bezahlen. Ins be sondere vor dem Hintergrund, dies durch einen geringeren Energieverbrauch zu kompensieren. Auch dies wird den Leicht bautrend fördern. Für die Initiative Massiver Leichtbau ver-spricht 2014 bereits jetzt ein span nendes Jahr zu werden. So stehen Vor trags ver an stal-tungen, ein Kunden tag am 18./19. November 2014 in Stuttgart sowie Nach folge projekte zur Ver tiefung der bisherigen Ergeb nisse im Fokus. Zur Rea li sie rung wurden im Rahmen eines Leit techno logie vor habens der AiF über das BMWi fünf Forschungsprojekte zur Erschließung weiterer Potenziale beantragt. Innovationsfreundliche Kultur SEISSENSCHMIDT hat darüber hinaus seine Innovationsprozesse neu aufgestellt. In einem Innovations-Workshop vor zwei Jahren sammelte ein Team aus unter-schiedlichen Ebenen rund 60 neue Ideen – von neuen Ver fahren über neue Produkte bis hin zu Impulsen für die Zusammenarbeit mit den Kunden. Dem Team war bewusst, dass die Um set-zung von Innovationen der schwerste Teil des Innovationsprozesses ist. Wie Thomas Alva Edison schon vor über 100 Jahren bemerkte, bestehen Innovationen zu einem Prozent aus Inspiration und zu 99 Prozent aus Trans pi-ra tion. Deshalb wurde ein Projekt zur Um-set zung der gesammelten Ideen außerhalb des Tages geschäfts entwickelt und somit ein Innovations prozess, der perfekt zum Unter-nehmen passt. Das Projekt war so erfolgreich, dass daraus die eigene Unternehmensabteilung Inno va ti-ons management entstanden ist. Diese sorgt seit September 2013 dafür, dass neue Ideen kontinuierlich gesucht und vor allem um-gesetzt werden. Gleichzeitig vermittelt das Team Innovations-Know-how in freiwilligen Schulungen für interessierte Mitarbeiter. Da durch verfügen die Mitarbeiter jederzeit über die richtigen Innovationswerkzeuge – vom Geistesblitz bis hin zur Umsetzung. Das stärkt die Innovationskultur spürbar und hilft Ideen, besser und schneller umzusetzen. Aktuell befindet sich das Unternehmen in der Umsetzung von fünf Schwerpunkten. Hierzu zählen unter anderem die Ein füh rung von kombinierten Verfahren wie bei spiels-weise hybride Bauteile aus Stahl und Kunst-stoff sowie die Erweiterung bisheriger Fer ti-gungs verfahren. Außerdem arbeitet das Unternehmen ge-mein sam mit seinen Kunden daran, neue Kom po nenten schon im Vor ent wick lungs-sta di um so auszulegen, dass sie möglichst leicht und effizient hergestellt werden können. So werden unter anderem Simu la-ti ons und RapidPro totypeTechno lo gien ein ge setzt, um Ent wick lungszeiten und Fer-ti gungs prozesse zu op ti mie ren. Damit solche Potenziale flächendeckend er schlos sen werden können, ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen Auto-mobil herstellern und Zulieferern weiter inten siviert wird. Die Automobilhersteller sollten sich schon in der Konstruktionsphase einer Komponente des Fachwissens bei ihren Zu lieferern bedienen. Die Ergebnisse der Leicht bau potenzial studie zeigen, dass Auto her steller und Zulieferer hier ge mein-sam noch etliche Potenziale er schließen können. Eine erste vorsichtige Schät zung geht davon aus, dass allein Fahr werk und Antriebsstrang ein Leichtbau-Potenzial von rund fünf Prozent vom Gesamt ge wicht des Antriebstrangs, Fahr werks und peripherer Systeme bieten. Und da Leicht bau maß-nahmen in der Regel noch weitere Maßnahmen zur Gewichts re du zie rung erlauben, die mit Ein sparungen in einer Größen-ordnung von rund 30 Prozent der ur-sprüng lichen Maß-nahme zu Buche schlagen, dürfte das Paket insgesamt für die Auto bauer sehr attraktiv sein. Die ersten Ergeb nis prä-sen ta ti onen bei den Her stellern sind mit Span nung zu er-warten. n Karsten Bartsch SEISSENSCHMIDT AG Daimlerstraße 11 58840 Plettenberg Tel. +49 2391 915-0 Fax +49 2391 915-196 info@seissenschmidt.com www.seissenschmidt.com Die SEISSENSCHMIDT-Gruppe mit Sitz in Plettenberg zählt heute mit rund 950 Mitarbeitern zu den Markt führern in der Entwicklung und Her stellung von massiv-um geformten Präzisions kom ponenten für die Antriebs- und Fahr werk technik und setzt bei der Groß serien fer ti gung auf eine weltweit einmalige Band breite an vollautomatischen Hori zon tal-Mehrstufenpressen. Die Gruppe ver fügt mit ihrer Tochtergesellschaft SEISSENSCHMIDT Precision Components Kft. in Ungarn zudem über einen Pro duk-tions standort für konventionelle Warm-um for mung, Wärmebehandlungen und mechanische Bearbeitung. Mit der aktuell in einem rasanten Wachstum be fi nd lichen SEISSENSCHMIDT Corporation ist das Unternehmen zudem mit einem eigenen Werk im wichtigen nord amerikanischen Markt präsent, der zur zeit eine große Dynamik erfährt. Das Know-how im Bereich Wärmebehandlung und Werkstofftechnik wird zudem bei der SEISSENSCHMIDT Heat Treatment GmbH + Co. KG ge-bün delt. Zudem kann die Gruppe mit der SEISSENSCHMIDT Components Processing GmbH + Co. KG Leistungen aus dem Bereich der mechanischen Bearbeitung aus einer Hand anbieten.


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