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2013-09-Schmiede-Journal

Report sowie die präzise eingebrachten Gewinde- und Durchgangsbohrungen, welche entweder Fixierschrauben oder Gewindeeinsätze für Befestigungsschrauben aufnehmen. Es ist eine Spann- und Anschlagfläche am Rohteil zu erkennen, die zur Erstaufnahme notwendig ist und in einem späteren Arbeitsschritt vollständig entfernt wird. Die komplette mechanische Bearbeitung wird auf einem 5-Achs- Bearbeitungszentrum bei einer Taktung von zirka 30 Minuten durchgeführt. Operationstechnik einer Femurplatte aus INOX-Stahl Das Design der vorgestellten distalen Femurplatte erklärt sich auch in einer kurzen Beschreibung der wesentlichen Schritte einer Operation, die mit einer kleinstmöglichen Verletzung von Haut und Weichteilen (minimalinvasiv) vorgenommen wird. Das Einführende der Platte ist daher spitz und abgeflacht ausgeführt. Vor der Insertion muss der Operateur erforderlichenfalls den gebrochenen Knochen reponieren. Die Femurplatte wird zunächst mit einem am Plattenkopf temporär verschraubten Handstück durch die Inzisionstelle unter den Weichteilen dem Knochen entlang eingeführt und positioniert, um danach im unteren Bereich an den sogenannten Kondylen mit Drähten vorpositioniert zu werden. Dem folgt die weitere Verankerung am äußeren Ende (Spitze) der Platte unter Verwendung eines sogenannten Zielgeräts, das heißt einer länglichen Schablone, die der Operateur außerhalb des Weichteilmantels am Oberschenkel führt. Als weitere Schritte schließen sich die Fixierung des breiteren Plattenkopfs mittels Fixierschrauben und die Entfernung der vorher eingebrachten Drähte an. Abschließend erfolgt die mittels des Zielgeräts geführte Verschraubung des mittleren Plattenbereichs mit Fixierschrauben. Ein Modell des Aufbaus bei einer Operation mit einem Zielgerät zeigt Bild 8. 24 SchmiedeJOURNAL September 2013 Rekonstruktive Implantate Vergleichend zur den Traumaplatten wird der Bedarf an sogenannten rekonstruktiven Implantaten wie Hüft- und Knieprothesen ebenfalls zu einem hohen Anteil aus massivumgeformten Bauteilen gedeckt. Bild 7: Vergleich zwischen Rohteil und OP-fertigem Bauteil einer Femurplatte distal lateral. Bild 8: Osteosynthetische Versorgung einer distalen Femurfraktur: Oberschenkelknochen, Femurplatte, Fixier- und Kortikalisschrauben, Zielgerät (von links nach rechts). Bilder: Stryker Osteosynthesis


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